Kapitel 5

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Er blinzelte ein paar Mal und sah mich dann an, wie ich gerade den Tee ausschlürfte. Bevor ich ihn anmotzen konnte, weil er mich ausgezogen hatte, stand er auf und schrie:

"Bist du dumm oder was?! Rennst bei so 'nem Mistwetter raus und dann find ich dich zusammengekauert auf dem Boden. Du hast sie doch nicht mehr alle!"

Nach seiner Schimpferei fühlte ich mich irgendwie schlecht. Bevor er weiter motzen konnte, sagte ich:

"Du warst auch nicht besser! Liest mein Tagebuch und ziehst mich dann noch aus?!"

"Hätte ich dich etwa nass ins Bett werfen sollen und zulassen das du 'ne Erkältung 'kriegst?! Außerdem hab ich die Unterwäsche ja nicht ausgezogen!"

"Dein Glück!"

"Du hättest wenigstens >Danke.< sagen können."

"Ja... danke!"

"Geht doch und jetzt geh erstmal duschen. Du stinkst nämlich!"

Und schon wieder war ich auf 180!

"Sieh zu das du in 'ner halben Stunde fertig bist. Ich mach das Abendessen."

"Oh, okay."

Die heiße Dusche war das Beste, das ich in diesem Zustand hätte 'kriegen können. Ich zog mir einen warmen Wollpullover und eine dicke Jogginghose an. Ich zitterte immernoch vor Kälte. Im Erdgeschoss roch es nach Pasta. Ich folgte meiner Nase, die mich ins Wohnzimmer führte. Max saß am Wohnzimmertisch mit zwei Tellern.

"Komm her, ich hab Spaghetti gemacht."

Ich setzte mich neben ihn und fing an zu essen.

"Wow! Das schmeckt richtig gut!"

"Ich weis. Ich kann eben alles. Die Welt retten und sogar kochen."

Er lachte und ich fing komischerweise auch an zu lächeln. Wir aßen weiter, ohne ein einziges Wort zu sagen. Plötzlich leuchtete der Himmel für einen Bruchteil einer Sekunde. Ich schrie auf. Es fing an zu donnern und zu blitzen. Das Telefon klingelte. Ich ging ran.

"Ja... hallo?"

"Lilia!"

Es war meine Mutter.

"Wir können heute Nacht nicht heimkommen. Die Straßen sind gesperrt. Es gab einen Unfall auf der Autobahn. Wahrscheinlich werden wir erst morgen früh da sein." "

"Oh ok..."

"Bis dann und geh um 21 Uhr ins Bett!"

"Jahaaa..."

Ich legte auf. Noch ein Blitz erleuchtete den dämmernden Himmel. Ausgerechnet heute ist meine Mutter nicht da! Heute; wo es ein richtiges Unwetter gibt. Nicht viele Leute wissen, warum ich panische Angst vor Gewittern habe. Als ich klein war, starb meine Oma, weil ein Blitz ihr Haus traf. Ich fürchte mich jedes Mal höllisch, wenn ein Gewitter aufzieht. Und jetzt ist niemand da, der neben meinem Bett hocken konnte. Und Max wird mir ganz bestimmt nicht helfen! Beim nächsten Donnerschlag zuckte ich zusammen. Max machte sich über mich lustig:

"Hast du wegen so harmlosen Wolken etwa Angst?"

"Ja, wenn du wüsstest warum, würdest du das nicht sagen!"

entgegnete ich.

"Also... was machst du immer wenn es so stürmt wie jetzt?"

Ich wusste nicht, warum er das fragte.

"Ich lieg im Bett und meine Mutter sitzt am Rand, warum?"

Fünf Sekunden später begriff ich, was ich gesagt hatte. Er stand auf, nahm meine zittrige Hand und zog mich auf die Couch. Er ging in mein Zimmer und holte mindestens vier Decken.

"Hier."

Er warf mir die Decken zu und half mir schließlich, sie auszubreiten.

Sooo das war Kapitel 5! ^^

Hoffe euch gefällt mein Buch bis jetzt!

Würde mich über Votes und Kommis freuen :)

(K)eine LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt