VIII. Unterbrechung

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„Auftrag deiner Firma, hm?", ungeduldig wippte sie mit ihrem Fuß, als sie auf dem Sofa saß und ihn ansah.

„Ja, hast du doch gehört.", seit zwanzig Minuten diskutierten sie über das mysteriöse Auftauchen von Hermine Granger und waren keinen Schritt weitergekommen. Er war es leid ihr immer und immer wieder das Gleiche zu sagen, aber auf die Wahrheit konnte sie nicht hoffen.

„Und es geht um Baustoffe?"

„Jaah doch, wie oft soll ich es dir noch erklären?", allmählich wurde er ungehalten und genervt. Er hatte weitaus besseres zu tun, als sich mit ihr über diese Nichtigkeit zu streiten. „Sie arbeitet in einer Firma für den fairen Abbau von Wichtelgestein und Schwarzulmen, die wir als Immobilienfirma beim Bau neuer Gebäude organisieren müssen.", natürlich wusste er nicht, welche Firma sie sich erdacht hatte, aber etwas anderes war ihm auf die Schnelle nicht eingefallen.

„Wird sie wieder hier auftauchen?", skeptisch hob sie eine Augenbraue.

„Ich gehe nicht davon aus." Und Merlin bewahre, er hoffte es wirklich nicht. „Sei nicht mehr sauer, das war alles beruflich.", er bemühte sich um eine seidige Stimme, die ihre Wirkung nicht verfehlte. Schmollend klimperte sie mit ihren Wimpern.

„Liebst du mich?", er wusste es nicht.

„Natürlich, Astoria.", schnurrte er, legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie an sich. Draco legte seine Lippen an ihr Ohr, flüsternd sagte er: „Und jetzt zieh dich aus."

Sie kicherte, stieß ihn leicht gegen die Schulter, begann jedoch gleichzeitig ihre Bluse aufzuknöpfen.

~*~

Nachdem sie sich ein paar Stunden im Bett aufgehalten hatten war er ein wenig ausgeglichener als vorher. Auch wenn er meinte, dass etwas anders war. Er konnte es nur noch nicht fassen, aber das würde schon noch kommen.

Mit geöffnetem Hemd und in Boxershorts gekleidet betrat er den Balkon, ein Glas Whisky in der Hand und besah die naheliegenden Hauswände der Nachbargebäude. Sie waren ausnahmslos perfekt verputzt und makellos weiß oder in hellen Tönen gestrichen. Es war kühl an diesem Abend, daher fröstelte er unwillkürlich aufgrund seiner spärlichen Bekleidung.

Granger, Granger, Granger. Dachte er und setzte sich auf die braunen Rattan Möbel zu seiner Linken. Kommst hier her und willst mir davon erzählen, dass ich dein Geheimnis für mich behalte. Dabei bist du es, die mein Image beschmutzen würde, nicht umgekehrt. Er trank einen Schluck und musterte die Rillen im Holz unter seinen Füßen. Gewissermaßen fand er Grangers Wutausbruch heiß. Am liebsten hätte er sie an Ort und Stelle über sein Knie gelegt, ihre Kehrseite entblößt und sie geschlagen, bis sie rot und wund wäre. Selbstverständlich konnte er das nicht tun, sie war ihm nicht würdig und dabei tat ihr Aussehen nichts zur Sache. Astoria war es, die ihm ebenbürtig erschien. Handerlesen von seinen Eltern, schön, reich, unschuldig. Aber sie ließ alles mit sich tun, er musste sich kaum bemühen, sie nur einmal anlächeln, damit sie ihm hörig war und sich auszog.

Es war zu einfach, fand er. Obwohl es das Wesen einer Beziehung sein musste, dass man jederzeit Sex haben konnte, oder nicht?

Er leerte sein Glas und kehrte in die Wohnung zurück, ein paar letzte Unterlagen musste er sortieren, damit er am nächsten Tag wieder zur Arbeit gehen konnte.

~*~

Seit zwei Wochen war er nun wieder täglich seinem Job nachgegangen, außer am Wochenende, verstand sich. Die Aufträge handelten sich beinahe von allein ab, er kam nachhause, vögelte seine Freundin, aß, was sie kochte und schlief zu wenig. Denn jeden Abend dachte er an dieses prickelnde Erlebnis mit Bunny. Sein Gehirn hatte es vermasselt und es war immer nur Bunny, nicht Granger, die er vor sich sah und die ihn bezaubert hatte. Draco wusste, dass es nur körperliche Belange waren, die ihn ruhelos werden ließen, obwohl Astoria dazu bereit war ihm alles zu geben, das er forderte.

Bunny [Dramione]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt