»Liss, du hast so ein Glück mit Reese! Er sieht so gut aus und die Muskeln erst!«, schwärmt Quinn seit gefühlt dreißig Minuten über meinen Partner, während ich gar nicht mehr zu höre und nur desinteressiert mit dem Kopf nicke.
»Quinn, reicht jetzt! Lass Liss mit dem Thema in Ruhe«, mischt sich Roxanne ein und massiert sich die Schläfen. Heute war echt eine anstrengende Nacht. Zu Erst habe ich den ganzen Tag eine Choreo auf die Beine stellen müssen, dann mich durchgehend mit Reese streiten müssen, schlussendlich der Auftritt und jetzt um circa halb vier sind wir endlich bei mir und ich kann nicht schlafen, weil Quinn einfach nicht ihr Maul halten will.
»Aber er sieht so gut aus! Ich kann echt gar nicht verstehen, wie du dagegen sein kannst, ihn als Partner zu haben!«, schwärmt Quinn erneut los und diesmal kann ich mir kein genervtes Stöhnen verkneifen. Ächzend erhebe ich mich von der Couch und stolziere ich die Küche, um mir meinen geliebten Alkohol aus dem Kühlschrank zu holen. Mit der Flasche stolziere ich wieder ins Wohnzimmer und lasse mich neben meine Mädels fallen, die mich nur kritisch mustern.
»In letzter Zeit trinkst du echt viel«, merkt Roxanne an, was ich nur schulterzuckend erwidere und dann einen kräftigen Schluck aus der Flasche nehme. Mag schon sein, dass ich in letzter Zeit mehr trinke als sonst, aber ist das ein Wunder? Mit der ganzen Scheiße kann man ja nicht anders handeln und mit Drogen möchte ich nicht wieder anfangen. Wegen den Drogen und einige andere Gründe bin ich hier gelandet und ich will mir das hier nicht kaputt machen lassen. Generell will ich nie wieder irgendwelche Drogen anfassen und wieder in so einem Loch enden.
»Quinn, wenn dir Reese so gefällt, kann ich ja mit Seth reden, dass er dein Partner wird und dann habe ich meine Ruhe von ihm!«, kommt es ruhig über meine Lippen, bevor ich wieder die klare Flüssigkeit meine Kehle hinunter fließen lasse und das aufkommende Brennen einfach ignoriere. Sofort werden ihre Augen groß und ich kann ganz klar erkennen, dass sie es eigentlich möchte und wirklich darauf hofft, doch sie schüttelt nur mit dem Kopf.
»Was? Nein! Das musst du doch nicht machen«, druckst sie drum rum und ich kann mir ein genervtes Stöhnen nicht verkneifen. Ich habe sie echt gern, aber sie ist auch so anstrengend und dieses dämliche Verhalten geht mir echt auf die Nerven.
»Fresse. Ich weiß ganz genau, dass du es willst und ich werde mit Seth reden. Dann habe ich meine Ruhe von Reese und kann wieder alleine tanzen und du musst mich nicht mehr nerven, wie toll er doch ist und was für ein Glück ich habe«, zische ich leicht gereizt und setze die Flasche wieder an meinen Lippen an. Etwas perplex blickt sie mich an, während sich ein fieses Grinsen auf Roxannes Lippen schleicht. Angespannt erhebe ich mich von der Couch, wünsche meinen Mädels eine gute Nacht, bevor ich mitsamt Flasche in mein Zimmer schlurfe und mich sofort auf das große Bett fallen lasse. Wenigstens habe ich den Tag frei und kann mich erholen. Trotzdem werde ich am Abend mit Seth reden, dass Quinn und ich unseren Posten tauschen, damit sie mit Reese zusammen arbeiten kann. Das will sie doch so sehr.
»Bitte, Seth! Ich flehe dich an. Quinn möchte doch mit Reese tanzen und ich will keinen Partner. Wieso können wir dann nicht einfach tauschen? Was wäre daran so schlimm? So hättest du dann auch deine Ruhe von den ganzen Streitereien, weil es sie dann auch nicht mehr geben wird«, versuche ich seit geschlagenen zwanzig Minuten meinen Chef davon zu überzeugen, dass Quinn mit mir tauschen darf. Seufzend massiert er sich die Schläfen und schließt angestrengt die Augen.
»Liss...«, setzt er gereizt zum Reden an, doch ich falle ihm direkt wieder ins Wort.
»Bitte, Seth! Lass es uns wenigstens versuchen! Wenn es doch nicht so klappt, wie gedacht, dann werde ich wieder sein Partner und sage nie wieder was über dieses Thema! Bitte. Ein Versuch ist es doch wert«, poche ich weiter drauf rum und setze meinen besten Hundeblick auf. Er darf einfach nicht nein sagen. Angestrengt legt er den Kopf in den Nacken, bevor er seufzend einknickt und nachgibt. Erleichtert atme ich aus und würde ihm am liebsten um den Hals fallen, doch ich lasse es lieber sein.
»Ok, wir probieren es aus. Sobald sich Reese beschwert, wirst du wieder seine Partnerin und dann möchte ich nie wieder etwas über dieses Thema hören. Haben wir uns verstanden?«, knurrt er gereizt und ich nicke nur erfreut mit dem Kopf, bevor ich regelrecht aus dem Büro hüpfe. Endlich bin ich ihn los! Ich bin wieder eine Solotänzerin!
»Wieso denn so gut gelaunt auf einmal?«, fragt mich plötzlich eine dunkle Stimme und ich zucke erschrocken zusammen. Reese steht vor mir und mustert mich aufmerksam. Nicht mal seine Anwesenheit kann mir jetzt meine gute Laune zerstören. Mit einem frechen Grinsen auf den Lippen blicke ich zu ihm hoch, direkt in seine Augen. Neugierig hebt er eine Augenbraue und wartet anscheinend auf eine Antwort von mir.
»Das wirst du noch früh genug erfahren«, kommt es dann über meine Lippen, bevor ich mich umdrehe und davon stolziere. Ich kann seinen Blick förmlich in meinem Rücken spüren, lasse mich davon jedoch nicht beirren und laufe weiter, Richtung Umkleide. Quinn und Roxanne hocken beide da und unterhalten sich, hören jedoch sofort auf, als ich den Raum betrete. Sofort liegt die Aufmerksamkeit auf mir.
»Und? Wie ist es gelaufen?«, fragt Quinn sofort nach und läuft dabei etwas rot an. Kurz überlege ich, ob ich sie zappeln lassen soll, entscheide mich jedoch dagegen.
»Herzlichen Glückwunsch zu deinem neuen Partner!«, träller ich fröhlich. Erst werden ihre Augen groß und dann läuft ihr Gesicht mich dunkler an. Da scheint sich ja wirklich wer zu freuen. Roxanne sitzt nur daneben und kann sich bei ihrer Reaktion ein Lachen nicht verkneifen, genauso wenig wie ich. Zum Glück hat Seth zugestimmt und ich bin mir ziemlich sicher, dass Reese sich nicht beschweren wird. Er hat doch selber gemerkt, dass er unerwünscht ist und ich ihn nicht leiden kann. Also hat er keinen Grund, wieso er sich beschweren könnte.
»Liss!«, knurrt plötzlich eine dunkle Stimme hinter mir. Erschrocken drehe ich mich um und blicke hoch, direkt in giftgrüne Augen. Sofort sinken meine Mundwinkel nach unten und ich verschränke angepisst die Arme vor der Brust.
»Wir müssen reden!«, ist das einzige was über seine Lippen kommt, bevor er mich am Handgelenk packt und hinter sich her schleift.
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Strip
TienerfictieWenn das Leben dich immer wieder verarscht und dir immer wieder neue Hürden in den Weg stellt, greift man nach den erst besten Mitteln, schneller an Geld zu kommen. Was passiert, wenn aus einem einfachen Beruf eine Leidenschaft wird? Musik, Geld und...