Bei ihm zu Hause

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Als ich wieder aufwach, liege ich in eine dicke Decke eingemummelt in einem fremden Zimmer. Warte warte WAS? Das ist überhaupt kein fremdes Zimmer! Ich muss erstmal klarkommen. Also stehe ich auf. Ich muss mich umsehen. Ich tapse aus dem Zimmer und bemerke, dass ich einen viel zu großen Pulli und eine viel zu große Hose anhabe. Ich ziehe die Ärmel über meine Hände und kuschele mich ein. Jap! Ich bin definitiv bei Ju zu Hause. Nachdem ich das zufrieden festgestellt habe, kann ich ja wieder ins Bett. Ich lege mich wieder hin. Doch dann fällt es mir ein. ICH MUSS MAMA BESCHEID SAGEN! Also rufe ich sie an:

"Hallo?" "Hallo Mama!" "Oh Gott Kind wo bist du!?" "Lange Geschichte Mama!" "Los erzähl mein Engel."  Also erzähle ich von Anfang an. "Und jetzt bin ich bei Ju zu Hause.", beende ich. "Oh mein Gott ich hab mir solche Sorgen gemacht!  Kann ich Julien bitte einmal sprechen?" "Ich schau mal wo er ist...",

Also mache ich mich schwerenherzens auf die Suche nach Ju. Ich wollte doch noch im Bett bleiben. "JUU", rufe ich und Mama fragt mich über Lautsprecher, wo genau ich bin. Ich meine, sie solle mal eben kurz still sein. "JUU!", rufe ich nochmal. Und da höre ich schon jemanden außer Atem durchs ganze Haus rennen. "Ja?", fragte er als er keuchend bei mir ankommt. "Meine Mutter will dich kurz sprechen". Er zuckt mit den Achseln. "Ok"

"Ja hallo?" "Hallo Julien!"  "Bitte nennen sie mich Ju" "Dann komm du aber auch auf duzen!"  "MAMA!", Rufe ich aus dem Hintergrund. "Alles gut mein Engel!", ruft sie zurück. "Was wollten sie denn wissen?", fragt er und schaltet den Lautsprecher aus. "31" "Natürlich" "Wie lange denn?" "Ein Monat? Und Schule?" "Ok" "Ja. Tschüss!"

Und Mama legt auf. "Was ein Monat und Schule?", frage ich skeptisch. "Rate mal wer deine Mutter gerade dazu überredet hat für einige Zeit bei mir zu bleiben!", antwortet er grinsend. "NEIN!" "Doch meine kleine Schwester!" Ich springe ihm auf den Arm und er kippt nach hinten aufs Bett. Ich drücke mein Gesicht an seine Schulter und fange an zu weinen. "Schsch. Beruhig dich, zieh dich an und mach dich frisch, wir gehen Klamotten für den nächsten Monat kaufen!" Das ist nicht sein Ernst! Ich quike und fang noch mehr an zu weinen.

Im Bad angekommen, holt Ju mir eine Zahnbürste aus einer Schublade und lässt mich dann allein, um in der Küche Frühstück zu richten. Ich lasse mich auf den Boden sinken und weine Freudentränen. Bald hieve ich mich auf und mache mich fertig. Ich muss aber leider noch die Sachen von gestern anziehen, welche vom breaken und wegrennen schon sehr verschwitzt sind.

Unten angekommen, setze ich mich an den Esstisch und schaue zu, wie Ju versucht, seine nicht vorhandenen Kochkünste an den Tag zu bringen, um uns Spiegelei zu machen. Als dann 5 Minuten später ein halbwegs schönes Ei vor mir auf dem Teller liegt, bin ich sehr glücklich, denn ich habe meine selbst gerichtete Brotzeit nicht angerührt.

Mein Treffen mit Julien Bam | Julien Bam FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt