Ich trage wie immer meinen dunkelroten Lippenstift auf, bevor ich mich zufrieden im Spiegel betrachte. Ich trage einen kurzen, schwarzen Lederrock und ein Netzoberteil, durch welches man meinen schwarzen BH sehen kann. Meine braunen Haare lasse ich in Wellen über meine Schultern fallen.
"Bereit?", frage ich an Frida gerichtet, als ich mir meine Lederjacke überziehe, da es draußen wieder frisch war. Die Sonne war schon fast untergegangen und der Weg bis zu Lea dauerte ungefähr zwanzig Minuten zu Fuß.
"Ich glaube, ich ziehe lieber-"
"Nein", schneide ich ihr das Wort ab und werfe ihr ihre Jacke zu. "Du siehst gut aus und ich dachte wir hätten das jetzt schon oft genug geklärt."
Frida geht unsicher zum Spiegel und betrachtet sich. Ich habe ihr wieder ein Kleid gezaubert. Es ist ein weißes, luftiges Sommerkleidchen. Ihre rechte Schulter ist frei und das Oberteil aus Spitze gemacht. Der Rock fällt ihr locker bis zu den Knien, weswegen ich nicht verstehe, was ihr Problem ist.
"Ich bin kein Freund von Kleidern", versucht sie sich rauszureden, doch ich schüttle nur den Kopf.
"Netter Versuch, aber ich weiß, dass dein halber Schrank neben den Rollkragenpullis mit merkwürdigen Oma Kleidern vollhängt."
"Du bist immer so gemein", meint sie dann, muss aber schmunzeln.
"Ich bin einfach ehrlich", sage ich daraufhin. "Außerdem brauchst du bei der Tochter des Teufels nichts anderes erwarten."
"Auch wieder wahr", seufzt sie. "Was passiert jetzt eigentlich? Gehst du wirklich zurück?"
"Das lass mal meine Sorge sein", winke ich ab. "Ich habe alles geplant. Heute amüsieren wir uns erstmal."
Frida zieht sich endlich ihre Jacke über und dann verschwinden wir. Dieses Mal brauchen wir nicht aus ihrem Fenster schleichen, da ihre Familie Bescheid weiß. Als wir Fridas Eltern von der Party erzählt haben schien Maria nicht sonderlich begeistert, aber Heino überzeugte sie, da es auch eine Art Abschiedsfeier für mich war.
Auf dem Weg zu Leas Haus erzählt mir Frida über Gott und die Welt. Ich höre ihr nur halbwegs zu, da ich mit meinen Gedanken bei meinem Vater bin. Wie würde er reagieren? Hatte mein Spruch geklappt? Würde er doch stärker sein als ich und mich für den Rest meines unsterblichen Lebens einsperren?
Dann ist da noch die Sache mit Jenny. Wie würde das weitergehen? Bleibe ich auf der Erde? Geht sie in den Himmel? Ich in die Hölle? Fragen über Fragen fliegen mir durch den Kopf und ich merke gar nicht, dass wir Leas Straße schon erreicht haben.
Sie wohnt im selben Wohngebiet wie Frida, aber am Rand in der Nähe eines Waldes. Ihr Garten ist zu einem offenen Feld verbunden, welches an den Wald grenzt. Man hört schon die Musik und das Gelächter der Gäste.
Wir gehen gar nicht erst zur Haustür, sondern direkt um das Haus herum in den Garten. Es sind fast dieselben Leute eingeladen, wie auch bei Lukas damals. Ein paar neue Gesichter gibt es dennoch.
Frida und ich gehen zu der Hütte, die am Gartenrand steht, da dort wohl die Getränke aufgebaut sind.
"Saphira!", höre ich meinen Namen, bevor wir die Hütte erreichen. Grinsend drehe ich mich um, da ich die Stimme natürlich sofort erkenne.
Jenny kommt aus dem Haus auf mich zugelaufen. Sie sieht einfach unfassbar heiß aus. Sie trägt ein weinrotes Kleid, was an der rechten Seite praktisch offen ist und von ein paar glitzernden Bändern zusammengehalten wird. Ihre schwarzen Haare hat sie offen und leicht gewellt, sodass sie sanft ihre Schultern berühren.
Als sie nah genug ist, schnappe ich mir ihren Nacken und drücke ihr sofort einen Kuss auf die Lippen. Grinsend löse ich mich und erkenne den selben verlangenden Blick in ihren Augen.
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Teufels Tochter
Teen FictionTeufel können sich nicht verlieben. Teufel sollen sich nicht verlieben. Teufel dürfen sich nicht verlieben. Doch was passiert, wenn sie es doch tun? Saphira, die Tochter des Teufels, fühlt sich endlich bereit die Unterwelt zu verlassen. Sie will...