Das Einzige, was sie noch einigermaßen vertrug, waren Wassermelonen. Obwohl sie nichts aß, erbrach sie ständig. Zuerst dachte ich, es wären Stückchen von der Melone, doch es stellte sich heraus, dass es Blutklumpen waren. Meine Mutter erbrach Blut. Ich war derart Überfordert und schockiert, ich wusste nicht , wie ich damit umgehen sollte. Die Arztbesuche wurden zur Tagesordnung und die Bestrahlung abgebrochen. Die Morphium-Dosen gab sie sich in immer kleineren Abständen. Jedoch glaubte ich, dass auch diese nicht mehr viel halfen. Ihre Augen waren wie vernebelt, als wäre der Schmerz ohne Unterbruch anwesend. Sie schlief kaum noch. Ich war froh, wenn die Krankenschwestern da waren. Auch wenn es nur ein kurzer Augenblick war, den ich für mich hatte, tat es gut, nicht die Erwachsene spielen zu müssen.
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Sag Lebewohl
Short StoryMit vierzehn verlor ich meine Mutter. Sie starb an Krebs. Das ist meine Geschichte über das Leben in seiner vollen Härte. Das Leben ist wie ein Sturm auf dem Meer - machtvoll und unerwartet trifft es einen mit ganzer Wucht. Man schwimmt ums überlebe...