Drei

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Ein dunkler Wald und ich war ganz alleine. Ich sah mich ängstlich um und immer wieder versuchte ich etwas zu erkennen. "Hallo, ist hier jemand" es kam keine Antwort. Da kam ein Lichtschleier auf mich zu und hüllte mich ein.
Ich versuchte da raus zu kommen, aber ich schaffte es nicht. Es war als würde ich gegen eine Wand aus purem Licht laufen.
Urplötzlich durchfuhr mich eine Art Stromschlag und ich ging zu Boden. Vor Schmerzen krümmte ich mich und wimmerte leise.
Da hörte ich eine leise Stimme flüstern: "Gib auf das Acht was dir gegeben wurde, du hast nur noch keine Ahnung davon!"

Damit war die Stimme wieder verschwunden und ebenso das Licht. Ich war wieder vollkommen allein mit der Dunkelheit.

Schweißgebadet setzte ich mich in meinem Bett auf. Ich schlug die Decke zurück und machte die Tür zu meinem Balkon auf. Die kühle Nachtluft kam mir entgegen und ich atmete tief durch. Anders als erwartet fror ich kein bisschen.

Der Vollmond schien auf mich hinab und ich fühlte mich geborgen und in Sicherheit. Doch dann überfiel mich wieder Müdigkeit und ich setzte mich auf die bequeme kleine Sitzecke und schlief erneut ein. Und wieder hatte ich einen seltsamen Traum.

Ich kniete am Ufer eines Sees in der Steppe und blickte mein Spiegelbild an. Da hörte ich wieder diese Stimme und blickte in die Richtung in der ich sie vermutete. Dort erblickte ich einen großen Baobab auf dem mehrere Panther saßen. Einer sprang herunter und landete vor mir, er verwandelte sich in einen Mann, ganz in weiß gekleidet. Es war mein Ziehvater und er kam zu mir und kniete sich vor mich hin. "Endlich hast du deine Bestimmung gefunden. Es war von Anfang an bestimmt, dass du die große Beschützerin Wakandas sein sollst."   "Vater warum bin ich in Wakanda und warum ist das hier mit mir erst jetzt passiert? Und vor allem, wieso sehe ich dich in diesem Traum?"   "Alles zu seiner Zeit Scarlett, aber jetzt ist noch wichtig, dass du dich verwandeln kannst, wenn du fest an die andere Gestalt denkst. Dein Bruder braucht deine Hilfe und du musst zu ihm."   "Und wie soll ich das alles schaffen? Ich kann ja nicht einmal richtig kämpfen, noch weiß ich was ich alles kann oder nicht kann."  "Alles zu seiner Zeit, allerdings hast du bessere Sinne und kannst die Elemente kontrollieren. Irgendwann entwickelt sich eine individuelle Gabe. Setze es aber nicht ein wenn jemand dich sieht!"

Mit diesen Worten kam ich wieder in die Realität zurück. Ich brauchte einen Moment um alles zu verarbeiten. Ich soll DIE Beschützerin von Wakanda sein, immer war das eine Legende und Gutenacht Geschichte für mich gewesen. Aber jetzt war es meine Bestimmung diese Legende zu sein.

___________

Mit einem Ruck war ich wach, jemand hämmerte an meine Tür und rief meinen Namen. Ich identifizierte die Person als Shuri und stand genervt auf um die Tür aufzumachen.

"Man Shuri kannst du mich nicht später wecken?"  "Es ist schon fast zwölf, also beweg deinen fetten Arsch raus und ins Labor! Ich sitz da schon seit fast zwei Stunden und warte auf dich." damit verschwand sie wieder und ließ mich verwirrt stehen.

Also zog ich schnell etwas an und ging zu ihr ins Labor. Dort angekommen, arbeiteten wir an Schuhen die keine Laute von sich geben sollten. Bis sie nach einer gefühlten Ewigkeit endlich funktionierten.

Ich hatte Shuri noch nichts gesagt, allerdings wusste ich auch nicht mal ob das alles wahr ist. Heute Abend würde ich dem nachgehen und in der Bibliothek einiges recherchieren. Shuri versuchte gerade die Schuhe anzuziehen, da schlossen sich die Schuhe und ließen tatsächlich beim laufen keinen Ton von sich.

Wir jubelten und quietschten fröhlich als wir uns in die Arme fielen. Schon kam Okoye ins Labor gestützt und hielt nach dem Feind Ausschau, dann sah sie uns und lächelte kurz bevor sie sich wieder entspannte und augenverdrehend raus ging. Ja manchmal konnten wir wirklich nervend sein und jeden auf die Palme bringen.

Ich ging gerade in mein Zimmer, als die Königin um die Ecke trat. Ich nickte ihr kurz zu und verschwand durch die Tür in mein Reich. Es war groß und in schlichten weiß und grau Tönen gehalten, die Wand gegenüber der Tür war Petrol Farben und dort stand auch mein Bett. Links davon war mein eigener Balkon und rechts waren zwei Türen und ein Durchgang. Die eine führte in mein Bad und die andere in meinen Schrank.

Der Durchgang daneben führte in einen anderen Raum in dem ich einen Schreibtisch und einige Schränke stehen hatte, gefüllt mit Büchern oder Sachen die ich gesammelt oder gefunden hatte. Darunter auch die Steinsammlung die aus seltenen Steinen bestand. Man kam eben ganz schön rum in der Welt als Prinzessin von Wakanda.

Es war spät geworden und ich ging ins Bad um mich fertig zu machen. Als ich wieder aus dem Bad kam und im Bett lag, konnte ich nicht schlafen und lag so noch Stunden wach.

Ich stand kurz nach Mitternacht dann wieder auf und ging auf den Balkon. Ich sah in die Ferne und der Mond schien mir hell ins Gesicht. Die Sterne funkelten um die Wette und die Tiere im Dschungel ergänzten alles perfekt mit ihren rufen. Plötzlich passierte etwas seltsames, es knackte in meiner Schulter und ich ging vor Schmerz zu Boden.

Ich krümmte mich immer mehr zusammen und meine Knochen knacksten immer mehr und alles tat total weh. Auf einmal war alles vorbei und ich wollte aufstehen, tja wie gesagt ich wollte. Denn ich konnte nicht. Ich brauchte eine Weile bis ich wieder alles normal wahrnahm und der Schwindel wieder verschwand, dann stand ich tatsächlich auf und wollte nach drinnen laufen. Doch daraus wurde nichts, ich stolperte über meine Pfoten und.... warte, WAS? Pfoten? Erster Schockmoment verarbeitet, ich flog auf die schnauze. Wortwörtlich!

Ich wollte nicht mehr aufstehen, so blieb ich liegen und schlief dann endlich ein, halt als Raubkatze.

Da waren sie wieder, unsere Ahnen, die früheren Black Panther. Vor ihnen stand er wieder, mein Vater, er lächelte und ich wollte zu ihm und in seine Arme fallen. Ich war jedoch immer noch in dem anderen Körper. Ich versuchte wieder zu laufen und ich schaffte es zumindest aufzustehen ohne das Gleichgewicht zu verlieren.

"Setze eine Pfote vor die andere und nicht alle wirr durcheinander!"  Ich nickte und tatsächlich, es klappte ganz gut. Endlich war ich bei ihm angekommen und er strich mir durchs Fell. Ich schnurrte, es fühlte sich so gut an. Er lachte und ich grinste, so gut das eben als Tier ging. Wir gingen nebeneinander her zum kleinen See und ich blickte in mein Spiegelbild. Es sah schön aus, ich sah in türkisene Augen die zu einem weißen Panther gehörten. Ich war baff.

Mein Vater kam in mein Sichtfeld und lächelte mich durch die Spiegelung an. "Jetzt weißt du wer du bist! Du bist die Schutzgöttin Wakandas!"   "Geht das denn? Ich komme nicht mal von hier."  "Tief in deinem Inneren kommst du von weit her, aber trotzdem bist du meine Tochter. Aber du hast Familie da draußen, auch wenn nur noch einer lebt."  "Häh? Vater wie werde ich wieder ein Mensch?"   "Denke ganz fest an die andere Gestalt! Du wirst sehen. Und nun geh! Die Welt braucht dich!"

The White Black PantherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt