Kapitel 2

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Samstag.

"Lilia! Frühstück ist fertig!"

Meine Mutter weckte mich diesen Morgen früher als sonst, doch am Vortag hatte sie mir gesagt:

"Wenn Janine und ihr Sohn so leben, müssen wir uns ihrem Stil anpassen. Schließlich haben wir es ihnen zu verdanken, das wir hier wohnen."

"...ich komme!"

Im Pyjama lief ich verschlafen die Wendeltreppe hinunter. Meine Mutter, Janine und Max saßen schon am Esstisch. Max sah mich verwundert an und fing an zu lachen.

"Was ist an mir so witzig?!"

Er lachte weiter und kam gar nicht dazu zu antworten. Ich fragte mich, ob ich in diesem Schlafanzug wirklich so doof aussah, aber ich fand das wirklich nicht so schlimm. Max grinste die ganze Zeit und fast hätte ich ihm Eine gescheuert. Dann fragte mich Janine:

"Und Lilia. Wie hast du geschlafen?"

"Ach, ziemlich gut. Und wie sind eigentlich meine restlichen Koffer in mein Zimmer gekommen?"

"Max hat sie hochgetragen, als du geschlafen hast."

Ich lief rot an und ich fühlte wie mein Kopf heiß wurde. Max in meinem Zimmer?! Was ist, wenn er in meine neu eingerichteten Schubladen geschaut hat? Je mehr ich darüber nachdachte, desto wütender wurde ich! Ich trat ihn unterm Tisch so stark wie ich nur konnte. Doch er sagte nur:

"Ich glaub mich hat gerade ein Floh angepupst."

Mein Hass gegen ihn wurde nur noch stärker! Als meine Mutter das Frühstück beendete, verzog sich Max sofort wieder in sein Zimmer. Ich trug das Geschirr in die Küche und ging die Treppe hoch. Max kam mir entgegen:

"Du schnarchst ziemlich laut." Ich wurde wieder rot.

"Wer hat dir eigentlich erlaubt, das du in mein Zimmer schleichen darfst?"

"Ach, wolltest du deine Sachen selbst hochtragen?"

"Nein aber...!"

Ich schnaufte wie ein wilder Stier. In diesem Moment wurde mir klar, das das alles meine Schuld war; ich hätte die Tür verschließen können und er wäre nicht reingekommen. Ich stand wie versteinert da, immernoch wild schnaufend. Er tätschelte mir auf den Kopf und lächelte:

"Bis später."

Ich stand noch ein paar Minuten reglos da, ging anschließend in mein Zimmer und warf mich aufs Bett. Ich beschloss keinen Gedanken mehr an ihn zu verschwenden. Leichter gesagt, als getan. Ich grübelte Stunden darüber, was er in meinem Zimmer gemacht hat, oder was er mit mir gemacht haben könnte. Eine gefühlte Ewigkeit verging.

"Räum du meine Jacke auf!"

Das war Max, wie er mit seiner Mutter redete. Ich hörte Schritte, die immer lauter wurden. Max kam die Treppe hoch und lief gerade an meinem Zimmer vorbei, als ich die Tür aufriss.

"Was hast du gestern in meinem Zimmer gemacht?"

Er grinste:

"Ich hab deine Koffer reingestellt."

Ich knurrte:

"Weist du eigentlich wie viel privates Zeug da schon drin ist?!"

"Du meinst so was wie Tagebücher, BH's und Slips?"

Ich lief wie eine Tomate an. Meine Wut war nicht mehr zu unterdrücken!

"Das interessiert mich jetzt."

Er lachte und ich funkelte ihn nur böse an. Ich beschloss einen 'coolen' Abgang zu machen:

"Mit solchen primitiven Leuten beschäftige ich mich nicht."

Ich drehte mich um und... stolperte über meine eigenen Füße. Er musste lachen und schüttelte dann den Kopf:

"Ungeschicktes Ding..."

"Anstatt dummes Zeug zu reden, solltest du mir lieber hoch helfen!"

"Ist ja schon gut."

Er nahm meine Hand und zog (zu) fest daran. Ich fiel in seine Arme.

"Geht's?"

"Jja... da-danke."

Ich riss mich los und verschloss die Tür. Was? Schon 16:00 Uhr?! Ich hatte noch nicht Mittag gegessen, aber wollte jetzt auf keinen Fall mein Zimmer verlassen. Dann les ich eben noch was.

"Liiilia!"

Das war Janine:

"Kommst du bitte zum Abendessen?"

"Jaa gleich!"

Der Gedanke, das ich Max wiedersehen würde, machte mich wütend. Trotzdem zog ich eine Jogginghose an, und beschloss runterzugehen. Ich holte tief Luft und warf noch einen Blick auf die Uhr: 18:00 Uhr. Am Esstisch angekommen, schielte ich zu Max rüber. Er saß da und schmierte sich ein Brot. Ich setzte mich an den Platz gegenüber.

"Na, hast du dich wieder abgeregt?"

Ich warf ihm böse Blicke zu, doch er fing wieder an zu grinsen. Der Rest vom Tag verlief stressfrei; Max war in seinem Zimmer und unsere Mütter saßen vor den Fernseher.

Das war Kapitel 2 :)

Ich hoffe Euch hat's gefallen und ich würde mich freuen, wenn ihr ein paar Kommis und Votes da lassen würdet. ^^

(K)eine LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt