22. Kurz vor acht

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Kapitel 22 - Kurz vor acht 

(ich werde ja immer kreativer mit meinen Titeln, aber es ist auch jetzt fast halb acht und ich habe alles an kreativität für heute aufgebraucht)

Als ich meine Augen das nächste Mal aufschlug, brauchte ich einen Augenblick um mich zu orientieren. Noch immer lag ich auf dem Sofa, Romans Arme um mich geschlungen. Mir lief ein Schauer über den Rücken und sofort bereute ich ihm etwas erzählt zu haben. Schließlich wird er sich jetzt entweder Unmengen an sorgen machen oder mich für verrückt halten. Bei diesen Gedanken musste ich an Leon denken. Verdammt, Leon.

Schnell kramte ich nach meinem Telefon und es erwartete mich das was ich erwarten hatte. Unzählige Anrufe, nicht nur von ihm, es scheint so als hätte er die ganze Mannschaft alarmiert. Ich zitterte am ganzen Körper als ich seine Nummer wählte. „Wo bist du verdammt?" Seine laute Stimme lies mich zusammenzucken. „Es tut mir leid" war es lediglich, was ich herausbracht, bevor mir auch schon das Handy aus der Hand genommen wurde. Roman, der wohl auch munter geworden war stand auf und verschwand in der Küche. Ich hörte ihn leise reden, doch es war zu leise um es zu verstehen. Als er wieder zurück kam legte er das Handy auf den Tisch und setzte sich zu mir. Die Geste seiner geöffneten Arme nahm ich nur zu gerne an.

„Ich hab Leon gesagt, das du in Sicherheit bist und das es dir gut geht. Nichts weiter, okay?" Langsam nickte ich. „Er war auch nicht wirklich wütend, nur extrem besorgt, weil er nichts von dir gehört hatte und auch sonst niemand etwas wusste. Er sagt allen Bescheid, das alles in Ordnung ist." Wieder schaffte ich es nur zu nicken.

Draußen war es bereits dunkel, was in dieser Jahreszeit aber nicht bedeutend musste das es wirklich spät war. Mein Zeitgefühl war längst verflogen. „Wie spät ist es?" Ich drehte mich in seinen Armen, so dass ich Roman ins Gesicht sehen konnte. „Kurz vor acht. Ich habe Leon auch gesagt das du morgen zurück kommst." Ich wollte etwas erwidern doch Roman stoppte mich. „Nein, ich werde dich heute nicht mehr mit dem Auto fahren lasse, das war das erste Mal schon lebensmüde!" Sofort schloss ich meinen Mund wieder und lies stattdessen meinen Kopf an Romans Brust plumpsen.

Langsam setzte ich mich auf. „Ich geh mal auf die Toilette." Doch kaum war ich aufgestanden verschwamm mein Blickfeld und alles drehte sich. Hilfesuchend tastete ich mit meinen Armen nach Roman, welcher sich sofort neben mich stellte und mich stütze. „Sag mal, hast du heute schon gegessen?" Schuldig schüttelte ich den Kopf. „Dann komm, zuerst aufs Klo und dann mach ich dir Nudeln."

Er weigerte sich mich alleine zur Toilette gehen zu lassen. Ein wunder das er mich dort dann alleine ließ. Nur die Tür solle ich nicht zusperren, falls ich umfalle versteht sich. Zurück in der Küche setzte ich mich auf einen der Hocker und sah zu wie Roman begann Nudeln zu kochen. Als er das Wasser aufgesetzt hatte drehte er sich zu mir und lehnte sich gegenüber von mir an der Kücheninsel an.

„Sind wir wieder zum starren übergegangen?" fragte ich belustigt und Roman schien erreicht zu haben was er wollte. „Sieh an, sie kann lächeln." Etwas unsicher begann ich mit meinen Fingern zu spielen. „Sag mal, als du zum Auto gekommen bist, hattest du was vor? Hattest du Training oder so?" Der Torwart schüttelte den Kopf. „Ich wollte einkaufen gehen, aber das reicht auch noch morgen."

„Gut, ich wollte dir wirklich nicht schon wieder so eine Mühe machen und..." „Stopp! Hör auf damit. Du musst dich nicht wegen jeder Kleinlichkeit schlecht fühlen." Roman ging zu mir und sah mich eindringlich an. „Leute helfen dir, weil du ihnen wichtig bist. Sie machen das gerne, weil sie wollen das es dir gut geht. Und mittlerweile kenne ich dich gut genug um zu wissen das du auch immer alles für deine Freunde tust. Also fühl dich bitte nicht schlecht, wenn du einmal diejenige bist die Hilfe benötigt."

Ich wusste das er Recht hat. Das war mir schon klar.

„Okay. Danke." Zufrieden nickte er und wand sich wieder den Nudeln zu.

Während ich meine Nudeln aß, hatte Roman die Dose geöffnet, in der ich ihm Kekse mitgebracht hatte. Lachen sah er zu mir auf. „Wie viele Sorten sind das bitte?" Auch ich beginne zu lachen und zucke mit den Schultern. „So um die 18 Sorten." Der Dortmunder schüttelte nur den Kopf. „Hast du überhaupt geschlafen in den letzten Tagen?" Wieder zuckte ich lediglich mit den Schultern. „Nicht viel."

Roman seufzte und stellte die Dose wieder hin. Dann kam er zu mir rüber und nahm mich ohne ein Wort einfach in den Arm. Erschöpft lehnte ich mich an ihn und versteckte mein Gesicht in seiner Brust. Beruhigend strichen seine Hände über meinen Rücken. Nach einiger Zeit drückte er mich etwas von sich um mir in die Augen zusehen. „Ich bin so froh, dass du mit mir darüber geredet hast. Das muss furchtbar sein das alleine mit sich herum zu schleppen."

„Willst du schlafen gehen?" fragte mich der Schweizer, als ich beim Schauen eines Filmes meine Augen schon fast nicht mehr offenhalten konnte. Müde nickte ich, und ehe ich mich versah wurde ich von Roman auf den Arm genommen. „Danke, aber ich kann eigentlich noch gehen." lachte ich. Roman grinste nur und legte mich auf das Bett. Mittlerweile hatte ich sowieso nur mehr Klamotten von ihm an. „Leon hat dich für die nächsten zwei Tage von der Arbeit abgemeldet. Du kannst morgen zurückfahren oder wenn du dich noch nicht ganz fit fühlst auch am Tag darauf. Ich hab morgen bis Mittag Training und werde dich wecken bevor ich losfahre." informierte mich der Torhüter noch, bevor ich schon ganz ins Land der Träume verschwand.

.........

"Ich schätze ich konnte mich in dem Moment echt glücklich schätzen die Jungs zu haben."

"Auf jeden Fall. "



Hi, dieser Tag war einfach zu viel und ich wollte eigentlich nur mehr schlafen gehen. Aber dann habe ich mir gedacht da ihr wahrscheinlich morgen auch wieder in die Schule müsst: hier ein kleiner Trost.

Das Kapitel ist zwar nicht großartig, aber besser ein mittelmäßiges Kapitel als gar keines. Und damit wünsch ich einen ertragbaren Schul- und Arbeitstag morgen :)

COLOR ME IN - Roman BürkiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt