Begegnung mit Poseidon

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Ich stand vor dem riesengroßen, meergrünen Palast meines Dad's. Ihr müsst wissen, dass ich auf dem Meeresgrund genauso atmen kann, wie auf dem Festland.

Ich schaute also auf die großen, geschlossenen Türen.
Irgendwo rechts von mir, hörte ich eine laute, mir unbekannte Stimme.
"Jetzt haltet euch endlich ran! Ihr müsst schneller arbeiten, habt ihr gehört? Wollt ihr ihn etwa noch wütender machen? Also ich werde das ganz bestimmt nicht ausbaden!"

Ich ging in die Richtung, aus der diese strenge Stimme kam und landete direkt in der Zyklopenschmiede.
Der riesige Zyklop, der die anderen immer noch anschrie, schien mich nicht zu bemerken. In jedem Gesicht konnte ich die Traurigkeit und Müdigkeit erkennen.
Etwas weiter hinten sah ich Tyson, der beschämt zu Boden sah. Er war zwar auch irgendwo Poseidons Sohn, jedoch zählte das hier nicht. Hier war er nur einer von vielen.
Wut stieg in mir auf.
"Hey!"
Mich schien keiner zu hören.
"HEY!! Jetzt halt deine Klappe!", schrie ich nun noch wütender.

Alle Augen weiteten und richteten sich auf mich. Nach und nach begannen sich die Zyklopen vor mir zu verbeugen, inklusive dem mit der großen Klappe. Tyson war der Einzige, der stehen blieb.
"Percy!", rief er freudig und fing an zu lachen. Etwas was er wohl eine lange Zeit nicht mehr getan hat.
Ich lächelte ihm glücklich zu.

Nun hatte ich die Aufmerksamkeit von allen, also fuhr ich fort.
"Was fällt dir eigentlich ein hier alle zu behandeln, als wären sie nichts weiter als ein kleines Stück Dreck? Nur weil du vielleicht ein bisschen größer bist, heißt es nicht, dass du mehr wert bist."

Der Zyklop, der eben noch so eine große Klappe hatte, antwortete mir jetzt ganz kleinlaut:"Ähm... Es tut mir leid! Ich... Ich muss hier aber meine Arbeit machen, das müssen Sie verstehen. All die Waffen müssen rechtzeitig fertig gestellt werden und wir hängen sehr nach und... Bitte... bitte erzählen Sie es nicht dem großen Herr Poseidon."

Er hatte größeren Respekt vor mir als ich erwartet hatte. Eigentlich wollte ich ihm noch schön eine reindrücken bevor ich eine Stimme hörte, die den ganzen Meeresboden zum beben brachte.
"Perseus Jackson!"
Ich drehte mich langsam um, denn hinter mir stand mein Vater, in seiner voller Größe.
Ich schluckte und spührte wie mein Herz immer schneller schlug. Allerdings versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen.
Schließlich verbeugte auch ich mich, nur eben vor ihm.
"Vater", sagte ich voller Respekt.
"Komm mit! Und ihr geht zurück an die Arbeit!"
Der Zyklop nickte und all seine Arbeiter fuhren schnell mit ihrer Arbeit fort.

Ich stand wieder auf und lief meinem Dad hinterher. Als er sich seinem Palast näherte, öffneten sich die Türen von selbst. Wir gingen in einen großen Saal und hinter Poseidon schlossen sich die schweren Türen. Er wurde immer kleiner, bis er die Größe eines normalen Mannes erreicht hatte und ich ihm in die Augen blicken konnte.

"Was machst du hier?!", fragte er wütend.
"Was ist los mit dir?"

"Du hast meine Frage nicht beantwortet!"
"Du beantwortest auch nie meine!", warf ich ein.
"Unterlasse diesen Ton!"
"Dad, was... Was ist los?? Du... ich erkenne dich ja gar nicht wieder!"
"Du musst sofort gehen!", sagte er trocken.

"Was? Ich dachte du freust dich mich zu sehen, nach all der Zeit! Aber... Dad, das Einzige was ich doch will, ist die Wahrheit! Da ich sie von Chiron nicht bekomme, möchte ich sie von meinem Vater hören! Bitte..."

Er seufzte und schloss die Augrn für einen kurzen Moment.
"Entschuldige mein Verhalten, Percy. Es ist im Moment einfach alles so kompliziert."
"Dann erklärs mir! Ich werde dir schon folgen können."

"Das kann ich nicht. Es wäre zu gefährlich... für dich. Und dann ist da ja noch diese andere Sache...", Poseidon klang verzweifelt und wirkte ratlos. Mir stockte der Atem. Was hatte das Ganze mit mir zu tun? Meine Stimme fing an zu zittern, zumindest hatte ich das Gefühl.

"Dad, was hat das Ganze mit mir zu tun? Warum streitest du dich mit den anderen Göttern? Und warum bist du so schlecht gelaunt?"

"Percy, ich kann dir das wirklich nicht erklären!"

"Dad, alles was ich will sind Antworten!"
Langsam wurde ich echt wütend. Jetzt war ich schonmal hier unten, jetzt hatte ich schonmal die Chance mit meinem Vater zu reden, aber jetzt konnte er nicht! Er begriff nicht, dass ich mir einfach nur Sorgen um ihn machte!

"Gut, wenn das so ist... Dann kann ich ja jetzt auch einfach wieder gehen! Ich finde schon selbst die Antworten, die ich haben will!"
"Bitte Percy, lass es sein. Es wird dann viel einfacher für mich..."
"Was soll das denn schon wieder heißen? Weißt du, ich habe mich gefreut dich zu sehen und mit dir zu reden. Aber diesen Gedanken hätte ich mir wirklich sparen können!"
Ich drehte mich um und lief Richtung Tür.

"Wenn du morgen Abend auf dein Bett schaust liegt dort etwas, auf das du gut aufpassen musst. Trage es immer bei dir, versprech mir das! Es ist viel wichtiger als du denkst. Und Percy, ich habe mich gefreut, dass du da warst, auch wenn du es vielleicht nicht glaubst."

Ich schaute noch ein letztes Mal in seine tiefblauen Augen und verließ den Raum. Ich hörte nurnoch wie Poseidon mir etwas nachrief.

"Pass auf dich auf, Perseus Jackson!"

Percy Jackson und das Geheimnis Poseidons ( #wattys2018 )Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt