❥ Ich schwöre dir, Adeline, du hast gerade dein Todesurteil unterzeichnet

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                 »DU GEHST NOCH ZUR SCHULE? Ich dachte, du schmeißt die Schule und lebst glücklich mit deinem Freund bis an dein Lebensende. Wie kommt es zu dieser Ehre, Adeline?«, kam mir Aylin im Schulflur entgegen und versperrte mir den Weg, als ich einfach an ihr vorbeilaufen wollte. »Ich rede mit dir!«

»Vielleicht möchte ich gar nicht mit dir reden? Vielleicht daran gedacht?«, entgegnete ich ihr und hatte keine Lust auf ein Gespräch mit ihr. Da ich schon wusste, dass sie mich einfach nur bloßstellen wollte, versuchte ich sie möglichst zu meiden. »Könntest du mir bitte Platz machen? Ich muss in den Unterricht und–«, fing ich an und unterbrach mich selbst, als sie mich ein Stück nach hinten schubste. »Alter, was stimmt nicht mit dir?«, fragte ich sie aufgebracht und musste mich echt beherrschen um sie nicht auch zu schubsen!

»Weil du jetzt einen Freund hast, der dazu noch berühmt ist, denkst du, dass du dir alles erlauben kannst?«, fragte sie und schubste mich weiterhin. »Reicht es dir nicht, dass du im Studio die besten Rollen bekommst? Nein, natürlich nicht! Prinzessin Adeline reicht es nicht und versucht das nun hier an der Schule. Ein Ort, an dem ich die besten Rollen bekomme!«, fauchte sie mich an und ich hatte nun echt keine Ahnung, wovon sie da überhaupt sprach.

»Soweit ich mich erinnern kann, hast du das Bild in die Gruppe geschickt und nicht ich!«, erwiderte ich und schubste sie zurück.

Für einen kurzen Augenblick schaute sie mich perplex an und konnte wohl nicht glauben, dass ich sie tatsächlich zurück geschubst hatte. Seit mehreren Jahren schubste sie mich herum, blamierte mich öfter vor der kompletten Schule und ließ sich weitere Gemeinheiten mit Simon einfallen, die ich härter trafen als einige Klausuren. Doch nach vielen Jahren hatte auch ich keine Lust mehr!

»Sie mal einer an. Du kannst dich auch wehren.«, lachte sie gehässig auf und neigte ihren Kopf leicht zur Seite. »Hat dir das dein Juli Baby beigebracht?«, fragte sie.

»Was ist dein beschissenes Problem mit mir, Aylin? Was hab ich getan, dass du mir seit Jahren auf den Sack gehst und mich keine einzige Sekunde in Ruhe lässt? Was hasst du an mir?«, stellte ich ihr die Frage und wollte nun wissen, warum sie mich schon seit drei Jahren ärgern musste. Es hörte sich vielleicht lächerlich an, doch diese Frage stellte ich mir schon sehr lang! »Sag es mir, Aylin!«, forderte ich sie auf und war nun diejenige, die sie mit Wut nach hinten schubste.

Die seit über drei Jahren angestaute Wut fand ihren Weg nach draußen und ich merkte gar nicht, dass ich sie schon an die Schließfächer drückte.

»Du bist ja echt tapfer geworden. Dein Freund muss echt–«, fing sie an und hörte abrupt auf, als meine flache Hand gegen ihre Wange klatschte und ich erst wenige Sekunden später realisierte, was ich da überhaupt getan hatte. Sie und ich schauten uns mit erschrockenen Blicken an und konnten kaum glauben, dass ich sie tatsächlich geschlagen hatte. Ich wollte auch nie jemandem eine Ohrfeige geben!

»Ich schwöre dir, Adeline, du hast gerade dein Todesurteil unterzeichnet.«, zischte sie und hielt sich eine Hand an die rote Stelle, die wohl fürchterlich zwiebeln musste. »Vertrau mir.. Ich werde jeden einzelnen Schüler auf dich hetzen bis du keinen anderen Ausweg mehr findest als dich um zubringen. Zieh dich warm an. Mit mir legt man sich nicht an!«, drohte sie mir und schubste mich noch einmal, bevor sie dann an mir vorbei lief und dabei noch Joel umlief, der um die Ecke gelaufen kam.

»Was ist dir über die Leber ge–«

»Halt deine Fresse, Joel!«, wetterte sie los und bog auch schon ab.

»Was hast du ihr getan?«, kam er schmunzelnd auf mich zu. »Hast du sie etwa geschlagen?«, fragte er mich und ich ihm darauf keine Antwort gab, riss er seinen Mund auf. »Oh, nein. Das hast du nicht getan! Adeline!«

»I-Ich.. Das war ein Versehen!«, rechtfertigte ich mich.

»Sie wird dich nicht mehr in Ruhe lassen.«, murmelte er und seufzte zum Schluss. »Hast du jetzt nicht Mathe mit mir?«, fragte er und wechselte das Thema.

»Ich hab kein Bock mehr auf Mathe. Bin sowieso spät dran.«, erwiderte ich und drehte mich um. »Ich glaube, ich geh' nach Hause.« Ich fühlte mich nach Aylin's Drohung echt nicht wohl und ich wusste nicht, was ich noch zu erwarten hatte. Sie und Simon waren zu allem in der Lage.

»Okay.«, nickte er verständnisvoll mit dem Kopf und hielt mich noch zurück, bevor ich überhaupt loslaufen konnte. »Bevor du gehst, darf ich dich noch was fragen?«, fragte er mich und ließ mich überrascht schauen, da er mich sonst nie irgendwas gefragt hatte.

»Sicher.«, antwortete ich. »Muss ich mir Sorgen machen? Du überlegst nicht Schluss mit Hannah zu machen, oder?«, fragte ich direkt und wollte mir sicher gehen, dass ich nicht als Erste von der baldigen Trennung wusste.

»Hannah geht mir schon auf den Sack, aber das ist jetzt kein Grund, um mit ihr Schluss zu machen.«, lachte er und schüttelte mit dem Kopf. »Hannah und ich haben unser Einjähriges und ich hab keine Ahnung, was ich ihr überhaupt schenken soll. Kannst du mir vielleicht dabei helfen?«, fragte er mich und schaute mich mit einem flehenden Blick an, bevor ich mich überhaupt entscheiden konnte.

»Ja klar.«, nickte ich mit dem Kopf und wollte ihm tatsächlich helfen. »Schreibst du mir dann alle deine Ideen? Ich hab echt kein Bock hier zu bleiben und bevor mich noch ein Lehrer sieht–«

»Ja, versteh ich. Ich schreib dir nachher alles. Danke.«, unterbrach er mich und gab mir nun die Chance um abzuhauen.

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»Sorry, dass ich dir erst jetzt antworte, aber heute war sehr viel los. Klar, möchte ich mal deine Freundinnen kennenlernen und ich glaub, dass ich erst in zwei Wochen oder so kann. Kai ebenso, wenn du mir erlaubst ihn mitzubringen.«, bekam ich eine Antwort Julian auf meine Sprachnachricht.

Lächelnd tippte ich zwei rote Herzen ein.

DU
❤️❤️

Nachdem wir kurz miteinander geschrieben hatten, rief er mich an und erzählte mir erst einmal alles, was er bis jetzt im Trainingslager in der Sonne in Spanien alles machen musste. Da er sich trotz allem sehr glücklich anhörte, erzählte ich ihm vorerst nicht, dass ich eine Mitschülerin geschlagen hatte und sie mir mit dem Tod gedroht hatte.

Lieber behielt ich es auch für mich, da ich Julian nicht einen Grund geben wollte, um sich Sorgen um mich zu machen.

»Und was hast du heute so gemacht?« Ach, Julian.

𝐓𝐢𝐥𝐥 𝐃𝐞𝐚𝐭𝐡 𝐃𝐨 𝐔𝐬 𝐀𝐩𝐚𝐫𝐭 ❥ 𝑗. 𝑏𝑟𝑎𝑛𝑑𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt