Fünf

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Nun sitzen wir also schweigend nebeneinander.
Für meinen Geschmack etwas 'zu' nah.
Vermutlich liegt es daran, dass er seinen Regenschirm mit mir teilt.
Nervös wickle ich eine dunkellilafarbende Haarsträhne um meinen Zeigefinger und schiele zwischendurch zu ihm hoch.
Er jedoch wirkt äusserst entspannt und blickt daher gelassen nach vorn.

Sein Auftreten hat wirklich immer was Gentlemanlikes und man hat das Gefühl, nichts könne ihn aus der Ruhe bringen

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Sein Auftreten hat wirklich immer was Gentlemanlikes und man hat das Gefühl, nichts könne ihn aus der Ruhe bringen. Selbst wenn alle gegen ihn wären, würde er stets mit einem schelmischen Lächeln im Gesicht und erhobenem Hauptes an seinen Feinden vorbeiziehen.
Total beeindruckt merke ich erst etwas später, dass ich ihn schon eine ganze Weile anstarre.
Beschämt schüttle ich kurz den Kopf um wieder auf andere Gedanken zu kommen, bevor ich dann schliesslich die Stille zwischen uns breche:
"Darf ich dich auch was fragen Mephisto?"
Meine Stimme ist sehr leise und man kann erahnen, dass mir die folgende Frage unangenehm sein wird.
Neugierig schaut er in meine Richtung.
"Ja?"
Verlegen ziehe ich meine Knie an und nehme allen Mut zusammen.
"Du bist doch auch sowas ähnliches wie ich oder?"
"Du meinst halb Mensch halb Dämon?, erkundigt er sich nach kurzer Gedenkszeit, woraufhin ich nicke.
"Ich bin etwas 'speziell'.. ", er fässt sich mit der Hand ans Kinn und überlegt offensichtlich, wie er mir am besten antworten könnte.
"Ich bin ein Dämonen, der den menschlichen Körper lediglich als Wirt nutzt. Leider gewährt dieser Körper nicht ewig, weshalb ich mir dann einen neuen suchen muss."
Verwirrt drehe ich den Kopf wieder in seine Richtung.
"Wobei deiner", er tippt mir an die Stirn, "eines Tages zusammen mit deinem Geist zugrunde gehen wird."
Irgendwie ist mir dieses ganze Gerede etwas zu hoch, weshalb ich mit einem eintönigen "Aha" antworte.
Offensichtlich merkt er, dass ich keine Ahnung habe von was er da gerade redet, weshalb er schmunzelnd anmerkt:
"Und obwohl ich durch meinen Wirt die berauschenden 5 Sinne erlangt habe, fällt es mir dennoch schwer die menschlichen Gefühle richtig zu erwidern."
Etwas verständnisvoller, aber trotzdem immer noch leicht überfordert, lasse ich meinen Blick in die Ferne schweifen.
"Du weisst nicht vieles über dieses Thema Liebes", stellt er fest und sieht mich besorgt an.
"Mhm", anworte ich abwesend.
Gerne würde ich mich ihm anvertrauen.. Aber ist es dafür nicht etwas zu früh? Immerhin kennen wir uns erst seit gut einem Tag.
Klar hat Liiv bis jetzt kein einziges Mal in seiner Gegenwart warnend gesäuselt, doch..
Ich gerate weiter ins Grübeln und..
°Ach was solls!°
"Wegen meiner Hörner neulich", beginne ich schliesslich und strecke mich dabei.
"Die habe ich, seitdem meine dämonischen Kräften erwacht sind, ständig mit einer Metallfeile gestutz."
Mephisto sieht mich kurz verdutz an, hört mir aber weiterhin aufmerksam zu.

"Mephisto sieht mich kurz verdutz an, hört mir aber weiterhin aufmerksam zu

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"Am Anfang", ich schaue zum Himmel, "ging es noch relativ gut. Aber je mehr ich feilte, desto schneller wuchsen sie und umso schneller stosste ich dabei auf Blut. Weshalb", mein Blick richtet sich wieder zu ihm, "ich dann irgendwann aufhören musste."
Eine seltsame Atmosphäre hat sich zwischen uns gebildet und wir betrachten die Augen des jeweils anderen.
Unser sichtbarer Atem ist das Einzige was man hört und ich fühle, wie mein Herz immer stärker zu pochen beginnt.
Plötzlich beugt er sich nach vorn und flüstert mir verschmitzt ins Ohr:
"Schon klar ist die Dame so empfindlich an den Hörner!"
Augenblicklich erröte ich und schubse ihn empört von mir weg.
Er grinst dadurch nur noch dämlicher, kommt mir aber schnell wieder ganz nah und haucht:
"Nur weil man etwas verbirgt, heisst das nicht, dass es dann automatisch verschwindet. Ich befürchte so war das auch bei dir.."
Ich schliesse meine Augen und lausche weiter seinen Worten.
"Du dachtest wohl, wenn du dein Äusseres verbirgst, verschwindet auch das was tief in dir drinn schlummert und du könntest so leben wie zuvor."
Ich lehne meinen Kopf unterdessen an seinen Oberkörper.
"Aber umso leben zu können, muss man sich zunächst selbst akzeptieren Naomi!"

~~~~~ca. 641 Wörter~~~~~

Ja, ich weiiiiss!
Das Kapitel ist sehr kurz ^^'.
Aber keine Sorge, die nächsten werden wieder länger.

Grüessli

\'▪︎Jamboloambo▪︎'/

Zweisamkeit - Mephisto Pheles FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt