Kapitel 9

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Einige Minuten danach klingelte es an der Tür. Es war der Bruder meines Vater mit seiner Frau. Sie hatten es am Vorabend nicht geschafft zu kommen, also wollten sie am Mittwoch vorbeischauen. Als ich die Tür öffnete und sie mich Tränenüberströmt sahen, waren keine Worte nötig, um zu sagen, was geschehen war. Wir umarmten uns und weinten. Sie gingen in die Wohnung und ich rannte hoch zu meiner besten Freundin, die gleich über uns wohnte. Ich versuchte, mich zusammenzureißen, aber es ging einfach nicht. Gebrochen brachte ich heraus, dass meine Mutter gestorben sei. Tröstend wollten sie und eine andere Freundin mich umarmen, doch ich ließ es nicht zu, sondern ging wieder hinunter. In der Zwischenzeit hatten die Krankenschwestern ihr ein weißes Gewand angezogen. In der Hand hielt sie Blumen. Es war beängstigend, sie so zu sehen. Mager, bleich, leer. Meine Mutter war fort.    

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