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[Jungkook]

„Gib Daddy einen Kuss, bevor er zur Arbeit geht", sagte Taehyung mit einem leichten Grinsen auf den Lippen, hatte dabei die Hände hinter seinem Rücken, sich selbst leicht vorgebeugt, die Augen geschlossen und die Lippen gespitzt. Ich merkte, wie ich rot wurde, weil er so sprach und ich deswegen ein komisches Gefühl im Bauch hatte, daher küsste ich ihn ganz schnell, bevor ich wieder zurück auf das Sofa sprang und mich hinter einem Kissen versteckte.

Lediglich ein herzliches Lachen hörte ich noch, bevor die Schritte immer leiser wurden und die Haustür zufiel. Nun war ich wirklich allein, jedoch ohne Taehyungs Handy. Ich wollte noch immer wissen, wer ihm geschrieben hatte, wahrscheinlich würde ich das aber nie erfahren, denn einfach fragen konnte ich ihn nicht.

Mich jetzt schon langweilend, ging ich im Appartement umher und schaute mich um, suchte nach Dingen, die ich machen konnte und entschied mich letztendlich dazu, ein Bad zu nehmen, denn ich war ohnehin verspannt und wollte auch endlich die pinkfarbene Badebombe ausprobieren, die Taehyung mir mal mitgebracht hätte, welche Goldpartikel enthalten sollte, die die Haut zum Glänzen bringen würden. 

Mit einem wohligen Seufzen ließ ich mich in dem warmen Wasser nieder und genoss die Massagefunktion, die diese Badewanne hatte. Die Augen hatte ich geschlossen und leise lief Musik im Hintergrund, wodurch ich voll und ganz entspannen konnte.

Für einige Zeit konnte ich so auch problemlos verweilen, bis ich plötzlich ein lautes Rattern von Unten hörte, als sei etwas umgefallen. Da ich wusste, dass ich alleine war, erschreckte ich mich deswegen umso mehr und sprang fast schon augenblicklich auf, wobei ich beinahe wieder ausrutschte und fiel, jedoch konnte ich mich noch halten und blieb auf den Beinen.

Ohne eine weitere Sekunde zu zögern, trocknete ich mich schnell ab und legte einen Bademantel um mich, damit ich nicht vollkommen nackt durch das Appartement lief, schließlich konnte gerade auch ein angestellter Taehyungs hier sein, der etwas für ihn abholte oder so und ich wollte nicht unbedingt, dass solch einer mich nackt sah. Vor zwei Jahren hätte mich das mit einer angemessen Anzahlung nicht gestört, heute aber legte ich hohen Wert darauf, wer an meinen Körper durfte und wer nicht, genauso wer diesen in voller Pracht sehen durfte und wer sich mit ihm, eingekleidet, zufriedengeben musste. 

,,Taehyung?", rief ich, jedoch bekam ich keine Antwort, weshalb mir nichts anderes übrig blieb, als mich umzuschauen und den Grund dieses lauten Rattern zu finden. Und tatsächlich hatte ich mit meiner zuvor aufgestellten Vermutung, dass etwas gefallen war, recht, denn als ich mich unten im Wohnzimmer war, sah ich, dass ein etwas größerer, leerer Bilderrahmen, der zuvor an die Wand angelehnt stand, umgefallen war. Ich dachte mir nichts weiter dabei und hob ihn wieder auf, wollte danach nach oben ins Bad, da ich eigentlich nicht aus der Wanne wollte. 

Aber ich konnte nicht, denn ich hörte weiterhin Geräusche, dieses Mal aus Taehyungs Arbeitszimmer, zu dem mir jedoch der Zutritt verboten wurde. Deswegen machte ich mir auch keine weiteren Gedanken, denn es musste bestimmt nur irgendeiner seiner Mitarbeiter sein, der Dokumente abholen musste, die Tae hier höchstwahrscheinlich vergessen hatte.

Daher ging ich wieder nach oben zurück in das Badezimmer und schloss die Tür ab, nicht dass jemand doch noch aus Versehen hier reinkam. Ich griff mein Handy, um damit wieder die Musik anzumachen, jedoch tat ich dies nicht, denn ich sah einen Haufen an Nachrichten von Taehyung, die nicht gerade positiv zu sein schienen. Schnell ging ich also auf Kakaotalk und las eine nach der Anderen durch. 

Taehyung 

Jungkook, wenn jemand bei uns ist, erschrecke dich nicht, es ist nur einer meiner Mitarbeiter, der etwas abholt.  | 10:33

Vergiss das, verstecke dich schnell irgendwo und warte dort, bis ich dich abhole, es ist nicht sicher!  | 10:49

Jemand hat meinen Mitarbeiter überfallen und ist gerade bei dir im Appartement. Ich weiß nicht, was er will, aber mach dir keine Sorgen. Ich bin gleich bei dir!  | 10:51

Ich verstand nicht so richtig, was er damit meinte und was hier gerade passierte, weil ich aber ohnehin schon hier eingeschlossen im Badezimmer war, blieb ich auch hier. Sobald ich unten wieder Geräusche hörte, überkam mich letztendlich dann doch die Panik, weil ich nicht wusste, wer dieser Mann oder diese Frau dort unten war, was er oder sie wollte. Deswegen rannte ich schnell in das Ankleidezimmer, welches mit dem Badezimmer verbunden war und schloss davon auch noch die Tür ab. 

Weil ich nicht wusste, wie gefährlich die Situation wirklich war, in der ich mich gerade befand, versteckte ich mich in einem Abteil des Schrankes, hinter den Mänteln und presste mich dabei ganz dich an die Wand hinter mir, die Augen fest zukneifend, weil ich nichts sehen wollte, falls etwas passieren sollte. 

Zu meinem Pech aber, hatte ich die Tür zwischen Badezimmer und Ankleidezimmer ziemlich harsch zugeknallt, wodurch ich natürlich die Aufmerksamkeit des Einbrechers voll und ganz auf mich gerichtet hatte, was ich daran erkannte, dass seine Schritte nun immer lauter wurden und mir näher kamen.

Und erst als es zu spät war, weil ich das leise Knirschen hörte, fiel mir wieder auf, dass es noch eine Tür zum Ankleidezimmer gab vom Flur aus, welche sich gerade öffnete.

Weiterhin kniff ich die Augen zu und wagte es nicht, sie wieder zu öffnen, denn ich wusste ich würde aufschreien, sobald ich den Einbrecher sehe.

So versuchte ich weiterhin ruhig zu bleiben und wartete ab, bis ich keine Schritte mehr hörte, die offensichtlich von großen Stiefeln kamen. Sobald dies aufhörte und ich auch nicht mehr den schweren Atem dieses Menschen hörte, fühlte ich mich sicher genug, um einmal die Augen ganz schnell zu öffnen, dann aber wieder zu schließen. Wie es aussah, war ich tatsächlich alleine hier, weshalb ich mich traute, sie länger offen zu lassen. 

Er war nicht mehr hier, was bedeutete, dass es meine Chance war, die Tür zu schließen und abzusperren, weshalb ich mich zwischen den Mänteln hindurchschlängelte und auf Zehenspitzen zur Tür ging. Auch wenn ich große Angst hatte, musste ich einmal in den Flur hinein schauen, während ich die Tür langsam schloss, denn wäre der Einbrecher noch dort, würde er sofort bemerken, dass ich mich hier befand und die abgeschlossene Tür würde dann nichts mehr bringen.

Mit schwitziger und zittriger Hand am Türknauf, schob ich diese langsam zu, dabei das Gesicht jedes Mal verziehend, wenn ich auch nur ein leises Knacksen oder Knirschen hörte. Letztendlich aber schaffte ich es, mich unbemerkt hier einzuschließen, weshalb ich erleichtert ausatmete und meinen Kopf an die Wand lehnte, sobald mich der ganze Stress verließ.

Mein Blick war gen Boden gerichtet und ich erkannte Spuren von dreckigen Schuhen, auf denen ich stand. Es waren mehr, als dass ich Schritte gehört hatte und allesamt führten sie in eine Ecke, die sich hinter der Tür befand. Ich folgte ihnen mit meinen Augen, wobei ich ganz genau wusste, was folgte, denn ich hatte es schon in hunderten Horrorfilmen gesehen.

Mir fest auf die Unterlippe beißen, schaute ich auf in die hellblauen Augen eines großen, sehr muskulösen Mannes, welcher vollkommen in schwarz gekleidet war, dazu eine schwarze Mütze und einen ebenso schwarzen Mundschutz trug. Selten hatte ich solch eine Augenfarbe gesehen, wie der Himmel eines hellen, wunderschönen Sommertages. 

Er schaute mich intensiv an und beugte sich leicht vor, wodurch mein Herz immer schneller raste, jedoch konnte ich mich auch nicht vom Fleck bewegen, denn ich war wie eingefroren. Sobald wir uns auf einer Augenhöhe befanden, verblieb er so und legte seine Hand an den Mundschutz, um diesen abzunehmen, mich mit einem breiten Grinsen anzuschauen.

Und sofort erkannte ich diesen Mann. Ich wusste, wer er war. 

–––

Na? Was glaubt ihr, wer der Einbrecher ist? 😏

Und sorry, dass die ganze Woche nichts kam! Ich habe versucht Updates zu machen, but I was very busy und kam nie dazu! Jetzt geht es aber wieder wie gewohnt weiter höhö :3

barbie boy ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt