Kapitel 15

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•Rob•

»Falco, das ist jetzt eine Woche her, dass wir in dem Café waren. Könntest du mich bitte mit Simon in Ruhe lassen?« meinte ich genervt und versuchte mich auf meinen Laptop zu konzentrieren.

Meine Eltern hatten angerufen und gemeint, ich solle mir einen Job suchen, da sie mir sonst den Geldhahn abdrehen würden.

Dummerweise hatte ich das Falco erzählt, welcher als aufmerksamer Bürger darauf geachtet hatte, dass in diesem dummen Café, in dem auch Simon arbeitete, ja ein Kellner gesucht wurde.

Und jetzt war er der Meinung, dass ich mich dort melden sollte.

»Ich hab doch von Simon gar nichts gesagt. Du hast damit angefangen!« meinte er trotzig, doch an seiner Tonlage erkannte ich, dass das seine Intention war.

Natürlich hatte es ihn gefreut, dass ich neben ihm und Jonas noch andere Leute kannte, die obendrein noch "ordentlich" zu sein schienen.
Mir ging das am Arsch vorbei, aber er bestand darauf.

»Kann ich mir nicht einen Job suchen, in dem keine Spaßbremse arbeitet?« murrte ich und ließ genervt von meinem Bildschirm ab.

Das könnte länger dauern.

»Nein! Da ist tatsächlich mal jemand der dich leiden kann und dir nicht die Pest an den Hals wünscht!« fuhr er mich mit seinem Akzent an.

»Ich will nichts von dem!«

Ich hatte nichts gegen schwule, sollte ich deswegen aber gleich selber schwul werden?

»Darum geht's nicht! Man muss nicht mit einer Person die man kennt auch zusammen sein! Schonmal was von Freundschaft gehört?«

Er klingt wie ein Kind, dass seinen Eltern erklären will, dass Mädchen und Jungs auch nur befreudet sein können.

»Natürlich, aber kann ich mir meine Freunde dann bitte selbst aussuchen?«

Falco stemmte die Hände in die Hüfte und sah mich streng an.

Sah aus wie ein nein.

»Okay! Von mir aus!«
Genervt warf ich die Hände hin die Luft und stand auf, da es wohl sowieso keinen Sinn mehr hatte weiter mit ihm zu diskutieren.

Schwubbs, schon saß ich im Auto auf dem Weg zu dem Café und hörte mir von dem übermotivierten Falco Antworten auf Fragen an, die bei einem Bewerbungsgespräch gestellt werden konnten.
Toll.

Allerdings schloss gerade jemand die Tür zu, als wir dort ankamen.

»Hallo?« fragte Falco den jungen Mann freundlich.
Er hatte fast schwarze Haare und war relativ groß, anscheinend arbeitete er da.

»Oh hallo. Entschuldigen Sie, das Café ist schon geschlossen.« meinte er.

Innerlich jubelte ich.

»Oh, schade. Mein Freund wollte sich als Kellner bewerben.« meinte Falco und deutete auf mich.
Ich hob lässig die Hand und nickte.

Der schwarzhaarige nickte kurz, warf mir einen undeutbaren Blick zu und überlegte.

»Wenn Sie wollen, kommen Sie Montag wieder. Mein Kollege kann ihnen auch die Kontaktdaten geben.«

Ich reagierte nicht, also nickte Falco aufgeregt.

»Simon!« rief unser Gegenüber plötzlich und sah hinter sich.

Aus einer Seitengasse kam doch tatsächlich der Rotschopf auf uns zu und sah erst lächelnd seinen Kollegen an, bevor er fragend Falco und überrascht mich ansah.

»Der werte Herr hier will einen Job.«

Simon und sein Kollege tauschten undeutbare Blicke aus; wobei Simon trotzig aussah und sein Kumpel eher schadenfroh.

Sie schienen kurz per Gedankenkommunikation zu reden, denn sie starrten sich schweigend an, ehe Simon seufzte und in seinen Rucksack griff.

Eine Minute später gab er mir einen Zettel mit einer E-Mail, Telefonnummer und Anschrift.

»Ist das deine Nummer?« fragte ich wie nebenbei, sah ihm aber frech grinsend in die Augen.
Seine Wangen erröteten leicht und er wand den Blick ab.

»N-Nein.«

Okay, ein bisschen ärgern durfte man schon, oder?

»Schade, hätte sie gerne gehabt.« grinste ich weiter und zwinkerte ihm zu.

Falco sah mich böse an, aber seine Blicke kannte ich schon, wenn ich mir mal einen Spaß erlaubte.

Simon hingegen sah kurz aus, als hätte er mir sein Handy in die Hand drücken wollen um einander die komplette Lebensgeschichte zu erzählen.
Doch sein aufgeregter Blick wich einem ernsthafteren.

»Davon träumst du.« meinte er trotzig und wand sich ab.

Sein Kollege lächelte uns nochmal zu, folgte dann Simon und lief neben ihm her.

Ich sah erstaunt über diese Abfuhr Simon nach;
von der Seite konnte ich Falco leicht lachen hören.

»Lach nicht so.« grummelte ich und stopfte den Zettel in meine Hosentasche.
Ich konnte meinen Blick nicht von Simon nehmen.

Von hinten betrachtet hatte er schon einen guten Body.

Wenn man von seinem Charakter absah.

Höhöhö...
Bin ja voll der Fan von Falco xD

Tounge Twister || CrispyWill [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt