Halt mich. Fang mich.

14

"Noch ein Absacker?" fragte Christoph und hielt eine Flasche Wein in die Luft.
Lila nickte und folgte ihm ins Wohnzimmer.
Der Weihnachtsbaum funkelte im gedimmten Licht und zog so ihre Aufmerksamkeit auf sich.
Christoph beobachtete wie sie den Baum besah und ihre Augen dabei Glitzerten.
"Du hast dein Geschenk noch garnicht aufgemacht." stellte er fest als er es entdeckt hatte.
Verwirrt sah sie ihn an, hatte sie garnicht damit gerechnet etwas zu bekommen.
"Das ist wohl in all dem Trubel unter gegangen." schmunzelte er und überreichte ihr das kleine Paket.
"Wieso... Ich meine du hast doch..." begann sie und sah ihn an. Sie standen vor dem Baum was sie dazu brachte das sie verlegen auf eine der Glaskugeln sah.
"Weil ich es gesehen habe und sofort an dich denken musste." unterbrach er sie und deutete ihr sie solle es doch endlich öffnen.
Sie öffnete es vorsichtig und verzog schon das Gesicht als sie die Prägung des kleinen Kästchens sah. 'Tiffany' war in die Dunkelblaue Hülle geprägt und mit silberner Farbe in Szene gesetzt worden. Vermutlich war der Punkt des kleinen i's kein künstlicher Edelstein. Sie öffnete es vorerst nicht und sah Christoph zweifelnd an.
"Bist du verrückt?" fragte sie ihn bevor sie wieder auf das kleine Kästchen starrte.
"Ich Adoptiere eine siebenjährige deren Schwester mir den Kopf verdreht hat, was denkst du also?" sagte er und erschrak als er seine Worte hörte.
Lila hielt die Luft an als seine Worte ihren Verstand erreichten. Hatte er das tatsächlich gesagt? Die Schachtel in ihrer Hand verlor gerade maßgeblich an Bedeutung den seine Worte hatten mehr Wert als der schönste, wertvollste und größte Diamant dieser Erde.
Dennoch öffnete sie die Schatulle und starrte gebannt auf den Inhalt.
Das zarte Schmuckstück glitzerte mindestens genau so schön wie die Kugeln am Weihnachtsbaum, als sie es vor sich hielt.
"Wunderschön..." flüsterte sie und strich über den Anhänger.
Er war aus Rotgold mit einem winzig kleinem Steinchen besetzt der perfekter nicht hätte sein können. Die Kette selbst war hauchzart in Silber gehalten und rundete so die Perfektion dieses Schmuckstücks ab.
"Mein Gott Christoph..." keuchte Sie und sah ihn fassungslos an.
Er griff danach und holte die Kette heraus um sie ihr um den Hals zu legen. Vorsichtig griff er um sie und verschloss das Schmuckstück während er zu ihr nach unten sah.

'Diesmal sollte niemand diesen Moment stören' dachte er für sich und strich sanft mit einem Daumen über ihre Wange. Sofort griff sie nach seiner Hand und schmiegte ihr Gesicht sanft an diese.
"Wenn du noch länger wartest dann platzt womöglich Malena herein." lächelte sie und verzog dabei verzweifelt das Gesicht. Nun musste er schmunzeln und schüttelte den Kopf.
"Wohl kaum... Aber dein Wunsch ist mir Befehl." hauchte er und legte endlich seine Lippen auf Lilas.
Sie teilten die Gefühle die sich schon vor Wochen in ihnen breit gemacht hatten. Es fühlte sich an als würden tausende Ameisen ein Minifeuerwerk durch ihre Körper jagen und Beide wünschten sich das dieses Gefühl nie wieder enden würde.
Als sie sich voneinander lösten lächelten Beide glücklich, wobei Lila verlegen nach unten Blickte. Die Nähe zu diesem Mann brachte sie vollkommen um den Verstand, jetzt noch mehr als vor diesem Kuss.
"Bleib..." bat er leise und brachte Lila dazu ihn anzusehen. Fragend sah sie ihn an und überlegte.
"... für immer." hing er an um ihr die Bedeutung seiner Bitte klar zu machen.
Lila musste sich sammeln um zu verstehen, entschloss sich dann allerdings ihn einfach zu Küssen.
Das war jetzt ihre Medizin und sie schmeckte so viel besser als all die Medikamente die sie beinahe zwei Jahre lang nehmen musste.
Christoph schlang seine Arme um ihre Taille um sie noch näher an sich zu ziehen und ihren Körper an seinem zu spüren.
Ein Leises "Yessss!" ließ sie außeinander fahren und in das Gesicht von Malena blicken.
Diese sprang Glücklich auf Lila und Christoph zu und ließ sich von ihrem neuen Papa hochheben.
"Jetzt sind wir eine richtige Familie." sagte sie und Biss sich auf die Unterlippe. Tränen liefen ihr über die Wangen. Es waren Tränen der Freude die sie schnell weg wischte als Lila liebevoll das Gesicht verzog und ihr durch das blonde Haar Strich.
"Ist es blöd wenn ich Mama und Papa sage?" fragte sie in die Stille.
Die beiden Erwachsenen lächelten sich an und schüttelten den Kopf.
"Nein liebes..." versicherte Lila und drückte dem Mädchen einen Kuss auf die Backe.

Verrückt war dieses Weihnachtsfest allemal. Aber vermutlich auch das schönste das die drei jemals erlebt hatten.

ENDE