°One°

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Der Bass der lauten Musik pulsiert durch meinen kompletten Körper, während meine Hände die kühle Metallstange umfassen und ich mich mit Leichtigkeit im Takt der Musik an ihr bewege. Mehrere Scheine fliegen mir entgegen, darunter auch einige Große und ich weiß ganz genau, dass heute ein guter Abend wird. Es sind nicht mal zehn Minuten in die Show und es dürfte schon mehr als Tausend Dollar auf der Bühne vor mir liegen. Mit einem einstudierten Lächeln auf den Lippen schlinge ich mein nacktes Bein um die dünne Stange und drehe mich an ihr im Kreis. Mehrere Männer fangen an zu pfeifen und es regnet nur so Scheine. Ja, heute wird definitiv ein guter Abend. Das Lied wechselt und im nächsten Moment spielt auch schon »Candy Shop« von 50 Cent. Erneut fangen einige an zu grölen und meine Bewegungen werden aggressiver. Bei so einem Lied muss man sich schneller, dennoch provokant bewegen. Darauf fahren diese hormongesteuerten Burschen am meisten ab. Lässig lasse ich mich auf den Boden gleiten und knie mich so hin, dass jeder eine gute Aussicht auf meinen spärlich bekleideten Arsch hat. Bevor aber irgendwer noch auf die Idee kommen kann, mich anzufassen, richte ich mich wieder auf und fahre mit beiden Händen an meinem Oberkörper entlang. Zahlreiche Blicke liegen auf mir und ich weiß ganz genau, was in deren Köpfen vor sich geht. Ich bin aber keine Nutte, sondern eine Stripperin. Und ich nehme diesen Job sehr ernst. Die meisten werden sich jetzt denken, ich sei gestört. Das ist mir jedoch egal. Es fing alles ganz harmlos an, ich habe schnelles Geld gebraucht, da das Leben meinte mich immer wieder ficken zu müssen, ich alles und jeden verlor, kein zu Hause hatte. Also habe ich mir den erst besten Job gesucht. Stripperin. Aus diesem einfachen Beruf ist meine Leidenschaft geworden und ich konzentriere mich voll und ganz auf meine Karriere, die ich mir hiermit aufgebaut habe. Ich war schon auf mehreren Events dabei, als Liveshow und habe fett Kohlenkassiert. Es ist nicht einfach und auch nicht ganz ungefährlich, aber für dieses Geld lohnt es sich. Außerdem tanze ich nur halbnackt und lasse mich nicht von jedem ficken. Da ist ein gewaltiger Unterschied. Mühelos ziehe ich mich an der Stange hoch und beweg dabei meine Hüften im Takt. Nicht mehr lange und dann habe ich endlich Pause. Auf 12cm Absätzen zu tanzen ist echt nicht ohne, auch wenn es mir Spaß macht. Es rieseln noch einige Scheine, bevor das Lied stoppt und ich mich zum krönenden Abschluss im Spagat an der Stange runter lasse. Donnernder Applaus ertönt und ich zwinker den Männern kurz zu, bevor ich mich erhebe und mein Chef, gleichzeitig auch Manager auf die Bühne kommt und einen Arm um meine Taille legt.

»Was eine wahnsinns Show, die unsere Sativa hingelegt hat! Ich bin begeistert und ihr sicherlich auch!«, brüllt er ins Mikrofon, während ein schmieriges Lächeln auf seinen Lippen liegt und er seinen Griff um meine Taille verstärkt. Mein Chef, Seth Kruger, ist ein 50 Jähriger, alter Fettsack, der gerne mal seine Arbeiter anfasst und auch sehr gerne mir ihnen flirtet und versucht, ihnen näher zu kommen. Obwohl er wirklich so ein schmieriger Typ ist und ich das echt widerlich finde, sogar schlimmer als auf dem Schoß von einem alten Sack zu tanzen, würde ich ihn nie gegen einen anderen Chef eintauschen. Er hat es mir ermöglicht, so weit zu kommen und dafür bin ich ihm auf ewig dankbar.

»Ich bitte um einen ordentlichen Applaus für Sativa!«

Kaum hat er seinen Satz zu Ende gesprochen donnert die komplette Bar sofort los und es fliegen mir noch vereinzelte Scheine entgegen. Wie viel ich heute wohl verdient habe, durch diesen einen Auftritt?

»Wir müssen nachher reden. Ich habe eine Überraschung für dich«, flüstert mir Seth zu und ich runzel verwirrt die Stirn. Eine Überraschung? Seit wann macht Seth so etwas? Lächelnd nicke ich mit dem Kopf, bevor er mich endlich los lässt und ich hinter den Vorhang stolzieren. Kaum bin ich außer Hör- und Sehweite, kicke ich mir sofort die Schuhe von den Füßen und reiße mir regelrecht die Kette vom Hals. So sehr mir dieser Job auch Spaß macht, auf Dauer ist es echt anstrengend, so lange auf den Schuhen zu tanzen.

»Liss! Du hast die Bühne gerockt!«

»Ich wünschte ich könnte auch so tanzen wie du! Das ist so heiß, wie du dich bewegst!«

Verwirrt hebe ich den Kopf und sehe zwei meiner Kolleginnen, die auch gleichzeitig meine besten Freunde geworden sind, auf mich zu laufen, während ein breites Lächeln ihr Gesicht schmückt. Kaum haben sie mich erreicht, nehmen sie mich sofort in den Arm und loben mich weiter, bis ich sie lachend unterbreche und mich auf unsere Backstage Couch fallen lasse. Die beiden tun es mir gleich und schauen mich gespannt an. Jetzt kommt die all berechtigte Frage.

»Und? Wie viel hast du heute gemacht?«

»Ja! Erzähl! Die sind ja richtig ausgeflippt da vorne!«

»Mädels!«, lachend ziehe ich die Knie an meinen Körper und schlinge beide Arme um sie herum. Abwartend schauen sie mich an und platzen fast vor Neugier.

»Ich glaube, es dürften Bisschen mehr als 3000 Dollar sein. Es waren echt einige große Scheine dabei«, antworte ich nur schulterzuckend, während beide ihrer Kinnladen nach Unten klappen. Es herrscht ein kurzer Moment Stille, bevor beide aufgeregt anfangen zu kreischen und sogar leicht an mir rütteln.

»Roxanne und Quinn! Hört auf damit!«

Sofort hören beide auf an mir zu rütteln, wippen dennoch aufgeregt auf ihren Plätzen hin und her. Warum freuen die sich mehr als ich? Plötzlich kommt Seth daher gelaufen und winkt Quinn zu sich.

»Oh, ich bin dran. Wünscht mir Glück«

»Du packst das! Schau dich an, du heißer Feger«, erwidere ich grinsend, bevor sie leise kichert und Seth dann hinterherläuft. Nun bleibe ich mit Roxanne zurück und massiere meine Schläfen. Heute war eine anstrengende Nacht und das, obwohl ich nur einen Auftritt hatte. Plötzlich kommt Seth wieder zu uns und kniet sich vor mir nieder. Verwirrt hebe ich eine Augenbraue und auch Roxanne scheint über diese plötzliche Geste überrascht zu sein. Mein Chef grinst mich stolz an und platziert eine Hand auf mein Knie, woraufhin ich seine Bewegung nur skeptisch mustere. Was wird das jetzt?

»Wie vorhin schon auf der Bühne angesprochen, habe ich eine Überraschung für dich!«

Nun hat er beide unsere Interessen geweckt und ich lehne mich gespannt nach vorne, wohl bewusst, dass er einen perfekten Ausblick auf meine Brüste hat.

»Liss. Du bist meine beste Tänzerin hier und ich weiß dein Talent sehr zu schätzen! Ich weiß, du warst bis jetzt immer Solotänzerin, aber ich glaube hiermit, können wir deine Karriere noch mehr befördern und dich weiterbilden«

Skeptisch verziehe ich das Gesicht und verschränke die Arme vor der Brust. Ich mag gar nicht, worauf das hinausläuft.

»Liss! Ab heute kriegst du einen Partner!«

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