Am Montag ist Frida nicht in der Schule. In den Pausen verschwinde ich mit Jenny hinter der Schule und wir verbringen die Zeit in der Nische, wo wir uns auch zum ersten Mal geküsst haben.
"Das ist die kleine Frida Steinmann, von der wir hier reden", zuckt Jenny mit den Schultern und rückt ihre Mütze zurecht. "In den letzten drei Wochen ist mehr in ihrem Leben passiert, als in den ganzen letzten Jahren."
"Ugh, wieso stört es mich so, dass sie sauer auf mich sein könnte?", stöhne ich genervt auf.
Auf Jennys Lippen bildet sich ein wissendes Grinsen. "Weil du sie in dein Herz geschlossen hast. Du sorgst dich um sie und was sie über dich denkt."
"Blödes Gefühl", runzle ich die Stirn und schaue automatisch auf mein Armband. Es leuchtet mal wieder in beiden Farben auf. Das macht mich wahnsinnig.
"An deiner Stelle würde ich heute nach der Schule einfach zu ihr gehen. Sie kann zu Hause schließlich nicht vor dir weglaufen", rät sie mir. Kurz darauf klingelt es auch schon wieder zur nächsten Stunde. Ich stoße mich von der Wand ab, an der ich gelehnt habe, und drücke einen schnellen Kuss auf ihre Lippen.
"Ich geh einfach jetzt schon", beschließe ich.
"Was ist mit mir?", schmollt sie und greift nach meiner Hand, um unsere Finger miteinander zu verschränken, während wir wieder zum Schulhof zurückkehren.
"Was soll mit dir sein?", frage ich grinsend.
"Du lässt mich allein wegen der kleinen Steinmann." Jenny stößt mir leicht gegen die Schulter.
"Aw, bist du etwa eifersüchtig?", necke ich sie und pikse ihre Wange.
"Eifersüchtig? Ich? Niemals", schüttelt sie den Kopf.
Noch immer grinsend bleibe ich stehen und ziehe Jenny an der Hand zu mir, damit sie direkt vor mir steht. Ich hebe meine freie Hand und spiele an ihren schwarzen Haarsträhnen. Langsam lehne ich mich vor und gebe ihr einen langen, innigen Kuss.
Als ich mich von ihr löse, trete ich ein paar Schritte zurück und ziehe meine Hände von ihr.
"Du musst jetzt da rein", sage ich und zeige auf das Gebäude hinter ihr. "Ansonsten bekommst du wieder Nachsitzen aufgedrückt und ich will schließlich nicht der Grund sein."
"Hm, mit dem Grund könnte ich aber leben", überlegt Jenny und sieht mich dann keck an. "Allerdings will ich nicht das Wochenende in der Schule verbringen, wenn mich sowas schönes zu Hause erwartet." Sie leckt sich demonstrativ über die Lippen. "Ich habe kein Problem damit, letztes Wochende zu wiederholen."
"Na ja, bis auf diese komische Party", werfe ich ein.
"Solang es danach wieder in meinem Bett endet, nehme ich auch die komische Party in kauf", lacht sie leicht, als ich meine Augenbrauen hebe.
"Ich gehe besser", zwinkere ich ihr zu. "Ansonsten kann ich mich gleich auch nicht mehr zurückhalten."
Jennys wohl geformten Lippen verziehen sich zu einem wissenden Lächeln. Bevor ich es verhindern kann, kommt sie die zwei Schritte wieder auf mich zu, fasst mein Gesicht mit beiden Händen und drückt ihre Lippen auf meine. Sofort fangen unsere Zungen an miteinander zu tanzen, was mich leicht aufstöhnen lässt.
Sanft, dennoch bestimmend, beißt sie mir in die Unterlippe und zieht etwas daran bevor sie diese frei lässt. Fasziniert schaue ich in ihre blauen Augen, die vor Freude aufblitzen.
Sie lässt mein Gesicht los und macht langsame Schritte nach hinten, dabei trägt sie nun das selbstsichere Grinsen auf den Lippen. Noch immer leicht überrascht sehe ich ihr zu, wie sie sich irgendwann umdreht und durch den Eingang in der Schule verschwindet. Automatisch fassen meine Finger an meine Lippen, welche leicht kribbeln.
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Teufels Tochter
Подростковая литератураTeufel können sich nicht verlieben. Teufel sollen sich nicht verlieben. Teufel dürfen sich nicht verlieben. Doch was passiert, wenn sie es doch tun? Saphira, die Tochter des Teufels, fühlt sich endlich bereit die Unterwelt zu verlassen. Sie will...