SHOPPEN!

556 32 2
                                    

Ich bin fertig mit essen und lehne mich zufrieden zurück. Ju isst weiter, ohne es zu bemerken. Ich beobachte ihn dabei. So wie das aussieht, hat er seit mindestens drei Tagen nichts mehr gegessen. Seine Haare sind noch ungemacht, weshalb sie strubbelig und komplett durcheinander sind. Das sieht sogar noch süßer aus als gestern, als sie gestylt und verwuschelt waren. Er hat wieder nur ein weites Top an, weshalb ich den Mond auf seiner Brust besser betrachten kann. Er ist wunderschön, mit Details, die ich zuvor überhaupt nicht gesehen habe. Dann ist er fertig. "SO! Los gehts!" "Du warst aber auch noch nich im Bad oder?", frage ich. Er schaut auf dem weg ins Bad in den Spiegel und fragt: "würdest du mich nicht so mitnehmen?" Ich lache. "Ja genau!", sage ich sarkastisch. "Ja ok! Dann können wir los!" "JU!" "Is ja gut.", lachte er, als ich auf ihn zurenne, um ihn zu schubbsen. Er weicht jedoch aus und ich kann mich gerade noch mit den Händen an der Tür abfangen. Er lacht wieder. Sein Lachen ist so schön... . Er geht ins Bad und ist null komma nix wieder draußen. Er hat sich nur schnell die Haare gemacht und sich eine vernünftige Hose angezogen, denn mit einer Jogginghose hätte ich ihn nicht mitgenommen. "Besser?", fragt er. "Besser.", antworte ich. "Also los!", er stürmt los, doch ich habe ihn schon nach kurzer Zeit eingeholt, schnappe mir meine Jacke, doch er zieht sie mir wieder aus der Hand. "So kalt ist es draußen gar nicht!", erklärt er. "Das heißt du warst so draußen wie du gerade gefrühstückt hast?", frage ich entsetzt. "Neiin! Ich bin in der Nacht raus zum Longboard fahren. Da hab ich mich schon fertig gemacht!", rechtfertigt er sich. "Brav.", antworte ich und wir lachen. Er macht die Tür auf und gibt mir zu verstehen, dass ich als erste raus soll. "Spinner", murmle ich lachend. "Das hab ich gehört!", kommt es empört von hinten. Er holt mich ein und nimmt mich bei der Hand. "Hast du Angst dass ich wegrenne?", frage ich kichernd. "Nö. Wieso sollte ich? Darf man dich jetzt nicht mehr an die Hand nehmen? Ich dachte das wäre in Ordnung!", sagt er und lässt meine Hand los. Sie wird augenblicklich kalt. "Nein ist alles gut!", beruhige ich ihn und ergreife seine Hand wieder. "Na dann! Los gehts!" Er läuft aber nicht aufs Auto zu, sondern direkt aus dem Hof. "Wenn du schon so viel Power hast und mich einholst, dann wirst du ja auch Kraft haben, um in die Stadt zu laufen!", antwortet er auf meinen fragenden  Blick.

Im Laden angekommen, laufe ich zu den Hoodies. Ich liiebe Hoodies, weil man sich in die viel besser einkuscheln kann, als in normale Sweatshirts. Ich suche mir einen schwarzen Pulli mit einem Mond darauf aus. Er gefällt mir und Ju wird er auch gefallen. Ich gehe in eine der Umkleiden, streife mir den Hoodie, den ich die ganze Zeit anhatte, ab und ziehe den schwarzen Hoodie über. Als ich aus der Kabine komme, um Ju den Hoodie zu zeigen, sehe ich nur eine große Menschenmenge um ihn herum. Dann gehe ich eben zu der Menschentraube und warte bis jeder ein Foto gemacht hat. "Und? Wie seh ich aus?", frage ich den überrumpelten Ju, der sich mittlerweile gesetzt hat. "Super! Ich könnte wetten du hast an mich gedacht, als du den Mond gesehen hast!", antwortet er. "Genau!", rief ich aus und tippe auf seinen Mond auf der Brust. Er lacht. "Dann haben wir schonmal einen! Aber ich denke nicht, dass du nur mit diesem einen Pulli rumlaufen wirst. Also... gehen wir erst zu den T-Shirts, oder zu den Hosen?", fragt er. Ich sause schnell in die Umkleide, um mich umzuziehen und bin sofort wieder bei Ju "Zu den Hosen! ", antworte ich auf seine Frage.

Wieder zuhause angekommen, stelle ich zwei und Ju zwei vollgepackte Tüten in sein Zimmer. "Ich hab noch ein Regal frei, in das du deine neuen Klamotten reintun kannst!", sagte er, und ließ mich allein, um Abendessen zu machen. Das dachte ich jedenfalls. "Welche Pizza willst du haben?!", rief er durchs ganze Haus. "Thunfisch wenns geht!", rufe ich belustigt zurück. So. Dann mach ich mich mal ans ausräumen.

Mein Treffen mit Julien Bam | Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt