Kapitel 53

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•Rob•

Als ich wieder aufwachte war es bereits hell.
Obwohl ich dächte, dass ich eingeschlafen war, als es bereits hell war.

Mein Kopf war kurze Zeit völlig leer, ich genoss das Gefühl der Gedankenlosigkeit, bis mir alles wieder einfiel.

Ich war in Berlin, in diesem Hotel, Simon war betrunken, die Küsse, der Sonnenaufgang...der Sex...

Ich schreckte hoch und sah mich hastig um, aber Simon war nicht in Sichtweite.
Mein Körper entspannte sich, als ich die Dusche hörte.

Ich warf einen Blick auf mein Handy und schaute auf Nachichten von Falco, Amber und Jonas.

Die von Amber ignorierte ich direkt, sie war der Grund für meinen Stress.
Ich las die von Falco.

"Bist du gut angekommen?"
"Wie läuft es mit Simon?"
"Habt ihr euch vertragen?"
"Hat er dir deine wohlverdiente Backpfeife gegeben?"

Danke, Falco, hab dich auch lieb.

Ich schrieb ihm nach kurzem Zögern zurück.

"Ja bin gut angekommen"
"Keine Ahnung...hab nur hier gepennt, wir reden wohl gleich..."
"Er war betrunken"

Ich wusste nicht, ob ich das mit dem Sex verheimlichen sollte, oder ob Simon wollte, dass andere es erfahren.

Die Nachricht von Jonas war nur eine Einladung zu einer Party, aber das interessierte mich herzlich wenig.

»Rob?«

Ich sah auf, als ich Simons schüchterne Stimme hörte und setzte mich sofort gerade hin.

Er trug einen weißen Bademantel, wie gestern, und kam langsam auf mich zu.

Ob er einen Kater hatte?
Ob er sich an die letzte Nacht erinnerte?

Stumm setzte er sich neben mich, vermied dabei Blickkontakt.

»Simon ich-« wollte ich beginnen, aber er hob die Hand und ließ mich so verstummen.

»Rob...bevor du fragst, ich kann mich an die letzte Nacht sehr gut erinnern.« meinte er mit fester Stimme, sah mich aber immer noch nicht an.

Eine Frage beantwortet.

»Aber Simon-«

»Sei leise, ich hab unter der Dusche geübt wie ich das Gespräch soverän beginne!« meinte er murmelnd, eher, als würde er überlegen wie er jetzt weitersprach.

Ich lächelte leicht, blieb dann aber still.

Er sammlte sich kurz, sprach schließlich weiter.

»Also...ich finde es wirklich toll von dir, dass du hierher gefahren bist, nur um dich bei mir zu entschuldigen. Dafür...bekommst du meinen Respekt.«

So geschwollen wie er sprach konnte er sich das nur unter der Dusche überlegt haben.

»Aber ich finde...es wirklich verletzend was du getan hast... ich dachte ich bedeute dir mehr...«

Sofort öffnete ich meinen Mund und runzelte die Stirn empört.

»Natürlich bedeutest du mir was!« widersprach ich direkt.
Wäre ich sonst hier?

Er drehte den Kopf und schaute mich kurz an, richtete seinen Blick dann auf die Bettdecke.

»Wieso hast du dann mit Amber geschlafen? Und wie es scheint nicht nur mit ihr sondern auch mit einigen anderen, so oft wie du 'unpässlich' warst!«
Er sah mich nun verletzt an.

Meine Miene verfinsterte sich, seine aber auch.
Er wollte Streit? Den bekam er.

»Ich kann doch wohl schlafen mit wem ich will!« gab ich genervt zurück.

»Und das mit uns letzte Nacht? War dein Gestöhne etwa auch nur das was du jeder Schlampe entgegenbringst?«
Auch er wurde lauter.

»Es war Sex! Komm runter! Das war kein Heiratsantrag!«

Er ballte die Fäuste zornig und drehte sich gänzlich zu mir.

»War das nur Sex? Nur Sex?« diese Worte betonte er scharf.
»Ich denke nicht!«

Ich verstumme und sah runter.
Natürlich war es mehr als das, das konnte ich spüren, es war wunderschön, atemberaubend... fantastisch...

Aber wie sollte ich ausdrücken was ich empfand, wenn ich selbst nicht wusste was ich für ihn empfand?

»Simon das ist kompliziert...«

»Was ist kompliziert?!« fragte er aufgebracht, erhob sich dann auch vom Bett.
»Kannst du mit jedem billigen Flittchen schlafen, aber bei mir ist es anders? Für dich bin ich wohl auch bloß ein Fick! Ein billiger, lahmer Fick!« schrie er mich an.

Ich sprang auch auf, ignorierte die Tatsache, dass ich nackt war.

»Was erlaubst du dir bitte? Du hast keine Ahnung davon!« schrie ich ihm entgegen.

»Was ich mir erlaube?! Ich liebe dich, ist das verboten?!«

Wir verstummten beide sofort.

*Die Autorin der Geschichte grinste nur breit, als sie das schrieb*

Mein Bauch verkrampfte sich augenblicklich, es tat weh in Simons traurige Augen zu blicken.

Die aggressive Stimmung war wie weggeblasen, jetzt lag eine bedrückende, unangenehme Stille auf unseren Schultern.
Ich wollte Simon nicht ansehen, allgemein wusste ich nichts darauf zu erwiedern.

Falco hatte recht.
Simon war in mich verliebt.

Wenn ich bis eben daran gezweifelt hatte, dann war jetzt wohl alles klar.

Seufzend rieb ich mir über die Stirn.

»Rob...i-ich weiß, du...also, dass-« fing Simon stotternd an, aber ich unterbrach ihn.

»Wir sollten beginnen Klartext zu reden, okay?« begann ich, sah ihm dann doch in die Augen.

Sein Mund war zur Antwort geöffnet, doch kein Wort verließ seine hübschen Lippen.
Er nickte.

»Du...liebst mich also?« harkte ich nach, unsicher, ob ich die Antwort wirklich wissen wollte.

Wieder nickte er.

Ich biss mir auf die Lippe, unwissend, was ich nun tun sollte.

Gerade wollte ich zu einer Antwort ansetzen, da kam er mir zuvor.

»Und was fühlst du?«

*Und das Grinsen der Autorin wurde nur breiter und breiter*
Ich weiß ihr liebt mich für diesen Cut xD

Tounge Twister || CrispyWill [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt