11. Kapitel

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P.o.V. Draco
"Draco, warte! Wenn du jetzt nich..."
"Was?", ich drehte mich um. "Dann was? Wirst du mich verfluchen? Ich habe das Recht, dir zu sagen, was ich denke!"
"Ja, aber man kann Probleme lösen. Immer."
"Dieses 'Problem' ist nicht mein Problem", fauchte ich zurück. Die Wut und Enttäuschung tobte in meinem Körper, als müsse sie sich gegen etwas verteidigen; brannte in meiner Seele wie Feuer...
Moment mal.
Ich hatte ja keine Seele. Ich durfte sie nicht zeigen.
'Respekt gegenüber den Todessern, Draco!', dachte ich verbissen.
"Draco...", versuchte Hermine mich zu beschwichtigen.
"Ich weiß genau, was ich gesehen habe, Hermine!"
"Dann hau ab! Wenn du glaubst, es geht dir dann besser, hau ab! Nur eins möchte ich dir noch sagen: Er hat mich nur nach Hausaufgaben gefragt!"
Ertappt blieb ich stehen.
"Hau. Ab!", brüllte sie mir förmlich ins Ohr. Schwammig setzte ich mich in Bewegung.
Waren es wirklich nur Hausaufgaben? Aber dieser Junge hatte in jedem Test eh ein Ohnegleichen (so etwas wie eine 1). Da brauchte er doch nicht die Hausaufgaben... oder?

P.o.V. Tony
Betäubt von Trauer, die mein Herz schmerzhaft zusammendrückte, taumelte ich durch die Gänge und Flure von Hogwarts. Auch wenn es nicht so aussah, hatte ich ein Ziel.
"Ich will hier weg!", flüsterte ich die ganze Zeit und lief drei Mal hin und her.
Erwartungsvoll sah ich auf die Wand. Ich wartete. Ich spürte, wie mein Atem durch meine Brust wanderte und ich ihn dann stoßweise durch meine leicht geöffneten Lippen ausatmete.
Stille.
Nichts passierte.
Ich hatte Tränen in den Augen. Wütend strich ich mit mit dem Handrücken die salzige Flüssigkeit aus den Augen und meine Gedanken wurden zorniger und düsterer. Ich dachte nur an meine Eltern.

P.o.V. Steve
Kleine Eiskristalle schwebten durch die Luft und schmolzen auf meiner warmen Hand. Ich zitterte. Die kleinen Flocken waren kalt. Genau wie Buckys Augen, die meinem sorgenvollen, fragenden Blick auswichen.
"Buck...", sagte ich vorsichtig, "du wolltest es mir sagen." Ich ergriff seine Hand. Kaum hörbar hauchte ich: "Du hattest es versprochen..." Bucky sah mich an. Sein Blick war leidend. Seine Lippen waren spröde und seine Augen feucht. In diesen blauen Augen fand ich den einen Funken der Wärme, der Zuneigung, des Vertrauens zu mir nicht mehr.
Was auch immer passiert war, es war schrecklich und hatte bestimmt noch große Folgen. Auch für unsere Freundschaft.
Was auch immer mit ihm los war, Bucky hatte sich verändert.

P.o.V. Bucky
Ich sah Steve an. Angst in den Augen. Was wäre, wenn er nicht verstand?
Innerlich tobte ich vor Hass und Trauer wegen dem, was passiert war. Es war noch nicht vorbei. Das spürte ich.
Nachdem ich Steve mit trockener Stimme erzählt hatte, was passiert war, starrte der blonde Super-Soldat nur auf den Schnee, der zu Boden fiel. Ich wusste nicht, wo wir waren, aber es gefiel mir nicht. Dieser Ort war verlassen und kalt. Wie ein Labor, das seit Ewigkeiten ausgesetzt war. Wir saßen in einer Halle mit Säulen, hinter denen eine schneeweiße Decke lag.
"Ich mag den Winter nicht", sagte Steve auf einmal. Ich sah ihn an. Er nickte leicht. Seine Augen glänzten verdächtig, doch er ließ sich nichts anmerken.
Plötzlich sah Steve mich an: "Weil ich dich damals im Winter auf einer Mission verloren habe." Er machte eine kurze Pause. "Ich will dich nicht wieder verlieren..."
Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen.
Plötzlich ertönte ein, uns leider nur allzu bekanntes, mechanisches Geräusch.
"Nicht dieser Typ...", stöhnte ich leise.

P.o.V. Steve
Ich sah Bucky an. Wenn es stimmte, was er mir gesagt hatte, dann durfte Tony Buck nicht sehen. "Versteck dich", zischte ich meinem Freund zu. Ohne zu nicken und zu zögern versteckte Bucky sich hinter einem Stützpfeiler, der das schwere Steindach über uns trug. Mit schweren Schritten stampfte ich in die Anhöhe in den riesigen, laborartigen Raum. Da stand Tony vor einem kleinen Bildschirm.
Seine Augen waren gerötet und wässrig. Stumm trat ich neben meinen alten Freund. Ich sah ebenfalls auf den Bildschirm. Sofort musste ich leise schlucken und versuchte, mich zu beherrschen, aber mit leicht geöffnetem Mund starrte ich auf den leeren Blick in Buckys Augen. Das war nicht mein bester Freund. Das Video zeigte, was Bucky mir gerade erzählt hatte und ich sah, wie Tony zusammenzuckte, als Buckys metallene Faust das Gesicht seines Vaters traf, als könne er den Schmerz selber fühlen.
Als das Video vorbei war, hatte ich ebenfalls Tränen in den Augen, aber eher, weil ich mich am Liebsten zu keiner Seite bekannte. Tony sah mich an, mit einem Blick, der zu sagen schien: "Ja Steve. Ich, der Egoist schlechthin, der sich nur um seinen eigenen Scheiß kümmert, weine! Ich weine, verdammt!" Er machte eine Pause.
"Hast du es gewusst?", fragte er bitter zischend und mein Herz fing an zu schnerzen. Ich konnte Bucky nicht verraten, aber ich konnte andererseits Tony verstehen. "Ich wusste nicht, dass er es war...", sagte ich leise und versuchte Tonys Blick standzuhalten. "Verarsch mich nicht, Rogers. Hast du's gewusst?", zischte Tony leise und wütend. Ich hatte das Gefühl, er könnte spüren, dass Bucky hier war. Es gab wohl kein Zurück...
"Ja..."
Er wich vor mir zurück. Sein Blick war voller Unglaube, obwohl er es geahnt hatte. Ich seufzte innerlich. Zitternd starrte Tony auf den Bildschirm. Er schien nachzudenken, was er machen...
Im nächsten Moment spürte ich einen scharfen Schmerz an meinem Kiefer und ich landete auf dem Boden. Vor mir stand Tony in seinem kompletten Iron-Man-Anzug. Ich war sehr froh, dass ich meinen Schild mitgenommen hatte, doch bevor ich zum Gegenangriff ausholen konnte, stürmte Bucky aus seinem Versteck und zielte auf Tony mit seiner Waffe. Tony jedoch warf ihn mit einem Strahl die Waffe aus der Hand, weshalb Bucky in den Nahkampf überging und Tony mit einem Schlag seines metallenen Arms angreifen wollte. Der Billionär parierte seinen Angriff geschickt, packte ihm am Kragen und flog in die Luft. Bevor sie außer Reichweite waren, warf ich mich auf sie und wir landeten wieder auf dem Boden. Ich landete auf der Anhöhe und kullerte sie hinunter. Mein gesamter Körper tat weh. Irgendwie war ich so gar nicht in Form, aber ich wusste nicht, ob das an mir lag oder an meinem Gegner.
Schwerfällig erhob ich mich und sah, wie Tony nun auch die Anhöhe herabgeschritten kam.
"Das hier wird nichts ändern, was passiert ist", versuchte ich ihn zu beruhigen.
"Das interessiert mich nicht. Er hat Mama getötet." Schon hob er wieder ab und seine Faust flog wieder in mein Gesicht. Ohne sich lange mit dem Schmerz zu beschäftigen, schlug ich zurück, doch meine Schläge trafen nur auf hartes Metall und während seine Schläge Schmerzen zurückließen, hinterließen meine Hiebe höchstens Kratzer im Lack.
Dann schaffte ich es zum Glück ihn in den Schwitzkasten zu nehmen, doch er befreite sich mit einer Explosion aus seiner Hand, die mich unerwartet traf und auf den Boden katapultierte. Tony baute sich vor mir auf und versuchte mein Gesicht zu demolieren mit seiner Faust, als plötzlich Bucky mit meinem Schild, den ich verloren hatte, auf Tonys Rücken landete und ihn wegschleuderte. Blitzschnell stand Tony wieder auf und was danach folgte, war ein perfekter Ablauf zwischen Buck und mir.
Wir warfen den Schild hin und her und kämpften, als könnten wir die Gedanken des Anderen lesen. Als wären wir eins. Gemeinsam zwangen wir Tony wieder auf die Knie, bis er mich mit einem Laserstrahl gegen die Wand warf. Nun war Bucky Tonys Wut für einen Moment alleine ausgesetzt und er schlug sich sehr gut. Er schaffte es, Tony an eine Wand zu drücken. Mit der einen Hand presste er Tonys Kopf gegen den kalten Stein und mit der anderen zerrte er wie wild an Tonys Arc-Reaktor herum.
Mein gesamter Körper wehrte sich, doch ich zwang mich langsam wieder auf die Beine.
In letzter Verzweiflung schoss Tony einen Energiestrahl aus seiner Brust, was Buckys gesamten Metallarm wegfetzte. Fassungslos richtete Bucky sich auf. Tony zeigte keine Gnade und feuerte gleich einen weiteren Strahl auf den hilflosen Bucky, der diesmal zitternd am Boden blieb.
Nun versuchte er auch immer wieder mich zu treffen mit den Strahlen, aber dank meines Schildes schaffte ich es, jeden Strahl mit einem hellen Leuchten abzuwehren. Ich kämpfte ihn gegen die Wand und meine Hiebe wurden immer stärker und schneller. Mit meinem Schild fügte ich nun der Rüstung starke Schäden zu. Wut und Angst um Bucky beflügelten mich, doch plötzlich fing Tony einen meiner Schläge genau mit seiner Hand ab. Ich erstarrte kurz. Wenige Sekunden zu lang.
Ich hörte ihn flüstern: "Machen wir ihn fertig." Dann schlug er mir den Schild aus der Hand. Er machte seinen Worten alle Ehre, denn wenige Herzschläge später lag ich auf dem Boden.
Schwer atmend richtete ich mich auf.
Voller Wehmut sagte ich: "Er ist mein Freund."
"Das war ich auch", sagte Tony verbittert und es tat mir genauso weh wie ihm. Er schlug mich immer wieder und hustend versuchte ich neue Kraft zu finden, da wirbelte er mich durch die Luft und ich landete im Schnee neben zwei Stützpfeilern.
"Liegen bleiben", befahl er mit kalter Stimme, "letzte Warnung."
Stur richtete ich mich wieder auf. Woher ich diese Kraft nahm, wusste ich selber nicht, aber ich meinte, ein kurzes Zögern an Tony zu bemerken. "Kann den ganzen Tag so weitergehen", sagte ich schwer atmend und erhob die Fäuste. Tony hob den Arm. Seine Handfläche leuchtete bedrohlich, doch plötzlich packte Bucky ihn am Bein. Ein Schock fuhr durch meine Glieder, als ich sah, wie Tony Bucky kräftig ins Gesicht trat. Wütend über diese Tat gegenüber meinem besten Freund packte ich Tony und beförderte ihn auf den Rücken. Von Wut beflügelt und mit aller Kraft, die ich noch aufbringen konnte, schlug ich auf Tony ein. Ich benutzte sogar meinen Schild, bis der Helm von der Iron-Man-Rüstung komplett kaputt war und ich in Tonys verblutetes Gesicht mit seinen weit aufgerissenen, braunen Augen sah. Schützend hielt er sich die Hände vors Gesicht. Mit aller Kraft rammte ich  nun den Schild in Tonys Arc-Reaktor, der bedrohlich zu flackern begann.
Entkräftet stützte ich mich ab. Ich konnte Tony einfach nicht in die Augen sehen. Schwer atmend und keuchend entfernte ich den Schild mit einem Ruck aus Tonys Brust, schnappte mir Bucky und taumelte mit ihm weg.
Auf einmal hörte ich eine schwache Stimme hinter mir: "Der Schild gehört dir nicht... Du verdienst ihn nicht... Mein Vater hat diesen Schild gemacht..."
Ich hielt kurz inne.
Dann verließen Bucky und ich diesen Ort.
Ohne den Schild.
Und ohne meinen ehemaligen, besten Freund.

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(Getippt von: ArmesNene)
Hiiii!
Wie gehts? Wie waren die 2 Wochen ohne uns?
Btw, danke für die 50 Votes (xD, oder Sternchen). Wir haben es ja eigentlich nicht so drauf angelegt, nur Votes und so zu erreichen, aber... freuen tun wir uns schon, deswegen, wenn euch n Kapi gefällt oder so... xD *blinzelt*

Ehm ja.

ArrowLP hat das Kapitel auf Papier vorgeschrieben und sich die Arbeit gemacht, das Video zu analysieren... naja, du hast es so gewollt, du wolltest das Kapi so unbedingt scheiben...😂...

Ähm joa...
Es is relativ kurz (im Gegensatz zu ein paar anderen Kapis xD) aber dafür hat es... naja... etwas Trauriges...

Ehm, joa, ich wünsch euch noch einen schönen Sonntag und jooooaaa...
Tschau, dann!
(1863 Wörter)

Tony Stark und der Stein der Weisen  (pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt