Kapitel 7

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Endlich Zuhause angekommen dauerte es nicht lange und ich sprang aus dem Auto als gäbe es etwas um sonst, riss meinen Rucksack hinter mir her und suchte als erstes ein stilles Örtchen auf, denn ich musste bereits seit einer Stunde unfassbar dringend aufs Klo. Diese Erleichterung, alles was in einem ist, aus einem zu lassen ist besser als Sex. Im Ernst, das tut echt gut nach so einer langen Zeit.

Während ich mich erleichterte und so langsam für die Dusche auszog packte meine Mutter und meine Tante das Auto aus.

„Mein Gott, jedes Mal, jedes verdammte Mal muss ich dem jungen hinterherräumen. Wie lange muss ich das denn noch mit machen!", motzte meine Mutter so laut, dass ich es sogar unter der Dusche hören konnte.

„Ach Beate, waren wir denn anders in dem Alter?", erzählte meine Mutter meiner Tante und ja sei heißt wirklich Beate. Ich kanns auch nicht glauben das man ein Kind so nennen kann aber nun ja. Es gibt eben auch kreative Menschen in diesem Universum, denn anders kann ich mir das nicht erklären.

„Da hast du wohl Recht, aber so schlimm waren wir bestimmt nicht. Wir hatten eben noch unsere Grenzen und wussten wie weit wir gehen können bis es knallt, was der heutigen Jugend komplett fehlt.", fuhr meine Tante fort und beide mussten das Lachen anfangen.

„Nur mit dem Unterschied, dass wir damals mehr Respekt hatten. Wir mussten unseren Vater nur falsch angucken und bekamen direkt eine Ohrfeige.".

„Hahaha, ja das stimmt wohl. Aber dafür, dass du alleinerziehend bist, hast du deinen Sohn echt gut in den Griff bekommen. Das schaffen manche Eltern nicht Mal mit der Unterstützung der Familie.", erzählte meine Tante und ich hatte schon Sorge, dass meine Mutter gleich ausrastet, denn dass ist einer ihrer wunden Punkte.

„Danke, dass wenigstens du das erkennst. Ich musste mir letztens erst von Martins Lehrerin anhören, dass es ja kein Wunder ist, wenn die Kinder ausrasten und dass bei alleinerziehenden sowieso nicht viel zu erwarten ist. Ich hätte die Alte am liebsten mit ihrem eigenen Stuhl erschlagen.".

Okay, es gibt doch noch Situationen wo mich meine Mutter überrascht. Normalerweise würde das Gespräch in einem Streit enden, meine Tante würde wutentbrannt mit ihren hundert Kindern wegfahren während sich meine Mutter im Wein ersäuft. Zumindest läuft das sonst so ab aber heute sind die ganz ruhig nebeneinander in der Küche am Kochen.

In der Zwischenzeit bin ich mittlerweile mit Duschen fertig, habe mich größtenteils angezogen und style gerade meine Haare, werde allerdings mit dem klopfen an die Badezimmertür gestört.

„Mach die scheiß Tür auf du Wurm ich muss mal!", sprach meine mittlere Cousine Clara in einem sehr genervten und aggressiven Ton zu mir. Ihr müsst wissen, sie ist vor kurzem vierzehn geworden und hat dieses Wochenende wohl das erste Mal ihre Tage bekommen. Seitdem ist sie ein emotionaler Zombie und man darf ihr am besten nicht in den Weg kommen.

„Ist ja gut, nicht so aggro du Zombie!", brüllte ich ihr entgegen und öffnete ihr lachend die Tür.

„Ich weiß nicht was es da zu lachen gibt du Idiot und jetzt raus hier, ich muss aufs Klo!"

„Ich bin dich gleich fertig, nur noch föhnen. Keine Angst, ich guck schon nicht.", antwortete ich ihr genervt, denn ich will endlich ins Bett.

„Wenn du dich nicht auf der Stelle verpisst, sag ich deiner Mutter, dass du mich sexuell belästigst und wecke meine kleine Schwester damit sie sich ganz rührend auf dich stürzt und hoffentlich zu Tode nervt und jetzt verpiss sich aus dem Badezimmer bevor ich dir den Föhn ins Waschbecken schmeiß und dir damit den Todesstoß verpasse!!!!"

Halt Stopp, ich hänge an meinem Leben und der Zombie wirkt dezent gereizt und nicht mehr zurechnungsfähig. Fehlt nur noch der Schaum vor dem Mund und ich brauch eine Shotgun.

Endlich weg!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt