Kapitel 10

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Nachdem das Feuer so langsam anfing größer zu werden, ging ich rüber zur Decke, packte meinen Rucksack aus und nahm mir Frische Kleidung raus. Natürlich durfte die Jogginghose nicht fehlen. Sie war mein ein und alles an schlechten Tagen. Sie schenkte mir bisher immer Wärme und die nötige Liebe die ich gerade brauchte. Vollgepackt bis unters Kinn ging ich runter ans Wasser und machte mich frisch. Es war echt kalt und das Wasser war nicht viel wärmer, im Gegenteil. Ich zitterte vor mich hin und beeilte mich mit dem abschrubben. Mir war es einfach wichtiger, dass ich gut rieche da ich mit Isabella einen schönen Abend verbringen wollte und es wäre peinlich, wenn alles nach mir stinkt.

Nach ein paar Minuten war ich dann auch endlich mal fertig und zog mich wieder an. Pah, ist das kalt! Schnell ans Feuer und aufwärmen. Meine alte Kleidung schmiss ich einfach in eine Einkaufstüte, machte oben einen Knoten rein und schmiss sie ebenfalls hinters Zelt. Ich nahm mir eine dicke Decke, holte mir meine Thermoskanne und setzte mich ans Feuer. Meine Mutter hatte mir meinen Lieblings Tee gekocht. Himbeer-Vanille. Einfach göttlich. Als ich in aller Ruhe vor mich hin schlürfte kam Clara auf einmal angekrochen. Sie sah fürchterlich müde aber dennoch unfassbar glücklich aus. Ihr Haar war zerzaust, die Augen waren klein und sie war komplett in zwei Decken gewickelt. So liebe ich das auch wenn es mir schlecht geht.

„Hi.", setzte sie sich neben mir hin und kuschelte sich an mich.

„Hey na.", antwortete ich ihr und legte meinen Arm um sie.

„Kann ich auch einen Tee haben? Der riecht voll gut."

„Na klar. Hier bitte, wir benutzen einfach beide den Becher.", reichte ich ihr lächelnd den Becher und ich merke, wie sie die Augen schließt, tief einatmet und den Tee einfach nur genießt.

„Woah, der schmeckt ja mega. Danke dir.", himmelte sie mich mit strahlenden Augen an und legte ihren Kopf auf meine Schulter.

Es war einfach super gemütlich und das Feuer tobte, fauchte und knisterte vor sich hin. Das wird ein echt tolles Wochenende. Ich spür das richtig. So langsam wurde es richtig dunkel und die Beleuchtung von Melanie machte ganze Arbeit. Das Zelt war sanft von außen mit gedämmtem Licht versehen, während die Wiese, Decke und der Weg zum See mit LED-Fackeln beleuchtet war. Es sah echt aus wie an einem Strand in einem teuren Luxushotel. Einfach super gemütlich.

Wir hatten auch noch einige LED-Partyketten und son Zeug dabei, doch das hatten wir noch nicht aufgebaut. Erstmal chillen und zu Ruhe kommen. Mal sehen was wir heute Abend noch so machen.

Während ich meine Gedanken kreiste blickte ich in die Ferne und ich muss von außen wohl ziemlich lost ausgesehen haben, denn ich merkte nicht, dass Melanie und Isabella direkt vor uns standen.

„Uff, ich glaub die sind entweder stoned as fuck oder einfach nur kaputt.", kicherte Melanie leise zu Isabella.

„Meinste die haben noch Werksgarantie? Eventuell umtauschen?", kicherte Isabella zurück und beide brachen in einem lauten Lachanfall aus. Clara und ich erschreckten uns richtig. Wir blickten nach oben und sahen zwei wunderhübsche Frauen die auch nicht mehr ganz so fit aussahen. Melanie hatte eine Flasche Wodka in der einen, und eine Dose Red Bull in der anderen Hand, während Isbella ihre Bierflasche regelrecht umarmte. Es ein Bild für Götter sie da stehen zu sehen.

„Kommt, setzt euch. Ich habe warmen Tee für euch.", blickte ich Isabella in die Augen und deutete auf den Baumstumpf neben mir.

„Ohja, das klingt super.", lief Isabella zu mir rüber und setzte sich neben mich. Sie nahm den Becher, nippte kurz an dem Tee, verzog kurz das Gesicht um dann anschließend den ganzen Becher auszutrinken.

„Ey, lass mir auch noch was ja?!", kam Melanie brüllend zu uns rüber und setzte sich vor uns im Schneidersitz mit dem Rücken zum Feuer.

Wir schlürften nun alle Tee, genossen den Abend und kuschelten uns irgendwann alle am Boden zusammen und nutzen die Baumstumpfe nur noch als Rückenlehne. Es muss schon echt spät sein, denn der Mond geht so langsam auf und man kann kaum noch was erkennen in der Ferne. So langsam wurden die ersten Augen schwerer als erwartet, denn Isabella kletterte auf meinen Schoß und kuschelte sich wie ein Hund in seinem Korb zwischen meine Beine. Ich war total überrascht und hatte das auf keinen Fall erwartet, doch ich war selber so müde, dass ich einfach nichts sagte. Ich umarme sie einfach und wir kuscheln und in den Schlaf. Kurze Zeit später kamen auch Clara und Melanie zu uns rüber und ich glaube von außen sahen wir einfach nur aus wie ein großer Klumpen aus Decken. Es war aber unfassbar warm und kuschelig. Es dauerte auch nicht lange und da waren alle Augen zu. Wie schliefen einfach alle am Feuer ein und es war das schönste was uns je passieren konnte.

Endlich weg!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt