Träume vom Fliegen

Kapitel 3

Er hatte dunkle, braune Augen und ich brauchte eine Weile, um aus ihren Bann gezogen zu werden. Seine Haare hatten ein dunkleres Braun, kein Schwarz... eher so ein  dunkles Gold. Lässig ging er auf den Tresen zu und stellte sich neben mich. Mir lief ein Schauer über den Rücken als er mich von oben bis unten musterte. Unsicher verkramfte ich meine Hände und schaute weg. Hm wenn du mich fragst ein bisschen zu arrogant... flüsterte mir meine innere Stimme zu. Ich ignorierte sie und starrte an die Wand, als wäre sie das spannenste was es gab. Hoffentlich war meine Mutter bald fertig... Länger wollte ich neben diesem Typen nicht stehen. "Na Süßer? Wie heist du denn?" hörte ich die Frau sagen. "Nate" antwortete er kurz.  Nate also... so so... Nervös spielte ich an meinem T-Shirtsaum, bis mich meine Mutter aus meinen Gedanken riss: "Schatz ich habe alle Blätter ausgefüllt wir können gehen." Bevor ich aus dem Raum stolperte schaute ich mich noch einmal um. Nate bekam gerade seinen Schlüssel und ich musste mir eingestehen: Er sah wirklich gut aus und... Uuuund? kopfschüttelnd lief ich weiter.

Vor dem Wohnhaus angekommen sah ich meinen Vater, der sich anscheinend doch fürs bleiben entschieden hatte. Meine Mutter blieb bei den Koffern stehen "Ich denke wir müssen uns jetzt von dir verabschieden Schatz..." sagte sie mit traurigen Unterton und nahm mich fest in die Arme. Wieder rollten ihr Tränen über die Wangen und ich sagte besorgt: "Mom nicht weinen ich komme euch doch besuchen!" Sie nickte und ich löste mich von ihr um meinen Vater zu umarmen "Pass auf dich auf und wehre dich wenn dich was stört, du bist doch mein starkes Mäuschen! Lebe deinen Traum." selbst in seinen Augen sah ich Tränen aber er schluckte und sie verschwanden. "Tschüß Pa ich habe dich lieb..." Ich nahm meine Koffer in jeweils eine Hand und zog sie schnaufend die Treppen hoch, oben angekommen drehte ich mich um und meine Eltern winkten mir, bevor ich in der Tür verschwand. Jetzt wischte ich mir sogar eine Träne weg - aber nur kurz, denn jetzt begann mein neues Leben.

Ich stand in einer Art Eingangshalle, sie war weiß gestrichen und es hingen Bilder mit Tänzern an der Wand, lächelnd schaute ich sie mir an, bevor ich vorsichtig um die Ecke lief und mich  in einem großem Raum befand der  mit 2 Sofas und einem Fehrnseher in einer Ecke und einer Küche mit Barhockern und Tresen auf der anderen Seite ausgestattet war. In der Mitte stand noch ein großer Tisch mit 7 Stühlen und weiter hinten führte eine Treppe in den oberen Stock. Es wirkte einladend aber auch fremd und ich fragte mich, was dieser Raum in einem Jahr wohl für mich bedeuten würde. Es schien niemand hier zu sein und ich schätzte, das alle noch in den Zimmern am einrichten waren. Plötzlich betrat hinter mir auch jemand den Raum - Nate. 

Er pfiff bei dem Anblick des Raums ein mal leise und ich schätzte dass er danach seinen Blick auf mich richtete, denn er sagte nun mit einem abfälligen Ton: "Du wirst also in meiner Klasse sein oder was. Ich bin Nate und du?" sagte er und stellte sich neben mich, den Blickjetzt wieder auf das Zimmer gerichtet. "Ich bin Amy und wäre es denn schlimm?" gab ich bissig zurück. "Nicht gleich so zickig, hab ja nur gefragt." sagte er genervt und ging auf die Treppe zu. Als ich mich nicht rührte drehte er sich um: "Worauf wartest du? Oder willst du Wurzeln schlagen." Ich ignorierte ihn und ging ebenfalls auf die Treppe zu. Ächzend zog ich den ersten Koffer die ersten Stufen herauf. "Soll ich dir helfen?" sagte er weniger genervt und legte seine Hand ebenfalls an den Griff. "Nein danke das kann ich schon selber." zischte ich und zog den Koffer weg. Mit den Schultern zuckend nahm er seinen und verschwand im ersten Stock. Als ich endlich mit hochroten Kopf und Schweißperlen auf der Stirn den ersten Koffer nach einer halben Ewigkeit tragen und ziehen oben hin verfrachtet hatte, stellte ich diesen im Flur ab und holte den zweiten. Nachdem ich damit fertig war schaute ich auf meinen Schlüssel und suchte mein Zimmer. Vorsichtig klopfte ich.