Wiedersehen

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" Haaaaazzzzzaaa!", kreischen Julia, Lili und Gem im Chor.

Die letzten drei Stunden habe ich mir so einige Informationen über Hazza und 1D zugefügt. Also wusste ich durch den Spitznamen das Harry da war. Auch wenn er stinkreich, weltberühmt und gutaussehenden war, für mich war es noch immer der Junge, mit dem ich als Kind im Schlamm gesessen und Erde gegessen habe.

Ich höre sie unten noch immer lachen und schreien. Ich checke mich nochmal im Spiegel. Kennt er mich noch?

Das letzte mal hatten wir uns mit 6 gesehen.

Ein Klopfen an der Tür.

Der Vater von Lili und Julia, ich hatte den Namen vergessen, streckt sein Kopf herein.

" Kommst du Niki?"

" Klar, geh schon mal vor. Ich komme gleich."

Ich atme tief durch. Plötzlich fühle ich mich unwohl. Soll ich da jetzt runter? Ich gehöre nicht in diese Familie und da unten lief gerade ein intimer Familien Moment ab.

" Niiikiiii!", ruft jetzt Gemma. Scheiße.

" Komm ja schon!"

Langsam gehe ich die Treppe runter. Und da an der Tür stand er. Ein Lockenkopf, mit grünen Augen, Grübchen, ein atemberaubendes

Lächeln und Julia und Lili an sich hängen.

Gemma kommt auf mich zu und nimmt meine Hand.

Plötzlich sieht mich Harry an. Grün trifft auf blau. Keiner sagte von uns etwas. Aber er fing an zu grinsen und ich grinse zurück.

" Harry kann warten. Ich muss dir was zeigen!", quasselte Gem.

Sie zieht mich in Richtung Wohnzimmer. Im Wohnzimmer höre ich noch immer Harry lachen.

Verwirrt sehe ich sie an.

Sie zeigt auf einen Brief. Niki, stand darauf. Sofort wusste ich das es Davids Handschrift ist.

Mit zusammengezogenen Augenbrauen mache ich den Brief auf.
Niki,
Das was passiert ist, möchte ich nicht mal aufschreiben, so leid tut es mir. Es war einer der größten Fehler! Aber sei nicht so, ich habe dich nicht mal richtig betrogen. Ich habe Tamara nur geküsst!
Es tut mir Leid! Komm zurück!

Anbei ein Foto von uns. Wir zusammen unter dem Weihnachtsbaum. Es war unser erstes gemeinsames Weihnachten. Ich war bei ihm in der WG. Ich weiß noch wie Mum damals einen Aufstand gemacht hatte. Weihnachten ist ein Familienfest! Da bist du bei uns, höre ich ihre schrille Stimme jetzt noch. Aber ich konnte sie überreden.

" Was ist los?", Gem legt einen Arm um mich.

Ich schlucke und versuche die Tränen zurück zuhalten.

Ich schüttle den Kopf, und stecke den Brief in die Hosentasche. " Nichts."

Gemma hebt eine Augenbraue.

" Lass uns zurück zu dem anderen gehen.", ich fahre mir durch die blonden Haare.

Also gehen Gemma und ich in die Küche. Harry sitzt auf einen der Stühle und hört seiner Mum zu.
Was soll das von David? Ich will doch nur meine Ruhe von ihm. Keine Anrufe, keine SMS, keine Mails und auch keine Briefe!
" Erde an Niki? Ist dort oben intelligentes Leben?", Gem schnipst vor meinem Gesicht.

Ich schmunzle. " Leben gibt es dort oben aber ob es intelligent ist, weiß ich nicht."

Besorgt beobachtet mich Gem gleich wie Anne. Nur Harry sitzt da und grinst selbstgefällig. Er räuspert sich.

Verwirrt betrachte ich ihn. " Hallo.", sage ich knapp.

Alle beobachten mich aufmerksam. " Alles okay bei euch?", frage ich und schaue in die Runde. Sogar die Zwillinge waren still.

" Kein kreischen, schreien, herum hüpfen oder sowas in der Art?", wundert sich Harry.

" Überschatz dich mal nicht, Freundchen. So besonders bist du auch nicht.", herausfordernd lache ich ihn an.

Alle fingen an zu Lachen außer Harry. Er sah mich wütend an.

" Komm schon, Harry. Sieh es ein! Ich habe dir schon immer gesagt, dass du nicht alle haben kannst!", zieht Gem ihn auf.

" Wirst du schon sehen, Gem! Auch sie werde ich noch haben.", lachte er. Aber ich wusste, dass das kein Witz war.

Beim Essen reden alle über Harry und sogar Harry über sich selbst.

Er kotzt mich jetzt schon an.

Nachdem essen schlug Gemma vor, dass wir einen Spieleabend machen könnten. Natürlich sind alle Feuer und Flamme. Außer ich.

" Eigentlich bin ich müde und Harry ist eh noch länger da, würde es also etwas machen, wenn ich in mein Zimmer gehe?"

" Ach komm schon! Bleib doch noch!", sagte Harry.

" Nein, kein Problem! Vielleicht hast du ja später noch Lust zu mir zu kommen.", äußert sich Gem.

" Vielleicht.", also gehe ich die Treppe rauf. Mir sind die verwirrten Blicke nicht entgangen aber ich will jetzt keinen auf glücklich machen.

Ich zog mir eine Short und ein Tanktop an. Gerade als ich es mir in meinem Bett bequem gemacht habe, klopfte es.

" Ist offen."

Anne kommt mit einem besorgten Blick herein. " Alles okay bei dir?"

" Klar, mir gehts nur nicht so gut. Tut mir Leid, dass ich euch alleine gelassen habe."

Sie setzt sich auf die Bettkante. " Gem hat mir gerade von dem Brief erzählt."

" Na toll."

" Was ist los?", sie strich mir über die Wange.

" Es ist wirklich nichts.", beharre ich.

Sie seufzt. " Niki, ich bin eine Mutter, du kannst mir nichts vormachen. Aber wenn du nicht reden willst, na gut. Aber was sagst du zu Harry?"

" Ich kenne ihn gerade mal eine Stunde, Anne."

" Aber du hast bestimmt etwas im Fernsehen oder so über ihn gehört. Ich bin so stolz auf ihn!", verträumt schaut sie aus dem Fenster.

" Ja schon, aber ich interessiere mich für so etwas nicht.", antworte ich ihr wahrheitsgemäß.

Ungläubig sieht sie mich an." Du findest One Direction nicht toll?"

" Nicht wirklich. Es sind fünf normale Jungs, die singen können. Was ist da so toll daran?", ich zucke mit den Schultern.

" Aber Harry ist gutaussehenden oder?"

" Anne!"

" Sorry, ich geh ja schon. Gute Nacht.", lacht sie und verließ das Zimmer.

Zu meinem Pech war, dass sie die Tür nicht richtig schloss. Aber es ist zu gemütlich um aufzustehen. Also lass ich sie offen. Ich höre sie reden und ein paar Mal fällt der Name Niki doch es war mir egal. Das einzige was ich noch höre ist, dass Harry lacht.

Und mit seinem Lachen schlafe ich ein.

Babysitting with Harry?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt