𝟏𝟓.

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Es sind mittlerweile mehrere Tage vergangen und die Stimmung daheim liegt auf dem Gefrierpunkt.
Jungkook ist seitdem Gespräch wieder der gewesen, den du schon immer gekannt hast.
Arrogant, Sprücheklopfer, ein Idiot der ersten Klasse. Einfach unverbesserlich.

Er hat keine Gelegenheit ausgelassen, seine scheiß-egal Haltung raus hängen zu lassen. Und entweder hat er dich dumm angepöbelt oder komplett ignoriert, sowie jeden anderen auch. Du kannst die Sätze, die er mit irgendwem von euch in den letzten Tagen gewechselt hat, an einer Hand abzählen.

Langsam fängst du sogar an zu glauben, dass der Jungkook, der dir geholfen hat, nur Einbildung gewesen ist. Eine nie vorher zum Vorschein gekommene Seite von ihm, die du wahrscheinlich so schnell nicht wieder sehen wirst. Vielleicht ist da der ‚echte' Jungkook zum Vorschein gekommen, der sich sonst immer hinter den Masken der Arroganz und Distanz versteckt. Doch so weit willst du darüber nicht philosophieren, generell nicht über ihn.

Eher machst du dir einen Kopf um deinen kleinen Bruder Finn, denn er wird auch von Tag zu Tag stiller und du kannst dir nicht erklären warum. Gleichzeitig redet er nicht über das was ihn offensichtlich zu bedrücken scheint und ist schon fast sowas wie ein Geist in diesem Haushalt.

Selbe eure Mutter hat sich ihn angenommen, doch ihr gegenüber ist er noch verschlossener als zu dir. Wen verwundert es auch. Den Titel Mutter des Jahres bekommt sie schon einmal nicht. Sie hat ihre Rolle immer vernachlässigt. Sowohl bei dir, als auch bei Finn.

Dich wiederum plagen seit ein paar Tagen die Gedanken über das anstehende Eishockey Spiel. Dank Seojun, der mit sehr viel Überredungskunst Meredith überzeugen konnte das Eishockey Verbot aufzuheben, kannst du wie gewohnt wieder trainieren und beim anstehenden Spiel dein bestes geben.

Doch die letzten Trainingsstunden sind eher weniger gut verlaufen. Dauernd beschwert sich dein Caoch darüber, dass du nicht voll konzentriert bist und Fehler machst.
Wenn Taehyung nicht der Mannschaft und dem Trainer so gut zureden würde, wärst du wahrscheinlich schon längst aus dem Team geflogen.

An deinem aufgeschlagenen Knie liegt dein Leistungsnachlass nicht, denn das tut kaum noch weh. Und an mangelnder Motivation auch nicht. Ganz im Gegenteil. Du bist froh überhaupt wieder dabei zu sein, denn für dich ist Eis Hockey überlebenswichtig.
Es ist der einzige Weg für dich mit Gefühlen klar zukommen und sie zu verarbeiten.
Der Sport ist irgendwann zu deinem Ausweg geworden.

Den Ausweg, welchen dir deine Mutter kurzzeitig versperrt hat. Du und sie habt euch nicht ausgesprochen über das, was sich am Esstisch vor einiger Zeit zugetragen hat.
Schlicht ergreifend habt ihr es ignoriert, euch ignoriert, größtenteils.

Du gehst gerade die Treppe zum ersten Stock nach oben, als dir Jungkook und ein dir unbekannter Junge mit mintfarbenen Haaren entgegenkommen.

Stumm laufen sie an dir vorbei. Jungkook schaut dich nicht einmal mit dem Arsch an, für ihn bist du Luft. Jeder aus der Familie ist es derzeit.

„War das deine Stiefschwester?", hörst du den Fremden leise fragen und Jungkook gibt als Antwort nur ein Grummeln von sich.
Auf der obersten Stufe stehend bleibend, drehst du dich zu ihnen um.
„Sie ist scharf", sagt der dir Fremde und Jungkook wirft ihm einen verstörten Blick zu. „Leidest du an Geschmacksverirrung?"

Anmaßend wie eh und je. Wie du es von
ihm gewöhnt bist.
Die Augen verdrehend über seine Aussage, außer Acht lassend, dass der Fremde dir eine Art Kompliment gemacht hat, gehst du in dein Zimmer um dich umzuziehen.
Auf eure Schule geht Jungkooks Freund jedenfalls nicht, sonst würdest du dich zumindest an sein Gesicht erinnern oder an die äußerst auffällige Haarfarbe. Er sieht damit fast ein bisschen aus, wie ein Minzbonbon.
Letztendlich verabschiedest du dich mit einem Schulterzucken von der Grübelei, denn eigentlich ist es dir relativ Schnuppe mit wem Jungkook abhängt.

Hated Stepbrother | jjkWo Geschichten leben. Entdecke jetzt