10.

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Traum:

Vorsichtig gehe ich durch die Anstalt und versuche so wenige Lärm wie möglich zu machen. Das der Pfleger, meine Zelle offen gelassen hat, ist bestimmt kein Zufall. Zögernd gehe ich eine Treppe runter in den Keller. In einem dunkeln Raum angekommen, spüre ich einen Luftzug und gehe in diese Richtung. Bei einem Loch, das nach draußen führt bleibe ich stehen, mein bester Freund Nicolas hat es entdeckt und ist vor drei Monaten aus der Anstalt geflohen. Kurz lausche ich nach verdächtigen Geräuschen und atme auf, nichts zu mindestens keine lauten Schritte, die in meine Richtung laufen. Leise und behutsam steige ich durch das Loch und bin draußen, zwar immer noch in der Anstalt, aber ich bin meinem Ziel näher gekommen. Schnell husche ich in den Schatten und beobachte die Wachen. Als sie gerade nicht hinschauen, renne ich schnell zu dem hohen Gitter und springe hoch. Sofort werde ich zurück gezogen und mit elektrischen Schlagstäben geschlagen, so lange bis ich auf den Boden liegend Blut huste.

Erschrocken wache ich auf, an meiner gescheiterten Flucht habe ich schon lange nicht mehr gedacht, nach dem mich die Wächter wieder ins Gebäude gebracht haben, gab es eine ganze Woche nichts zu essen für mich und ich wurde einmal Täglich mit dem Gürtel geschlagen. Ein schmerzhafter Stich in der Hüfte lässt meine Gedanken verschwinden und erst jetzt bemerke ich den riesen großen Blutfleck auf meiner Bettdecke. Fluchend werfe ich die Decke zurück und hebe mein Blutüberströmtes Oberteil hoch. Die Wunde erstreckt sich von meiner Hüfte quer über meinen Bauch und blutet ununterbrochen. Stöhnend vor Erschöpfung, stehe ich auf und schleppe mich ins Bad, wo ich meine Wunde reinige und verbinde, zwar muss sie eigentlich genäht werden, aber ich habe keine Lust auf fragen und unnötiger Sorge meiner Freunde. Müde gehe ich zu meinem Tisch, nehme mein Handy und schaue auf die Uhr: 5:00 Uhr. Seufzend gehe ich zu meinem Schrank und ziehe mir eine einfache Leggins und ein weißes T-Shirt an, dann sammle ich die ganzen vom Blut dreckigen Sachen auf und werfe sie unten in die Waschmaschine.

Als ich aus dem Wäschekeller hochkomme, geht Cally gerade Wegs zu der Haustür "Musst du schon wieder arbeiten?" Überrascht, dass ich schon wach bin, dreht sich Cally zu mir um "Guten Morgen, ja ich muss leider schon wieder los, aber ich habe mir für in zwei Wochen ein paar Tage frei genommen und besuche dann Jane in London. Glaubst du, dass du es hier so lange alleine aushaltest?" Ich lächle Cally, die für mich eine echt gute Freundin geworden ist freundlich an "Natürlich schaffe ich dass, außerdem wird sich Jane sicher über deinen Besuch freuen." Lächelnd nickt Cally und verlässt mit einem "Ich weiß nicht wann ich wieder komme" das Haus. Kaum ist die Tür ins Schloss gefallen, stöhne ich schmerzhaft auf, die Wunde brennt höllisch und heilt meiner Meinung nach überhaupt gar nicht mehr, normaler Weise könnte ich nicht mal mehr durch die Gegend laufen, so viel Blut wie ich die ganze Zeit verliere. Seufzend mache ich mich dran das komplette Haus zu putzen.

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Stiles Sicht:

Zögernd klopfe ich an die Bürotür meines Vaters an, als er mir zu winkt reinzukommen, öffne ich die Tür und trete in das Büro meines Vaters. Er sitz an seinem Schreibtisch grübelnd über einen neuen Mordfall und seufzt leicht, bis er wieder zu mir Blickt und mich leicht lächelnd ansieht "Hey, Stiles, was machst du hier?" Ich halte eine Tüte von einem Burgerladen hoch "Stiles es ist grad mal acht Uhr am Morgen!" Achselzuckend setze ich mich vor ihm hin und packe die Tüte aus. Während Dad und ich essen, sieht er mich immer mal wieder an, so als ob ihm etwas auf der Zunge liegt, seufzend sehe ich ihn an "Was ist Dad?" Er hebt den Blick und legt seinen Burger weg "Du bist doch öfters mit dieser Harper unterwegs, was weißt du über sie?" Perplex schaue ich von meinem Essen auf "Wieso, hat sie irgendwas gemacht?" Dad fährt sich seufzend durchs Gesicht "Ich, ich weiß auch nicht, Stiles. Sie kommt mir so bekannt vor, sie sieht aus wie Tamara, als sie noch jünger war." Ertappt, sehe ich von meinen Vater zu meinem Essen und dann zur Uhr "Oh, es ist ja schon so spät, ich muss jetzt wirklich los..." ich bin gerade dabei vom Stuhl aufzustehen, da hält mich die Stimme meines Vaters auf "Was weißt du, Stiles?!" Stöhnend lasse ich mich wieder auf mein Stuhl sinken und sehe Dad vorsichtig an "Es könnte sein, dass Harper, Tamaras Tochter ist und sie Jahre lang im Eichenhaus gefangen gehalten wurde." Sprachlos sieht mein Vater mich an und beginnt im nächsten Augenblick mit meiner Befragung.

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