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[Jungkook]

Wie ich es durch die letzten Monate bereits gewohnt war, wachte ich in einer mich wohl fühl lassenden Wärme auf, umschlungen von muskulösen Armen und geschmiegt an eine männlich riechende Brust, welche sich durch den ruhigen Atem immer und immer wieder hob. Der einzige Unterschied lag darin, dass es dieses Mal nicht Yoongi, sondern Taehyung war, an dessen Seite ich die ganze Nacht geschlafen hatte. Wobei es aber scheinbar noch immer mitten in der Nacht war oder ganz früh am Morgen, denn der Himmel war noch immer pechschwarz.

Ein Blick auf die Uhr, welche auf dem Nachttisch stand, verriet mir, dass es tatsächlich ganz früh am Morgen war, was ziemlich ungewöhnlich für mich war, denn normalerweise schlief ich ziemlich lang, aber heute war es einfach anders. Ich fühlte tatsächlich auch keinerlei Müdigkeit.

„Ich liebe dich", hörte ich Taehyung plötzlich leise vor sich hin nuscheln, weshalb ich erschrocken meinen Blick zu ihm wandte, jedoch war er nicht wach und schien einfach im Schlaf zu sein. Während ich die ganze Zeit Kreise mit meiner Fingerspitze auf seine Brust zeichnete, konnte ich mir mein Lächeln nicht wirklich unterdrücken, denn er sagte diese Worte im Schlaf, was bedeutete, dass er mich gerade in seinen Träumen sah.

Wahrscheinlich grinste ich gerade auch wie ein Pferd, denn ich freute mich viel zu sehr über solch eine Sache. Vor allem, weil ich mich etwas schwieriger zu haben machen wollte, jedoch wusste ich nicht, wie viel länger ich das nach durchstehen würde. Seit je her, hatte ich Taehyung ebenfalls oft in meinen Träumen gesehen, wobei es immer dieselbe Handlung war, fast schon wie ein Blick in die Zukunft, eine Art Prophezeiung.

Und plötzlich stand ich inmitten einer stark befahrenen Straße, leicht angezogen, mitten im Winter. Meine nackten Füße lagen auf dem eisigen Boden, jedoch schmerzte diese Kälte nicht.

Immer wieder schaute ich mich verwirrt um, jedoch erkannte ich nicht, wo ich war und wusste nicht, was ich hier machte. Ich war so verloren und wollte Antworten, dabei konnte ich mich nicht einmal von der Stelle bewegen, denn ich war fast schon an den Boden gefroren, angewurzelt hier.

„Hallo? Kann mich jemand hören?", rief ich und schaute mich weiterhin um, jedoch waren überall, weit und breit keine Menschen zu sehen. Die Leute in den Autos fuhren einfach an mir vorbei, als würden sie mich nicht sehen und als störe sie es nicht, dass ich hier auf der Straße stand.

Ich versuchte zu schreien, aber kein Ton verließ mehr meinen Hals. Meine Panik wurde immer Größe und ich began zu zappeln, denn ich konnte mich nicht mehr wirklich bewegen. Es war schon fast so, als würde mein Körper festgehalten werden.

Und dann knallte es laut. Die Welle traf mich, das Knallen schmerzte in den Ohren und die Wärme der riesigen Flamme brannte auf der Haut.

Zwei Autos, die ineinander gefahren waren, zwei leblose Körper, die auf der Straße lagen.

Und einer davon war Taehyung.

Wieder versuchte ich zu schreien, ich wollte zu ihm rennen, aber ich konnte mich nicht bewegen.

„Jungkook...", hörte ich ihn leicht sagen und er streckte seine Hand nach mir aus. Plötzlich war er mir so nah, direkt vor meinen Füßen, aber ich konnte ihn nicht erreichen.

Wieder sagte er meinen Namen und rappelte sich ein wenig auf, griff meine Hand.

Und laut seinen Namen aufschreiend, riss ich plötzlich die Augen auf und hörte seine sanfte Stimme.

„Jungkook...", sagte er leise und drückte meine Hand sanft. „Alles wird gut, das ist nur ein Traum gewesen."

———
Seriously, ich habe keine Lust mehr auf Schule
Kann ich nicht einfach einen reichen Mann heiraten?

barbie boy ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt