Kapitel 09

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•Simon•

»Komm', wir fahren Heim« sagte ich zu Marius, der wankend neben mir stand.

Mir ging es nicht gut, ich wollte einfach in mein Bett.
Das Buch hatte ich unter meinen Arm geklemmt.

»Waaaaaaas? Wiesooooo, jetzt beginnt doch erst der Spaß.« nölte Marius und schmollte.

Seufzend zog ich ihn, sanft aber bestimmt, am Ärmel.

»Bitte...ich will nach Hause...«
Meine Stimme wurde leiser, aber Marius verstand mich.
Keine Ahnung wie ich ausgesehen haben muss, aber Marius machte dieses Gesicht, dass er immer machte, wenn er merkte, dass es mir nicht gut ging.

Schwach ließ ich die Schultern hängen.
Ich hatte keine Lust mehr.
Die Sache mit Rob beschäftigte mich, auch wenn sie das nicht sollte.

Durch seine Größe musste er den Kopf etwas senken um mich anzusehen.

»Wer war blöd zu dir?« fragte er besorgt; in seinen Augen erkannte ich diese mütterliche Führsorge, die er bei mir immer an den Tag legte.
Eigentlich fand ich das ganz schön.

»So ein Typ...ist mit einem Mädchen verschwunden...«

Es war nicht das erste Mal, dass ich auf einer Party dumm angemacht wurde, sonst hatte ich damit auch kein Problem, aber bei Rob war das anders.
Ich wusste auch nicht, warum.

Vielleicht, weil ich doch gedacht hatte, dass er ein guter Kerl war, und sich wiedermal bewiesen hatte, was ein Idiot er doch war.

Marius merkte, dass ich nicht darüber reden wollte und stellte sich wieder gerade hin, um uns einen Fluchtweg zu suchen.

Etwas wankend, aber zielstrebig, zog er mich hinter sich her und bahnte sich einen Weg durchs Gedränge.
Diesmal fand die Party in einem Haus statt, weshalb wir nur zur Haustür kommen mussten.

Draußen atmete ich die frische Nachtluft ein, Marius tat es mir gleich.

Das tat gut und kurz verharrten wir so.

»Fuck!« meinte Marius plötzlich und sah zu dem Haus, aus dem von drinnen die Musik nach draußen drang.

»Ich hab was vergessen.«

»Was denn?« fragte ich verwudert.
Mein Buch hatte ich nun in meinem Rucksack, Handy in der Hosentasche.

»Passi.«
Sofort lief Marius zum Haus zurück und hielt mich mit einem »Warte hier.« davon ab, ihm zu folgen.

Leicht grinsend blieb ich stehen und sah mich um.

Passi mussten wir schon mitnehmen, ja...

Hier und da standen Menschen, Abseits eine Gruppe Mädels, die warscheinlich über irgendeine Schlampe herzogen, obwohl die selber welche waren.
Typisch.

Ansonsten waren die meisten drinnen.

Müde rieb ich mir die Augen.
Ich wollte nur noch ins Bett und niemals mehr auch nur an igrendetwas denken.

Gerade wollte ich Marius hinterher, da es mir zu lange dauerte, da tippte mir jemand auf die Schulter.

Verwudert drehte ich mich um.

»Hey, bist du alleine hier?« fragte eines jener Tratschtanten, die eben noch mehrere Meter von mir weg standen.

Sie hatte schwarze lange Haare und ein giftgrünes enges Kleid mit schwarzen High Heels.
Ihr Gesicht war stärker bemalt als das von Penny Wise aus "Es"!
Ein gruseliger Film, nicht so gruselig wie die Gestalt vor mir, aber trotzdem.

»Nein, ich warte auf meine Kumpels.« meinte ich höflich und lächelt freundlich.

Ich drehte mich wieder um, da stand sie erneut vor mir.

»Wollen wir alle nicht noch was trinken gehen?« fragte sie und lächelte verführerisch, ihre Haare warf sie dabei nach hinten und legte ihren tiefen Ausschnitt frei.
Bah.

»Nein, danke. Wir wollen dann Heim.« meinte ich mit nervösem Lächeln.

Ich hasste Mädchen nicht, aber die hier nervte.

»Ach komm' Süßer. Bin ich dir nicht hübsch genug?«
Sie legte den Kopf schief und verzog ihre zu dicken Lippen zu einem Schmollmund.
In der steckte mehr Plastik als in den Ärschen der Kardashians.

Eigentlich wollte ich höflich bleiben, aber die nervte mich.

»Zieh' ab! Der gehört zu mir.« hörte ich eine tiefe Stimme sagen und spürte einen Arm, der um mich gelegt wurde.

Augenblicklich wurde mir wärmer.

Die Schwarzhaarige machte große Augen, als sie, ebenso verwudert wie ich, zu Rob sah, der sich schützend neben mich gestellt hatte.
»Schau nicht so, mach dich ab.« meinte er gelangweilt und zog an seiner Zigarette.

Uuuuuuuh...
Feier ich xD

Tounge Twister || CrispyWill [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt