M A Y
Ohne weiteres über die Nachricht nachzudenken knüllte ich den kleinen Zettel zusammen und schmiss ihn auf die Spinde drauf. Dort oben würde ihn vielleicht in einem Jahr wer entdecken, da es die Putzfrauen in unserer Schule nicht so mit der Ordnung hatten. Schnell sperrte ich den Spind auf, legte meine Schulsachen hinein, die ich weder im Unterricht, noch zu Hause benötigte und sammelte diese auf, die ich noch benötigte.
Schnell schloss ich den Spind wieder und stopfte alle Sachen unordentlich in meinen viel zu kleinen Rucksack. Ich seufzte tief, da ich mit Sicherheit wieder irgendein Schulbuch mit meiner Unordentlichkeit zerknüllt hatte und meine Lehrer mir wieder eine Strafprädigt halten werden.
Da ich es hier unten immer sehr unangenehm und auch etwas gruselig fand ging ich mit schnellen Schritten in einer Allee aus Spinds vorbei, den rettenden Ausgang im Sichtfeld. Ein plötzliches Krachen lies mich zusammenzucken und ich blieb schlagartig stehen.
Ganz langsam drehte ich mich um und sah, wie einem Jungen mit feuerroten Haare seine ganzen Schulsachen auf den Boden gefallen sind. Aus Wut dürfte er anscheinend gegen seine Spindtür getreten haben, den diese zierte nun eine kleine Delle.
Ich wollte mich aufraffen und ihm meine Hilfe anbieten, konnte es aber nicht. Noch bevor er mich bemerkte lief ich den Gang weiter entlang und die Treppen nach oben in den ersten Stock. Ein kurzer Blick auf den Stundenplan verriet mir, dass ich gleich in diesem Stockwerk bleiben konnte, da die nächste Stunde hier stattfinden würde.
Ich suchte nach meiner Klasse und reservierte mir gleich einen Platz in der hintersten Reihe, so wie ich es jede Stunde tat. "May? Bist du okay? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen?", fragte mich plötzlich jemand, von dem ich aber nicht den Namen wusste. Vielleicht hätte ich mich doch besser mit meinen Klassenkollegen beschäftigen sollen.
"Uhm ja, alles klar", murmelte ich nur und setzte mich auf meinen Platz, um eine peinliche Situation zu vermeiden. Ich packte meine Sachen auf den Tisch und ging dann mit schnellen Schritten auf die Toilette.
Erschrocken betrachtete ich mein Spiegelbild. Ich sah wirklich kreideblass aus, dabei wusste ich nicht mal was mich so in Schrecken versetzt hatte. Der Knall unten im Keller? Der Typ mit den roten Haaren? Die Tatsache, dass ich wieder zu feige war um mich mit Menschen zu unterhalten oder ihnen gar meine Hilfe anzubieten?
Mir wurde übel und ich musste mich am Waschebeckenrand festhalten, um nicht umzukippen. Ich atmete einmal tief durch und versuchte mich zu beruhigen. Dann verließ ich die Toilette, schnappte mir meine Sachen und wartete vor der Tür auf meine Lehrerin, die sich leider mal wieder verspätete.
Langsam aber sicher wurde ich immer nervöser, da meine Klassenkameraden mich anstarrten und über mich tuschelten. Ich wusste genau, dass sie über mich sprachen, da musste ich nicht verstehen was sie sagten. Es schmerzte zu wissen, dass sie mich niemals so akzeptieren würden wie ich bin, weil ich anders war und anders zu sein ist in ihren Augen leider ein Verbrechen, das nicht geduldet werden darf.
Endlich bog meine Lehrerin um die Ecke und kam auf mich zu. "Entschuldigen Sie Frau Professor, aber mir geht es nicht sehr gut und deshalb würde ich mich gerne vom Unterricht befreien lassen."
Sie nickte, trug mich ins Klassenbuch ein und gab mir einen Zettel mit, den meine Mutter unterschreiben musste, als Sicherheit, dass ich auch wirklich nach Hause gegangen war. Schnell stopfte ich den Zettel in eines meiner Hefte und ging wieder die schmalen Treppen in den Keller hinunter.
Das Licht war nur sehr gedämpft und brachte mich zum Erschaudern. Auch wenn viele meinten ich übertreibe, aber ich hatte nun einmal von Natur aus vor fast allem Angst. Schnell näherte ich mich wieder meinem Spind und bemerkte, dass sich schon wieder ein pinker Zettel in der linken oberen Ecke befand.
Wollte mich hier jemand reinlegen? Wollte sich wieder jemand einen Spaß mit mir erlauben? Wollten sie mich weiter schikanieren? War ich ihnen nicht schon gebrochen genug?
Ich schaute mich um, ob sich vielleicht irgendjemand noch hier befand, der diesen Zettel hier raufgeklebt hatte, doch sehen konnte ich niemanden.Schnell löste ich den Zettel, wollte ihn gerade wieder zusammenknüllen, doch die Neugier siegte schlussendlich doch.
Don't listen to others, they don't see you with me eyes beautiful.
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Irgendwie mag ich die Idee zu dieser Story & deshalb hab ich auch Spaß sie zu schreiben hehe
Hoffe irgendjemand von euch hat auch Spaß daran sie zu lesen paha
Möchte wer die Widmung? :)
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Compliments ✿ m.c ✔
FanfictionIn which Mikey posts sweet little compliments on the locker off a depressed girl. cover by jealouis © hemmoxic | 2014