† K A P I T E L 2 †

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Light saß einfach nur da, alles andere um ihn herum hatte er ausgeblendet. Selbst Ryuks ungewöhnlichen Aufmunterungsversuche.
Ist L aus dem Zimmer gegangen? Steht L noch im Badezimmer?
Egal was er getan hat, Light hat es nicht bemerkt.

"Kleiner, Trübsal blasen hilft dir auch nicht weiter", meinte Ryuk. "Es war abzusehen, dass er dich jetzt hasst."
Light regte sich immer noch nicht. Die Tränen auf seinem Gesicht begannen langsam zu trocknen, jedoch kamen stetig neue dazu.
Ryuk ließ einfach nicht locker. "Light, ignoriere mich nicht, L weiß jetzt davon und wenn du Pech hast, werden die da unten gleich hier hochkommen und dich in Gewahrsam nehmen."
Es war bereits dunkel, die Bettkante müsste ihm langsam schmerzen, aber er bewegte sich trotzdem keinen Zentimeter.

Die Tür öffnete sich einen Spalt, kurz wurde der Raum erhellt, doch dann wurde die Tür wieder geschlossen. In der Dunkelheit konnte er den Detektiven erkennen. Light rechnete jetzt mit einem hasserfüllten Blick oder einer bösartigen Bemerkung, keines der beiden bekam er an den Kopf geworfen. Stattdessen spürte er, wie L ihn fest umarmte.
Dies war die erste kontrollierte Bewegung seitens des Studenten seit einem halben Tag, er erwiderte die Umarmung.
"Es tut mir so schrecklich leid", flüsterte der Ältere ihm mit zittriger Stimme ins Ohr. "Ich wollte dir nicht so wehtun."

Light vergrub seinen Kopf in seiner Schulter, er begann wieder, leise zu schluchzen. "Ich dir auch nicht. Verdammt, ich liebe dich doch", nuschelte er.
"Ich dich doch auch", meinte L und strich ihm beruhigend über den Hinterkopf. Der Braunhaarige verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten auf das Bett.
Er versuchte sich wieder aufzurichten, doch er wurde von dem Gewicht des Detektiven heruntergedrückt. Er begann, sanft den Hals des Jüngeren zu küssen. Light lachte und strich seinen Rücken hinunter, dann richtete L sich auf.

Ein dreckiges Grinsen umspielte langsam seine Lippen, er war wie ausgewechselt. "Na, was hat Kira jetzt vor?", hauchte er provokant.
"Na das hier."

Light rollte sich einmal herum, sodass L jetzt unter ihm lag, auch er war auf einen Schlag nicht mehr der niedergeschlagene Student, der einen halben Tag lang in die Leere starrte. "Und dann das hier." Nun beugte er sich zu ihm hinunter und küsste ihn leidenschaftlich, während seine Hände über den blanken Bauch des Älteren strichen. Wenn L ihn schon so provozierte, sollte er nun mit einer entsprechenden Antwort rechnen.
"Und, wie will sich der große L verteidigen?", fragte Light, nachdem er den Kuss gelöst hatte.
"Indem L dieses kleine Spielchen mitspielt", antwortete er und zog ihn an der Krawatte wieder hinunter. Während der Kuss immer fordernder wurde, zog Light langsam das weiße Shirt des Detektiven nach oben.

Plötzlich klopfte es an der Tür, als würde diese Person die Tür eintreten, wenn man sie nicht sofort öffnete. "Das holen wir nach", hauchte Light und ließ L aufstehen.
Er öffnete die Tür und ließ Lights Vater herein. "Ich wollte nur nach meinem Sohn sehen, nachdem du ohne ihn weitergearbeitet hast", begründete er seinen Besuch.
"Mir geht's gut, ich brauchte nur ein wenig Schlaf", erklärte Light. Hinter seinem Vater erkannte er Misa, die unbeschwert an dem Zimmer vorbei lief und ihnen keine Beachtung schenkte. Rem, ihr Shinigami, sah ihn hingegen feindselig an. Er musste unbedingt mit ihr reden, seinen eigenen Plan verändern.

"Warum seid ihr beide eigentlich so rot?", fragte der Oberinspektor und lenkte Lights Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Als keiner der beiden eine Antwort gab, nur weiteres Erröten, rieb er sich am Kopf. "Ich denke, ich habe euch gerade gestört", meinte er und lachte verlegen. Langsam verließ er den Raum, mit einer letzten Bitte: "Seid aber bitte nicht zu laut, wir versuchen alle zu schlafen."

Schelmisch grinste L den Jüngeren an. Light war überhaupt nicht mehr in der Stimmung dafür, er musste sich einen Plan ausdenken, wie er Rem vom Plan abbringen könnte. "Light, ist alles in Ordnung?", fragte er etwas besorgt nach. Der Braunhaarige nickte zögerlich.
"Ich brauche nur etwas Schlaf, ich habe morgen etwas sehr wichtiges zu erledigen."
L sah etwas enttäuscht aus, doch dann sah er ihn wieder etwas fröhlicher an. "Kuscheln?"
"Zu kuscheln sag ich nicht nein."

One Minute More | ᴸᵃʷˡᶤᵍʰᵗ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt