Zweisamkeit - Mephisto Pheles FF

Drei

Nun stehe ich also vor dieser Hütte, besser gesagt Villa oder ist es eine Art Schloss?
Auf jeden Fall erinnert mich dieses pompöse Gebäude an den Palast aus Aladdin..
Nervös trete ich von dem einen auf den anderen Fuss.
Lange frage ich mich in Gedanken, ob das wirklich sein muss, aber ich habe leider keine Wahl.
Denn als mir vorhin Shiemi mit dem hellblauen Kimono geholfen hat, habe ich sie natürlich noch über die Aufenthaltsorte meiner magischen Diener ausgefragt.
Leider erfolgslos..
Und da dieser Kerl mich heute Morgen im Schnee gefunden hat, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als ihn zu fragen.
Angeekelt verziehe ich kurz mein Gesicht.
Naja.. immerhin gab mir das blonde Mädchen einen verzauberten Schlüssel, mit dem ich direkt zu dem Haus von diesem Sir "Pheles" komme. Was natürlich echt praktisch ist, da ich so, erstens nicht weit gehen muss und zweitens kein Aufsehen mit meinen grossen dunklen Widderhörner errege.

Ich schliesse meine Augen, atme nochmals tiefdruch, ehe sich mein Finger langsam der Klingel nähert.
Je kleiner der Abstand wird, desto zittriger werde ich.
"Ich dachte, die Dame wollte gehen?"
Ein Schauer jägt mir über den Rücken und ich werde einen kurzen Moment stocksteif. Ohne gross zu überlegen, drehe ich mich geschwind um und stosse dabei mal wieder mit diesem Typen zusammen.
Ich trete einen Schritt zurück und schaue ihm dann kurz beschämt ins Gesicht, bevor ich meinen Blick wieder abwende.
"Ja. Nein. Also..", schüchtern stupse ich meine zwei Zeigefinger aneinander, "ich muss, nein, also.. ich darf ja noch bleiben, wegen meinen Kleider und der Brille.
Und ausserdem..", ich mache eine etwas längere Pause um zu überlegen, wie ich meinen Satz beenden soll.
"Ausserdem?", fordert er mich mit sanfter Stimme auf weiterzureden.
"Ausserdem", ich schaue in seine giftgrünen Augen, die mich aufmerksam beobachten, "wollte ich Sie fragen, ob Sie heute Morgen, als Sie mich fanden, noch zufälligerweisse eine violette Lydra-Schlange gesehen haben?"
Erwartungsvoll warte ich auf seine Antwort.
"Oder eine ältere Tholunder-Feldermaus?"
Doch er sieht mich nur weiter emotionslos an.
"Oder vielleicht sogar ein seltener Iksar-Shaman?"
Er hebt erstaunt die Augenbraue.
"Ein Iksar-Shaman?"
Schnell nicke ich ihm zu.
"Chérie, falls hier wirklich ein Iksar-Shaman sein Uwesen treiben würde, hätte ich ihn doch schon längstens beseitigt."
Unverzüglich stockt mir der Atem und meine Augen weiten sich.
"Ja a-aber ich meine ein ganz junger!?"
"Dann erst recht."
"Aber wieso? Ich meine.. also ich weiss ja, dass sie etwas draufgängerisch sind, aber wegen dem kann man ihnen doch trotzdem Manieren bei.."
"Das sind primitive Unruhestifter", unterbricht er mich sogleich in einem harten Ton, "deren Verhalten an Gewalt stetig zunimmt!"
Niedergeschlagen lasse ich meinen Kopf hängen.
Auf der einen Seite bin ich ja erleichtert, dass Jambo ihm nicht über den Weg gelaufen ist, aber wiederum auch sehr traurig, dass er keinen von den dreien gesehen hat.
"Aber falls du ernsthaft das Vertrauen einer Lydra-Schlange gewonnen haben solltest", er hebt mein Kinn leicht an, damit ich ihm wieder in die Augen sehe, "dann müsste sie sich eigentlich ganz in deiner Nähe befinden."
"Meinen Sie wirklich?"
Er lässt mein Kinn los und beginnt verschmitzt zu lächeln.
"Gewiss! Lydra-Schlangen sind im Gegensatz zu den Hydras, äusserst scharfsinnig. Nicht umsonst nennt man sie 'Meister der Tarnung'. Wenn es die Umstände erlauben, können sie sich sogar unsichtbar machen. Darum gehe ich auch schwer davon aus, dass sie, als du bewusstlos warst, sich irgendwo bei dir versteckt hat."
Ich grüble etwas nach, bevor ich mich schliesslich ganz entsetzt zu ihm wende:
"Sie glauben aber nicht, dass sie in der Waschmaschine ist?!"
Er kann sich ein kleiner Lacher nicht verkneifen.
"Liebes, hast du mir überhaupt zugehört?"
Ich laufe derweil weiss an und sehe vor meinem inneren Auge, wie es die Arme in der Trommel ringsherum schleudert.
Gedankenverloren bemerke ich nicht, wie Sir Pheles langsam um mich herum läuft.
Dabei inspiziert er den hellblauen Kimono ganz genau.
Plötzlich bleibt er stehen und kneift die Augen zusammen.
"Na wenn haben wir denn da?"
Seine Hand nähert sich meinem Kimono.
"Und was, wenn sie nicht in der Waschmaschine sondern im Tumbler ist?", frage ich ihn bestürzt und halte mir beide Hände schockiert an die Wangen.
"Ich denke nicht, dass..", versucht er mich aufzuheitern, doch ich unterbreche ihn wieder:
"Ich würde mir das nie verzeihen!"
"Madame.."
"Das wäre wirklich..", doch ich stoppe augenblicklich, als er mir die Klapperschlange unter die Augen hält.
"LIIV!", quieke ich aufgregt und halte meine Hand hin.
Vorsichtig schlängelt sie sich von Herr Pheles Handgelenk zu meinem.
Als ich sie näher an mein Gesicht halte, fängt sie glücklich an zu Säuseln.
Mit der anderen Hand beginne ich ihr Kinn zu kraueln und gebe ihr sogleich ein Küsschen auf den Kopf, was sie mit einem kurzen Klappern kommentiert.
"Vielen lieben Dank Herr Pheles!", wende ich mich strahlend zu ihm.
"Mephisto", entgegnet er.
Kurz schaue ich ihn verwundert an, bevor ich wieder zu lächeln beginne.
"Danke Mephisto~"

~~~~~ca. 817 Wörter~~~~~

Hier seht ihr, wie Naomis magische Diener in etwa aussehen:

Und nein *hüstel*, das sind keine *hüstel* Pokémon! XD

Bis tomorow~

\'▪︎Jamboloambo▪︎'/