Das laute Klingeln meines Handys reißt mich aus dem tiefen Schlaf. Schlaftrunken hebe es an mein Ohr. Meine Mum ist am Telefon, ich soll einkaufen gehen. Ich schaue auf die Uhr, puh schon 14.00 Uhr. Im Bad schaue ich in den Spiegel, ich hab es schon wieder getan. Ich versuche das verwischte Make-up zu entfernen. Natürlich war ich feiern hab bis jetzt auch nichts besseres zu tun, außer diese Demütigung zu verarbeiten. Das Konzert und die folgende Blamage ist schon einige Monate her. In dieser Zeit ist auch viel passiert, doch ich bin noch nicht über ihn hinweg. Als wir auf dem Weg nach Hause waren, habe ich nur geweint. Doch meine Eltern wissen nichts von dem Vorfall. Der Grund, dass ich erst so spät zu Hause war, war weil ich noch in einem Club war, was natürlich nicht stimmte.  Doch meine Eltern nahmen es hin.

Mein Abitur hab ich ebenfalls erfolgreich mit einem Durchschnitt von 1,8 bestanden, ich hab mich dann auch für ein Stipendium auf einer Universität in London beworben.

Ich gehe durch die Haustür und bin auf dem Weg zum Einkaufsladen, schon halb drei, warum brauch ich nur immer so lange um mich fertig zu machen.

Im laden höre Musik, irgendwas aus den Charts, und ich erinnere mich an jenen Abend. Es war unser Abi-ball, es sollte eines der unvergesslichsten Ereignisse unseres Lebens werden, ich meine man ist die Schule quasi los oder nicht? Doch dann spielte das Lied sighn of the Time von Harry Styles. Mein Atem stockte, ich starrte die Menge geschockt an. Eine Träne kullert ohne Vorwarnung meine Wange hinunter. Ich musste so schnell wie möglich hier weg. Ich rannte auf die Toilette und sank in mich zusammen. Bei jedem Atemzug, zog sich meine Kehle noch enger zusammen.  An dem Tag hab ich festgestellt, dass ich noch sehr lange Zeit brauche um das mit Harry zu verarbeiten. Dann fing ich an auf mehr Party und in Clubs zugehen, es hilft einfach, doch leider betäubt das brennende Zeug mich nur für einen bestimmten Zeitraum.

Als ich dann mit dem Einkauf und dem Kassenzettel aus dem Laden gehen ist es bereits schon halb fünf. Mit dem ganzen Zeug voll bepackt, schließe ich die Tür auf. Dann räume ich den Einkauf weg und gehe wieder in mein Zimmer. Ich bin ein wenig müde, doch das hält mich garantiert nicht davon ab, heute wieder feiern zu gehen. Trotzdem gehe ich erst mal schlafen.

Und schon wieder, das nervtötende Klingeln meines Handys. Warum muss mich denn jeder anrufen, irgendjemand hat doch extra die direkt Nachrichten erfunden. Ich verdrehe die Augen und schaue auf das Display: "Unknow"? "Hallo wer ist da?, sprechen ich genervt in den Hörer.  " Ich  werde es dir sagen aber nur wenn du versprichst nicht gleich aufzulegen.", haucht der Mysteriöse mit seiner dunklen Stimme ins Telefon. Ich zucke die schulter: "na schön." 

"Ich bin es Harry, Harry Styles.", sagt er. " Was? Wie! woher hast du meine Nummer?", schreie ich aufgebracht ins Telefon und bin im Begriff aufzulegen. Doch ich erinnre mich daran, dass ich es versprochen habe es nicht zu tun. Mein Herz rast vor Aufregung. Ich bin einfach nur wütend auf ihn, er hat mich quasi ausnutzen wollen und jetzt meldet er sich bei mir? Natürlich bereue ich es das jene Nacht so enden musste und ich vermisse ihn, doch es tat einfach so weh.

H: "Nicht aufregen, du hast sie mir gegeben, naja indirekt. Du hast doch diesen Bogen ausgefüllt, wegen des Datenschutzes, falls es Probleme gibt, solltest du deine Telefonnummer aufschreiben...Verstehst du?"

A: " Ok , aber ich dachte das ist für das Management und nicht für dich", ich ziehe eine Augenbraue hoch, natürlich sieht er mich nicht, doch man kann es in meiner Stimme hören.

Ich höre das schmunzeln aus seiner Richtung

H:"Ja, das stimmt ich darf nicht an diese Akten. Doch ich wollte dich sehen, Ava. Ich bin derzeitig in Hamburg, da ich dort ein Meeting hatte. Du hattest doch damals erzählt, dass  du in einem Vorort von Hamburg wohnst, ich hoffe das hat sich nicht geändert. Wenn du mir die Adresse sagst, komme ich zu dir."

A: "Woah, Harry noch mal langsam, du willst mich sehen, jetzt auf der Stelle? Es ist doch schon so spät."

H:" Ich dachte du wärst Nachtaktiv du Partygirl und ich hoffe ich verlange da nicht zu viel von dir."

ich kicher.

A: "Nein, überhaupt nicht. Doch du musst mir eines Versprechen, du kommst nicht zu mir ins Haus oder ich komme mit dir mit. Lass uns einfach spazieren gehen. Ich möchte nicht, dass diese Nacht im Bett endet! Dafür hab ich nichts übrig, Harry."

H: " Ok ich verstehe dich, spazieren ist eine gute Idee, schickst du mir die Adresse, ich werde vor deinem Haus warten.

Ich schicke ihm die Adresse.

H: " Ok in ungefähr einer halben Stunde bin ich da.

A: ok dann bis gleich. Ich freu mich.

H: ich mich auch.

Ach du meine güte ich muss mich fertig machen, ich muss gut aussehen! Völlig hysterisch zähme ich meine Haare zu einer angemessen Frisur, dezent schminken, aber so das es gut aussieht. Einfache Jeans und ein T-Shirt ist ok, er soll ja nicht denken ich habe mich extra für ihn herausgeputzt. Als ich mich grade im Spiegel betrachte kommen meine Eltern nach Hause.

"Hey Ava, wie war dein Tag?", fragt mich meine Mum als ich sie begrüßen komme. Ich erzähle nicht sonderlich viel, dass Harry gleich kommt sollen sie erstmal nicht wissen. "Ich werde noch bisschen draußen sein, brauche mal ein bisschen frische Luft, nachdem ganzen feiern.", sage ich so glaubwürdig wie ich nur kann. Mein Dad scheint überrascht doch stimmt mir dann nur zu.

Ich öffne die Tür in die Dämmerung. Der warme Juli Wind streift durch mein Haar. Ich atme die Sommerluft tief ein, wie schön das Gefühl doch ist.

Ich sehe den Umriss einer Person, mit locken, die in der leichten Brise tanzen.
Er ist wirklich hier...

Sadly, I trusted you...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt