Note 5

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M A Y


Am nächsten Morgen war ich etwas früher an der Schule, da mich meine Mutter mit dem Auto gebracht hatte. Sie musste zu irgendeinem Termin und meine Schule lag am Weg. Bei genauer Betrachtung war es nicht mal so negativ früher in der Schule zu sein. So konnte ich mich auf meinem Platz setzen ohne die nervigen Blicke meiner Mitschüler auf mir liegen zu haben.

Ich betätigte den Türschalter, da so früh der Bewegungsmelder noch nicht funktionierte und trat in das noch ziemlich leere Gebäude ein. Bis auf ein paar Streber, die schon früh morgens in der Bücherreich paukten waren noch nicht viele Leute da. Der Hausmeister geisterte in den Gängen herum und suchte vermutlich nach Schülern, die ihre Hausschuhe nicht anhatten.

Das Buffet wurde gerade von den Damen die an der Kantine arbeiteten vorbereitet und roch herlich. Ich kramte in meiner Tasche und fischte zwei Euro heraus. Schnell ging ich zur Kantine und kaufte mir ein noch warmes Schokohörnchen. Lächelnd steckte ich es in meine Tasche, holte meine Schlüssel heraus und stieg die steilen Treppen hinunter in den Keller, um zu meinem Spind zu gelangen.

Schon von der Ferne konnte ich das pinke Papier sehen, dass sich auf meinem Spind befand. Ich beschleunigte mein Tempo und rannte schon förmlich.

Endlich angekommen schnappte ich mir den Zettel und laß ihn.

I hope so much that you are at school today.

"Ohja das bin ich", sagte ich leise zu mir selber und da kam mir die Idee. Eigentlich konnte ich ihm ja auch antworten oder?

Ich fischte ein grünes Post-It heraus und schrieb meine Nachricht darauf.

Who are you?

Ich klebte es direkt neben die Stelle an der vorher noch meine Nachricht war. Zufrieden lächelte ich und sperrte meinen Spind auf. Schnell packte ich meine Sachen, die ich heute brauchte und ging damit nach oben zu meiner Klasse.

Als ich die Tür öffnete war es noch dunkel im Raum, also dachte ich, dass ich alleine war. Ich ertastete den Lichtschalter und betätigte ihn. Wenige Sekunden später flackerte das Licht der Neonröhrer und der Raum erhellte sich.

Als ich jedoch jemanden in der letzten Reihe sitzen sah erschrak ich fürchterlich. Ein kleiner Schrei entkam mir und ich lies alle meine Bücher, die nicht in meine Tasche gepasst hatten, fallen.

Michael, der Junge mit den knallroten Haaren, lief rot an und passte sich seiner Haarfarbe an. Sofort eilte er zu mir und half mir dabei die Bücher wieder vom Boden aufzusammeln.

"I'm sorry", stammelte er und verließ danach sofort den Klassenraum.

Wow, es gibt also wirklich Menschen, die noch schüchterner sind als ich.

Ich schüttelte belustigt meinen Kopf und brachte meine Sachen dann auf meinen Platz. Ich packte mein Gott sei Dank unversehrtes Hörnchen aus meiner Tasche aus und biss genüsslich hinein.

Bis die ersten Schüler eintrudelten war ich längst fertig mit essen und hatte das Papier im Abfall entsorgt. Ich mochte es nicht, wenn mich andere dabei beobachten wie ich aß und dann über mich urteilten. Sei es über mein Gewicht, meine Essgewohnheiten, meine Tischmanieren. Ich mochte es einfach nicht.

Die Stunde vergingen nur schleichend, dabei wollte ich unbedingt wissen, ob mir die anonyme Person zurückgeschrieben hat.

Als die letzte Stunde endlich vorbei war packte ich meine Sachen in Rekordgeschwindigkeit zusammen und wollte gerade aus dem Klassenraum flitzen, als mich meine Mathematiklehrerin zurückpfiff.

"Was gibt es?", fragte ich etwas genervt.

"Ich muss dir leider mitteilen, dass du vermutlich durchfliefen wirst, wenn du nicht bald einmal positive Leistunge bringen wirst."

Na toll, dass konnte ich jetzt gebrauchen.

 Schnell nickte ich ihr zu, nahm den Zettel mit den meine Eltern unterschreiben mussten und eilte die Treppen in den Keller hinunter. Es wimmelte dort unten nur so vor Schülern, also zog ich es vor noch einige Minuten zu warten, bis sich der ganze Trubel gelegt hatte.

Etwa fünf Minuten später hatten die meisten Schüler das Gebäude verlassen und ich konnte in Ruhe den Weg zu meinem Spind antreten.

Bei meinem Spind angekommen war ich etwas überrascht, dass mein grüner Zettel wirklich verschwunden war und anstatt seiner Stelle ein pinker am Spind klebte.

I'm sorry but I can't tell you. But you look beautiful today.

Ich seufzte und war etwas enttäuscht, da ich hoffte endlich die Antwort auf meine Frage bekomme, die mich schon seit der ersten Botschaft beschäftigte. Wer war dieser Botschaftenschreiber?

- - - - 

Ich weiß, ich hab lange nicht geupdadet, aber heute ist das Update ja da hehe

Will wer die Widmung or nah? :)

Btw, schönen dritten Advent babes

Compliments ✿ m.c ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt