Mario Götze One Shot

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Immer wieder hallten die Wörter durch meinen Kopf. Immer wieder dieser Satz. „Er kommt zurück nach hause.". Ich konnte es nicht glauben und bat Marco bestimmt fünf Mal diesen Satz zu wiederholen. Aber anscheinen hatte ich mich nicht verhört. Es war wahr und Dortmunds verlorener Sohn würde zurückkehren. Mario würde tatsächlich wieder in Dortmund leben. Meine Gefühle in diesem Moment konnte ich nicht beschreiben. Es war eine Mischung aus dem Drang zu weinen und dem Drang sich endlos zu freuen. Ein Gleichgewicht aus Erleichterung und Angst.

Ich wusste den Grund für seine Rückkehr nicht und hatte auch keine Ahnung wie ich reagieren sollte wenn ich ihn wieder sehen würde. Und daran kam ich ganz sicher nicht vorbei. Das liegt bei demselben Freundeskreis wohl auf der Hand und so eine riesen Metropole war Dortmund nun auch nicht, dass man sich nicht über den Weg laufen würde.

Nachdem Mario sich dazu entschlossen hatte nach München zu wechseln beschlossen wir, dass es wohl besser sei unsere Beziehung zu beenden. Es hatte nicht mit einem Streit geendet oder Hass oder etwas dergleichen. Nein, man könnte es mit etwas ähnlichem wie Freundschaft betiteln. An dem Tag als er ging hatten wir uns sogar noch liebevoll verabschiedete und beschlossen uns bald wieder zu sehen. Dazu kam es jedoch nie. Jedes mal wenn er in Dortmund war oder die anderen nach München fuhren verpassten wir uns. Naja, was heißt verpassen. Ich ging ihm eher aus dem Weg. Zu groß war meine Ungewissheit wie wir miteinander umgehen würden und zu groß die Angst die Gefühle wären doch nicht erloschen und der Schmerz würde zurückkommen.

So kam es, dass wir uns das erste mal seit fünf Jahren auf seiner Überraschungs-Willkommens-Party in Dortmund wieder sahen. Ich hatte mich Tage lang davor schon verrückt gemacht, jedoch ohne wirklich zu wissen wieso. Ich hatte eigentlich gedacht, dass meine Gefühle für Mario mittlerweile verflogen waren und wir eine normale Freundschaft führen könnten. Aber je näher der Tag kam desto größer wurde meine Anspannung und gleichzeitig auch Vorfreude auf diesen Abend.

Der Plan war, dass Marco ihn unter dem Vorwand sie würden einen gemütlichen ersten wiedervereinten Beste Freunde Abend mit Bier und zocken machen, lockte er ihn in seine Wohnung wo wir alle bereits warteten. Als die beiden das Wohnzimmer betraten schrien wir alle los und allein schon wegen Marios Gesichtsausdruck hatte es sich gelohnt hier her zu kommen. Ich stellte mich als eine der letzten in die Reihe um ihn zu begrüßen denn ich wollte so wenig Blicke wie nur möglich auf mir ruhen haben während ich ihn begrüßte und ich war mir sicher, auch wenn die andern das nie zugeben würden, waren alle gespannt wie Marios und mein Aufeinandertreffen ausgehen würde. Aber eigentlich konnte ich es ihnen ja nicht verdenken, immer hin war ich selbst gespannt wie ein Stromzaun. Und dann war es so weit. Nach fünf Jahren sah ich wieder in die schönsten braunen Augen auf der ganzen Welt. Das Lächeln dass sich auf seinem Gesicht ausbreitete als er mich sah erwärmte mein Herz und zauberte auch mir ein mehr als fröhlichen Gesichtsausdruck aufs Gesicht. Ich zögerte und wusste nicht was ich tun geschweige denn sagen sollte. Er schien jedoch sehr entschlossen zu sein, denn er zog mich blitzschnell in deine Arme und drückte mich fest an sich. „Danke dass du gekommen bist." Strahlte er mich an und ich wusste wieder wieso ich mich vor vielen Jahren so unsterblich in ihn verliebt hatte.

Der Abend war ein voller Erfolg. Die Stimmung war ausgelassen und es freute mich Mario und vor allem Marco wieder so glücklich zu sehen. Das ausgelassene Lachen der beiden hörte man vermutlich 100 Kilometer weit aber das war egal denn das einzige was zählte war, das Mario wieder da war. Ich setzte mich etwas abseits auf eine der Gartenmauern und je länger ich den beiden bei ihren Späßen zusah, desto mehr begann ich in alten Erinnerungen zu schwelgen. Erinnerungen an die Zeit wo niemand jemals daran gedacht hätte dass Mario je wechseln würde. „Mal wieder am träumen?" riss mich Marios Stimme aus den Gedanken. Er stand vor mir an der Mauer und grinste. Ich lächelte ihn nur an und zuckte unschuldig mit den Schultern. „Darf ich mich zu dir setzen?" „Klar." Ich nickte und rutschte ein wenig zur Seite um ihm Platz zu machen. „Kann ich dich was fragen?" fragte ich ihn nach einer Weile in der wir einfach nur schweigen nebeneinander saßen und an unseren Flaschen nippten. „Natürlich, nur zu." Lächelte er und nickte. „Wieso bist du zurückgekommen?". Er nahm einen großen Schluck aus seiner Falsche, zögerte kurz und begann dann zu reden. „Weißt du, München ist toll. Eine wunderschöne Stadt mit tollen Menschen und einer Weltklasse Mannschaft. Ich habe mich wohl gefühlt, dass steht außer Frage. Aber ich habe mich eben nie zuhause gefühlt. Anfangs habe ich mir noch eingeredet das würde mit der Zeit schon kommen ich bräuchte nur ein wenig Geduld. Tja, aber die Zeit verging und nichts änderte sich daran. Die Jungs sind, zumindest die meisten, echt klasse Typen und einige sind mit der Zeit wirklich gute Freunde von mir geworden. Die Zeit in München war toll. Ich hab viel gelernt und viel erreicht aber mir wurde klar, dass das nicht alles ist. Das Erfolg nicht alles ist. Die Mannschaft ist nett aber sie ist nicht die BVB Familie. Pep ist ein unfassbarer Trainer aber er ist nicht Kloppo. Die Allianz Arena ist schön aber sie würde nie im Leben gegen die gelbe Wand ankommen. Niemals. Und München ist mein Arbeitsort. Dortmund mein zuhause. Dass alles ist mir klar geworden und seit diesem Zeitpunkt stand für mich fest ich müsste wieder zurück nach Dortmund. Und dafür würde ich alles geben. Tja, und dann habe ich mir alte Bilder angeschaut. Mir wurde bewusst mir fehlte nicht nur der Fußball sondern besonders die Menschen in Dortmund. Meine Familie, die Jungs, Jürgen, Marco. Und du. Ich dachte das vermissen würde irgendwann vorbei gehen aber mit jedem mal wo ich in Dortmund war ohne dich zu sehen wurde mir bewusst das es nur schlimmer wurde. Du warst ein Grund zurück zu kommen. Vermutlich der entscheidende." Dann war es still. Mein Kopf ratterte auf Hochtouren und versuchte die eben ausgesprochenen Worte zu verstehen. Ich war es. Ich war der Grund wieso er wieder da war. Ich drehte mein Kopf zu ihm und starrte ihn an. Dann drückte ich ohne lang zu überlegen meine Lippen auf seine. Er begann leicht zu lächeln und erwiderte den Kuss. Als wir uns voneinander lösten lächelte er leicht. „Hat es sich denn gelohnt zurück zu kommen?" fragte er unsicher. Ich nickte nur, immer noch unfähig zu sprechen und im nächsten Moment spürte ich wieder seine Lippen auf meinen. Endlich. Endlich hatte ich meine große Liebe wieder zurück an meiner Seite!

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