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Wir haben alle die Prüfungen bestanden und der Ausbilder schöpfte keinen Verdacht. Ganz im Gegenteil. Er war hocherfreut über unsere guten Leistungen. Ich war auch sehr glücklich. Ich hatte die volle Punktzahl und gehörte somit zu den Besten im Jahrgang.
Ich überlegte mir, wie ich mich bei (D/N) bedanken konnte.

Ich hatte mich so sehr daran gewöhnt,  täglich ihr hübsches Gesicht zu sehen und ihre Hilfe zu erhalten. Sie war so lieb und unterstützend. Ich musste mich dringend bei ihr revanchieren. Ich hoffte, ihr dabei noch näher zu kommen und ihr zu zeigen wie wunderbar ich sie finde.

Nach den Prüfungen hatten wir ein paar freie Tage. Ich kaufte im nächsten Blumenladen einen großen Strauß und ging zur Bibliothek. Ich war ziemlich aufgeregt und nervös.
(D/N) saß am Tresen, halb verdeckt von mehreren Bücherstapeln.

"Hallo (D/N), ich habe dir etwas mitgebracht", ich streckte ihr den Blumenstrauß entgegen.
Sie sah mich verwundert an.
"Ein kleines Dankeschön dafür, dass du mir geholfen hast die Prüfungen zu bestehen."

Die Sonne ging auf in ihrem Gesicht. Sie strahlte mir das glücklichste und schönste Lächeln entgegen, das ich je gesehen habe. Sie nahm die Blumen entgegen.

"Vielen Dank, Erwin. Die sind ja wunderschön."

"Aber nicht so schön wie du."

Sie starrte mich an. Das war mir einfach so rausgerutscht. Sie errötete leicht, was sie nur noch schöner machte.

"Ich gehe mal nach einer passenden Vase suchen", sagte sie schnell und verschwand zwischen den Regalen.

'Wenn sie wiederkommt frage ich sie einfach. Mehr als Nein kann sie ja nicht sagen', dachte ich mir.
Kurz darauf kam sie wieder und stellte den Strauß samt Vase auf den Tresen.

"(D/N)?"

"Ja?"

"Ähm also... ich habe jetzt ein paar Tage frei und ähm... ich wollte dich fragen .... obdumalmitmirausgehenmöchtest."

Ganz geduldig hatte sie gewartet bis ich mit meinem Gestotter fertig war. Voller Anspannung wartete ich auch ihre Antwort.

"Das würde ich sehr gerne. Wann ist es dir denn am liebsten?"
Ich war so glücklich. Sie hatte Ja gesagt.

"Wie wäre es mit heute Abend gleich? Oder ist dir das zu kurzfristig?"

"Nein, das passt mir gut. Ich habe nichts vor."

"Sehr gut, dann hole ich dich hier ab. Du schließt die Bibliothek heute 17 Uhr zu, richtig?"

"Ja"

"Gut, dann werde ich um die Zeit hier sein. Bis dann."

"Bis dann, Erwin. Ich freue mich auf heute Abend."

Mit federnden Schritten verließ ich die Bibliothek. Ich hatte nichts Ausgefallenes mir ihr vor. Einfach nur schön essen gehen und uns unterhalten. Es gab so viel, dass ich noch über sie wissen wollte. Ich ging in ein nahegelegenes gutes Restaurant und bestellte einen Tisch für zwei Personen. Mike, ein Freund von mir, hatte es mir empfohlen.
Doch irgendwie hatte ich das Gefühl, dass das nicht genug war. Ich wollte ihr noch was schönes schenken. Da fiel mir ein Laden in den Blick.
Nach meinem Besuch dort ging ich zurück auf mein Zimmer auf dem Trainingsgelände, duschte, zog mir ein frisches Hemd an und wartete sehnsüchtig darauf, dass die Zeit verstrich.
Endlich war es soweit und ich ging (D/N) abholen. Ich musste nicht lange warten, da kam sie schon und schloss die Eingangstür ab. Sie hatte die Haare hochgesteckt, ansonsten sah sie einfach nur wunderschön und weiblich aus. Ich musste mich zwingen nicht allzu sehr auf ihre Kurven zu schauen.

"Guten Abend, Erwin. Du siehst gut aus. Wo gehen wir hin?"

"Du siehst auch bezaubernd aus. In ein Restaurant in der Nähe. Es ist nicht weit."

Ich bot ihr meinen Arm an, sie griff danach und wir machten uns auf den Weg.
Das Restaurant war eine gute Wahl. (D/N) war hungrig und wir saßen den ganzen Abend da und redeten über alles mögliche. Dank (D/N)s Humor wurde das anfänglich stockende Gespräch schnell lockerer. Wir lachten viel und sie sah mir oft mit ihren leuchtenden (A/F) Augen tief in meine.
Es wurde spät und schließlich sagte sie, dass sie zwar liebend gerne noch länger hier mit mir sitzen würde, dass sie aber schon zu müde ist, um sich aufmerksam mit mir zu unterhalten. Selbstverständlich bezahlte ich und fragte sie, ob ich sie nach Hause bringen darf.
Auf dem Weg zur ihrer Wohnung redeten wir nicht viel, aber es war keine unangenehme Stille. Da bemerkte ich, dass ich in meiner Jackentasche noch das Geschenk für (D/N) hatte. Wir waren an ihrer Haustür angelangt.

"(D/N), ich habe noch etwas für dich und ich hoffe, dass es dir gefällt."

Ich holte die Schachtel aus meiner Jackentasche. (D/N) schaute sehr überrascht. Sie öffnete die Schachtel und sagte: "Oh, Erwin, das ist ja schön. Das wär doch nicht nötig gewesen."
Sie nahm das filigrane silberne Armband in die Hand.
"Hilfst du mir?"

Ich legte das Silberband um ihr zartes Handgelenk.
"Vielen Dank, Erwin. Nicht nur für den hübschen Schmuck. Der Abend war wirklich toll. Das müssen wir auf jeden Fall wiederholen. Ich hatte viel Spaß. Hat es dir auch gefallen?"

"Ja, sehr. Morgen ist die Bibliothek doch geschlossen. Hast du schon was vor? Wir könnten einen Ausflug machen."

"Das klingt fantastisch. Dann bis morgen, Erwin."

"Um 11 hole ich dich hier ab, ok?"

"Ok. Ich freue mich drauf. Gute Nacht."
Sie kam näher und umarmte mich.

"Gute Nacht, (D/N)."

Sie schloss die Tür auf und verschwand im Haus, aber nicht ohne  nochmal zurückzuschauen und zu winken.
Ich war so überglücklich. Es hatte ihr gefallen und am nächsten Tag würden wir wieder etwas gemeinsam unternehmen.

Erwin x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt