Von diesem Tag an ging ich, sofern es mir möglich war, täglich in die Bibliothek. Zum einen saß ich wirklich dort und lernte, zum anderen wollte ich auch (D/N) sehen. Sie half mir, wo sie nur konnte. Wenn es ein Thema gab, zu dem ich mehr wissen wollte, brachte sie mir die passenden Bücher. Manchmal schob sie mir auch einfach so eins hin, weil sie dachte, dass es mich interessieren könnte. Ich fand ihre Empfehlungen immer fabelhaft. Meine Leistungen verbesserten sich stetig. Ich würde sogar sagen, dass ich bald zu den Besten zählte.
(D/N) übernahm nach drei Wochen tatsächlich die Bibliothek und obwohl sie alleine viel zu tun hatte, fand sie immer Zeit, um sich mit mir zu unterhalten.
Die Prüfungen rückten näher und ich fühlte mich immer sicherer in der Materie. Etwa eine Woche vorher ging ich, wie üblich, in die Bibliothek, nur um diesmal eine ziemlich aufgeregte (D/N) vorzufinden. Sie kam sofort zu meinem Platz mit einem dicken Wälzer im Arm.
"Erwin, das Buch hat gerade dein Ausbilder zurückgegeben."
"Ok, ... und?", ich verstand noch nicht worauf sie hinauswollte.
"Er hat dieses Buch benutzt, um die Aufgaben für die Prüfung aufzustellen", sagte sie ziemlich laut, was erst mit bösen Blicken von den anderen Bibliotheksbesuchern quittiert wurde. Doch die meisten in der Bibliothek waren aus meinem Trainingsjahrgang, die alle kurz vor dem Test noch pauken wollten. Sobald sie aber verstanden, dass sie über die Prüfung und den Ausbilder sprach, kamen sie neugierig näher.
"Gut, (D/N), aber ich glaube nicht, dass ich es schaffe, dieses dicke Buch noch vor den Prüfungen durchzulesen."
"Das musst du auch gar nicht", fiel sie mir ins Wort. "Er hat sich Notizen im Buch gemacht. Das macht er immer und normalerweise rege ich mich darüber auf, weil ich alles wieder wegradieren darf. Aber diesmal habe ich an dich gedacht. Es sind nur ein paar Seiten mit Notizen. Ich habe sie extra markiert."
Sie war ganz außer Atem, weil sie so schnell gesprochen hatte und strahlte mich glücklich an.
"Wow, (D/N), das ist super, danke."
"Diese Chance müssen wir nutzen! Lasst uns die Seiten gemeinsam durchgehen", sagte einer meiner Trainingskollegen.
Wir setzten uns an einen großen Tisch und arbeiteten uns durch die Notizen des Ausbilders durch. Zu manchen Kapiteln und Abschnitten hatte er ausformulierte Fragen geschrieben, zu anderen wiederum nur ein paar Wörter. Wir saßen dort den ganzen Nachmittag und Abend bis spät in die Nacht hinein. (D/N) blieb auch so lang und ließ die Bibliothek offen. Sie brachte uns Getränke und Kekse und mehr Lampen, je dunkler es wurde, und falls wir noch ein zusätzliches Buch brauchten, war sie immer zur Stelle.
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Erwin x Reader
FanfictionDas ist meine erste FF, bitte seid gnädig. Es spielt in der Welt von Attack on Titan und ist aus der Sicht von Erwin geschrieben.