Kapitel 32

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•Rob•

Mein Kopf brummte noch leicht von der Party gestern.
Naja, es war weniger eine Party, mehr das Rumziehen durch Clubs.

Jonas und ich hatten seit langem Mal wieder das zusammen gemacht, was uns zu Freunden gemacht hatte:
Alkoholisiert durch die Innenstadt laufen.

Jedoch war mir entfallen, dass ich am nächsten Morgen Ja Schicht im Café hatte.
Es war Sonntag.

Ich sah in den Spiegel im Aufenthaltsraum für die Mitarbeiter.
Meine braunen Haare lagen lockig und komplett verwuschelt auf meinem Kopf, die Augenringe waren dunkler als sonst und irgendwie sah ich blass aus.

Ich war erst krank, ich wollte nicht nochmal.

»Gott seh' ich scheiße aus...« murmelte ich zu mie selbst.

»Nein tust du nicht.« hörte ich jemanden sagen und drehte mich erschrocken um.

»Junge Simon, erschreck mich nicht immer so!« befahl ich dem Rothaarigen kichernd, dieser lächelte leicht.

Er sah deutlich munterer aus, hatte nur einen gelben Hoodie und eine Jeans an, dazu die weißen Schuhe.
Mittlerweile war ja fast Mitte März.

»Bevor du was sagst! Hör erst zu!« sagte er dann und ich verstummte.

Kurz starrte er ins Leere, dann sah er mich an.

»Rob, wir sind befreundet, und damit wir uns nicht nur auf Arbeit sehen oder ab und zu auf einer Party, sollten wir regelmäßigen Kontakt halten...« meinte er, schien zu überlegen und blieb kurz still.

»Also...?«
Mir war bewusst worauf er hinauswollte, fand es aber amüsant, ihm beim sprechen zuzusehen.

»Warte, ich hab das auswendig gelernt...«
entgegnete er und hob einen Finger.

Schmunzelnd stand ich ihm gegenüber, mittlerweile an den Spind gelehnt.

»Da das bei einer Freundschaft auf Gegenseitigkeit beruht, finde ich, dass wir Nummern tauschen sollten.«

Seine Direktheit und diese Bestimmung in der Stimme brachte mich dazu, leicht zu lachen.
Er sagte das mit solch einer Ernsthaftigkeit, dass es fast wieder süß war.
Fast.

»Ja klar, kein Probl-« sagte ich also, aber Simon unterbrach mich.

»Nein, Nein! Keine Widerrede, ich will deine Nummer. Dazu bist du quasi verpflichtet, und ich werde nich ruhen, bis ich sie- Warte...hast du ja gesagt?«

Erstaunt schaute er mich an, schien noch nicht ganz zu begreifen was hier geschah.
Was ein Spaß.

»Ja, stand das nicht im auswenig gelernten Skript?« fragte ich also grinsend und zückte mein Handy.

»Ne...ich hab im Spiegel geübt, wie ich dich fragen soll...« murmelte er.
Jetzt wirkte er plötzlich ganz verlegen, beschämt vielleicht.

Ich kann gut nachvollziehen wie er sich fühlte;
da plante man ein Gespräch durch, Simon war sowieso keine sonderlich mutiger Mensch, und dann verlief es nicht wie geplant.

Dadurch hatte ich schon unzählige Getränke ins Gesicht bekommen.

»Hier, speicher deine Nummer ab und ich schreib dich dann an.« sagte ich, und drückte ihm mein Handy in die Hand.

Perplex nahm er es und lächelte leicht, offensichtlich war sein Plan aufgegangen, auch wenn die Durchführung holprig verlief.

Damit ließ ich ihn stehen und verließ gutgelaunt den Raum, um meine Schicht zu beginnen.

Auch Simon schien glücklich, also war alles super.

Hätte ich nur gewusst, wie unangenehm es später werden würde.

I smell Dramaaaaaa

Tounge Twister || CrispyWill [Beendet]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt