Kapitel 2

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Es ist kalt, Eiskalt.
Im Tunnel der Subway Haltestelle ist kaum mehr eine Menschenseele.
Sie sind bereits zu Hause und verbringen Zeit mit ihren Liebsten.

Ich hätte meine Zeit auch gern mit ihr verbracht.
Ihr schönes Lachen gehört und ihrer beruhigenden Stimme gelauscht.
Nur haben wir keine Zeit mehr.
Sie ist abgelaufen, wurde ihr genommen.
Einfach beendet.

Die Subway fährt ein und ich taumle hinein, total weggetreten und taub auf Grund der Geschehnisse. 

Mein Blick gleitet zu dem Platz wo sie gesessen hat, als ich sie das erste mal gesehen habe. Wie von selbst setze ich mich auf den Platz, auf dem ich auch damals gesessen habe.

Perplex starre ich auf den Sitz und bilde mir ein, sie würde dort sitzen.
Wie damals, ruhig und im nächsten Moment schreiend.

Hayden.

Ihr Name springt wie ein Flumi in meinen Kopf herum.

Verschwinde aus meinem Kopf." ,  flüster ich mir selbst zu.

Hayden.

Ich schließe meine Augen um Ruhe zu erlangen.
Nichts.

Ich öffne sie und erblicke Hayden, die ruhig auf dem Platzt mir gegenüber sitzt.

Ihr Kopf ist gesenkt. Langsam hebt sie ihren Kopf und sieht mich an. Sie lächelt.
Im nächsten Moment weiten sich ihre Augen. Geschockt blickt sie drein.
Hayden?"

Sie blinzelt.

Und dann schreit sie.

Ein Betäubender Laut umhüllt mich und im nächsten Moment fühlt es sich an, als wäre ich von Watte umhüllt.
Haydens Augen sind weit aufgerissen.

Alles kommt wieder hoch, kriecht meinen Rücken rauf und ankert sich in meinem Kopf fest. Ihr Anblick will nicht verschwinden, ich sehe ihr Blut überall. Alles ist rot.

Ich schließe meine Augen und öffne sie kurz darauf wieder.

Weg. Alles ist weg. Kein Blut, keine Hayden.
Ich nehme die Hände von den Ohren, es ist still.

Ich stehe auf und drehe mich im Kreis, auf der Suche nach ihren Augen, doch sie ist weg.

Hayden."
Keine Antwort.
Hayden!"
Wieder keine Antwort.
Hayden!"
Es bleibt still.

Sie ist weg und so langsam kommt mir der hässliche Gedanke, dass sie niemals hier gewesen ist.

Nein nein nein, Hayden!" , verzweifelt schleiche ich vor dem Sitzt auf die Knie und starre auf den leeren Platz.

Hayden." , flüster ich, doch es bleibt wieder still.

Junge geht es dir gut?!"
Ich folge der Stimme und blickt einem Officer entgegen.
Was machst du so spät noch draußen?"
Ich antworte nicht, senkte meinen Kopf wieder.
Ich nehme seine Worte gedämpft wahr, sie sind ganz leise.
Verrate mir deinen Namen."
Ich blicke mit müden Augen zu ihm hinauf.

Ich kenne ihn nicht."

416 Wörter

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