❥Die als beste Freundin für mich gestorben ist

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»GLAUBST DU, ES WIRD IHR GEFALLEN?«, fragte Joel mich und hörte sich leicht unsicher an, als er das Geschenk für Hannah aus seinem Rucksack holte und es sich noch einmal anschaute. Natürlich fand er das Geschenk als Junge ein wenig fragwürdig, jedoch kannte ich Hannah sehr gut und wusste auch, dass es ihr auch gefallen wird. »Meinst du nicht, dass–«, fing er an seine Sorgen auszusprechen, die ich nicht hören wollte.

»Du machst dir zu viele Gedanken, Joel. Das ist das beste Geschenk, dass du ihr machen kannst. Und wenn du jetzt darüber nachdenkst, ihr ein neues Geschenk zu holen, dann streich' mich aus deinen Plänen! Ich hab keine Zeit mehr mit dir ständig in die Stadt zu fahren und danach noch Zeit mit dir zu verbringen. Nichts gegen dich.«, sprach ich aus und lachte leicht. »Sie wird es lieben. Vertrau mir.«, sagte ich und boxte ihm leicht gegen den Oberarm.

»Gut.«, atmete er erleichtert aus und stellte das Geschenk in seinen Spind. »Je mehr ich darüber nachdenke, dass ihr das Geschenk nicht gefallen wird, desto mehr gerate ich in Panik und überleg ständig, was ich ihr noch schenken könnte.«

»Süß.«, kommentierte ich und lächelte ihn an. »Sollte es ihr nicht gefallen, was ich natürlich nicht glaube, kannst du ihr immer noch eine Black Card von McDonalds kaufen.«

Essen half immer! Und wer wünschte sich keine Black Card von McDonalds?

»Wenn du zahlst, dann gern.«, murmelte er und schloss sein Spind. »Danke nochmal, dass du mir geholfen hast. Du hast echt was gut bei mir!«, sagte er und lächelte mich an. »Und ich dachte, dass du mich nicht ausstehen kannst.«

»Hmm.«

»Hey!«

»Kleiner Scherz.«, lachte ich. »Ich gebe zu, dass ich oft nicht wirklich sehr freundlich zu dir war.«, gab ich zu. »Du tust Hannah gut und das hab auch ich jetzt kapiert.«

»Jetzt erst?!«, harkte er entsetzt nach. »Was hab ich getan?«

»Existiert.«, antwortete ich kurz und lachte erneut auf. »Ich muss dann auch. Wenn du nochmal Hilfe brauchst, kannst du dich immer bei mir melden.«, sagte ich und gab ihm eine kurze freundschaftliche Umarmung, die er kurz erwiderte. Kaum hatten wir uns von der Umarmung getrennt, stürmte eine völlig wutentbrannte Hannah entgegen und schubste ihren Freund voller Kraft zur Seite. Schockiert darüber, dass sie ihren Freund schon fast gegen die Spinde geschubst hatte, trat ich einen Schritt zurück.

»Wie kannst du nur!«, schrie sie ihn an und hörte schon gar nicht mehr auf ihren Freund gegen die Brust zu boxen. »Wochenlang verlangst du von mir, dass ich dir vertrauen soll und das kommt dabei heraus? Du betrügst mich und das mit meiner besten Freundin?!«, fragte sie und klang zum Schluss immer wütender.

»Jetzt chill mal, Hannah!«, schrie auch Joel ihr entgegen und hielt sie fest. »Wie kommst du auf den beschissenen Gedanken, dass ich auch nur irgendwas mit deiner besten Freundin anfange?«, fragte er sie und stellte ihr die Frage, die auch ich mir stellte.

»Du sagst immer ab, wenn ich mich mit dir treffen möchtest. Erfindest ausreden, um dich hinterher mit ihr zu treffen!«, rief sie und zeigte mit dem Finger auf mich. »Und ich dachte, der Freund der Freundin ist tabu.«

»Ich hatte nie irgendwas mit Joel!«, verteidigte ich mich und verstand nun gar nichts mehr.

Ich verstand, dass es ihr nicht sehr gefiel, dass ich mich in der letzen Zeit mit ihm getroffen hatte. Auch Julian fand es nicht besonders toll, dass ich sehr viel Zeit mit Joel verbrachte. Dennoch wusste er auch, dass ich ihm beim Geschenk für Hannah half und mir auch vertrauen konnte!

»Ach, nein? Dann bist nicht du das auf dem verfickten Video, huh?«, fragte sie und holte ihr Handy heraus, um mir das Video zu zeigen. »Ich erkenne ihn und sein Stöhnen! Sind das nicht deine Haare? Deine Figur oder auch deine Stimme?«, knallte sie mir lauter Fragen an den Kopf, die ich selbst nicht beantworten konnte.

Das Video spielte in irgendeinem Zimmer ab. Der Junge auf dem Video sah Joel sehr ähnlich und das Mädchen, dass vor ihm kniete, könnte ich sein. Dennoch wusste ich ganz klar, dass Joel und ich uns niemals in der Art genährt hatten.

»Niemals sind wir das. Joel und ich wissen ganz genau–«

»Das ihr miteinander gefickt habt? Ja, und dafür hasse ich euch! Niemals hätte ich gedacht, dass du sowas abziehen würdest. Ich dachte immer, dass du zu prüde für sowas wärst und jetzt? In meinem Leben habe ich noch nie jemanden so sehr gehasst wir dich momentan!«, warf sie mir an den Kopf und verletzte mich tatsächlich mit ihren Worten. Das sie glaubt, dass ich mich an ihren Freund ranmachen würde, tat einfach weh.

»Du spinnst jetzt komplett, Hannah! Warum sollte ich was mit Adeline anfangen, wenn sie einen Freund hat? So einer bin ich jetzt auch nicht und es tut ziemlich weh, wenn du so von mir denkst!«, rief er und unterhielt weiterhin den kompletten Flur, der sich mit Schülern füllte.

»Dann teil dir den Schmerz mit deiner Schlampe Adeline, die für mich als beste Freundin gestorben ist. Genauso bist du für mich gestorben, Joel!«, damit zischte sie ab und ließ uns völlig ahnungslos stehen.

Ich hörte, wie viele miteinander flüsterten und sich ebenfalls fragten, was nun passiert war. Und wie aus dem Nichts, fiel es mir ein: Aylin hatte ihre Finger im Spiel gehabt!

»Verdammte Scheiße!«, brüllte Joel und schlug mit seiner Faust gegen einen Spind. »Was zur Hölle ist gerade passiert?«

Aylin wollte es mir heimzahlen. Glasklar und wenn es sein musste, ruinierte sie auch die Beziehung zwischen Joel und Hannah!

𝐓𝐢𝐥𝐥 𝐃𝐞𝐚𝐭𝐡 𝐃𝐨 𝐔𝐬 𝐀𝐩𝐚𝐫𝐭 ❥ 𝑗. 𝑏𝑟𝑎𝑛𝑑𝑡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt