Hated Stepbrother | jjk

𝟐𝟑.

„Ja wir sind da", schreit Jungkook gefühlt ins Handy und presst es an sein Ohr heran. Niemals hätte er gedacht, dass es so laut in einem kleinen Stadion sein könnte. Er versteht Elodie kaum, die mehrfach die Rangreihe ihres Sitzes wiederholt. Noch dazu kommt das Gedränge. Menschen, die ihn achtlos anrempeln und dann an ihm vorbei gehen, als wäre er Luft. Es geht ihm ungemein auf den Sack.

Genau aus diesem Grund hat er Finns kleine Hand so fest umklammert, denn er will den kleinen Jungen in dem Getümmel auf keinen Fall verlieren. Dieser würde sonst nur von den Menschen mitgerissen werden, wie ein Stück Holz von einer Flussströmung.

Verzweifelt sucht er mit seinen Augen die besetzten Stadionplätze ab. Elodie trägt eine auffällig rote Mütze, nur kann Jungkook sie beim besten Willen nicht ausfindig machen. Es ist, als würde Ich sehe etwas was du nicht siehst in der Sahara spielen und Grün als Farbe angeben.

Die Platznummer per Nachricht zu schreiben, hilft bei diesem Funkloch auch nichts und so steht Jungkook mit einem unsicher schauenden Finn an der Hand, in der Nähe des Eisstadion Eingangs und will am liebsten jemanden anfauchen, so sehr pisst ihn diese Situation an.

Sein Vater hat die Karten besorgt unter denen auch Jungkooks dabei sind, der mit Finn die zwei Plätze neben Elodie genommen hat. Dein kleiner Bruder wollte bei Jungkook bleiben.
Das Problem und der Grund, warum Jungkook jetzt so hilflos im Stadion steht, ist, weil Seojun vergessen hat ihm die Karten zu geben, als sie durch den Eingang durch sind und einfach weiter gegangen ist.
Jungkook weiß weder die Platznummern von seinem Vater noch die von Elodie.

Seojun und Meredith dagegen sind längst auf ihren Plätzen in einer anderen Reihe, unwissend, dass Jungkook sich so verloren fühlt wie Nemos Vater auf der Suche nach seinem Sohn.
Wenn Jungkook schon die Chance geboten bekommt neben Elodie zu sitzen, die eindeutig mehr Plan von Eishockey hat als sein Dad und es ihm somit erklären kann, dann nutzt er diese Möglichkeit auch.

Meredith ist tatsächlich mitgekommen und hat ihr Meeting eher verlassen, um bei deinem Spiel zuschauen zu können. Das erste Mal wohl gemerkt.
Seojun hat ein ausgiebiges Gespräch mit ihr geführt, was sie letztendlich dazu bewegt hat mitzugehen. Man könnte ihn als ihren Kryptonite bezeichnen.
Außerdem hat er sie auf euer schwieriges Verhältnis angesprochen, doch Meredith lässt sich wie immer nicht darauf ein. Ihr ist sehr wohl bewusst, wie problematisch euer Verhältnis ist und dass sie kurz davor ist, dich als Tochter vollkommen zu verlieren, aber jemanden von den Ereignisse zu erzählen, die das Bündnis zwischen euch gekappt haben oder gar Rat zu suchen, bringt sie nicht über sich.

„Ich geb's gleich auf." Ermattet legt Jungkook seinen Kopf in den Nacken, das Smartphone weiter an sein Ohr gepresst, was letztendlich doch keine so gute Idee gewesen ist, denn als hätte man sie mit einem Brüllaffen Sprechorgan gesegnet, schreit Elodie jetzt die Rang- und Platznummer ins Handy.
Vor Schreck zuckt Jungkook zusammen und umklammert sein Handy reflexartig fester, das ihm fast aus der Hand gefallen ist.

Deine beste Freundin hat man wahrscheinlich bis nach China gehört, denn jeder im Umkreis von zehn Metern schaut zu der blondhaarigen, die sich ungeniert räuspert. Die Blicke aller ignoriert sie gekonnt. Auch Jungkook hat sie endlich bemerkt und als erstes fällt ihm auf, dass sie gar nicht so weit weg sitzt und er sie eigentlich viel früher hätte sehen müssen. Dumm gelaufen.

„Das war ja mal ein kompletter Fail", sagt Jungkook, als er sich mit Finn einen Weg zu der Sitzreihe gebannt hat und sich auf seinen Platz fallen lässt.
„Wieso schaust du dir nicht auch wenigsten an welche Plätze du hast." Kopf schüttelnd packt sie ihr Handy in die Jackentasche. Jungkook ignoriert ihre Aussage, denn er hat keine Lust jetzt eine Diskussion anzufangen.
Als er einen Blick auf den Platz rechts neben Elodie wirft, erwartet er eigentlich seinen besten Freund doch stattdessen sitzt dort ein älterer Mann mit blauer Jacke.