Zwölf

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Einen Tag später

Ich saß gelangweilt auf dem Sofa in der Lounge des Hauptquartiers, da kam Tony total wütend ins Zimmer gestürmt und blickte sich suchend um. Jetzt sah er mich und kam auf mich zu, dann sprach er mit etwas wütender Stimme. "Konferenzraum, jetzt!" ich nickte nur und folgte ihm dann in den kleinen Raum. Dort traf ich schon auf Peter, Rhodey, Vision und... T'Challa, was tat der denn hier? Ich setzte mich neben meinen Zwilling und hörte aufmerksam zu was Tony zu sagen hatte.

"Also, erstmal will ich euch sagen, dass es gut tut euch zu sehen! Dann gibt es noch diese Sache mit den anderen,... sie sind geflohen! Steve hat sie raus geholt und ich weiß bis jetzt noch nicht wie!
Kurzen Dank an dich Kiddo, du hast einen Raub auf mein Flugzeug aufgehalten, gut gemacht.
So jetzt brauch ich einen guten Rat, was sollen wir tun? Sie laufen lassen oder suchen?!" ich beobachtete Tony, doch als er das mit Peter anschnitt, blickte ich zu diesem und sah ihn fragend an. Er deutete mir nachher zu reden und ich nickte einfach.

"Tony, ich denke wir sollten sie ziehen lassen! Scott und Clint haben Familie und sind schon unter Arrest, die anderen sind vernünftig genug um erstmal unterzutauchen!" sprach ich nun meine Gedanken laut aus. Er sah mich entgeistert an, auch Rhodey wirkte nicht sonderlich einverstanden, nur Vision war meiner Meinung. Aber auch nur, weil er was mit Wanda am Laufen hatte und es nicht ertrug sie eingesperrt zu sehen. "Spinnst du jetzt komplett? Das sind Verbrecher, sie haben sich für diesen Weg entschieden und werden es nicht mehr ändern." "Steve hat dir doch das Handy geschickt, falls du ihn brauchst wird er dir also immer helfen! Du bist wirklich ein Idiot Stark!" zum Ende war ich lauter geworden und war jetzt kurz vor einem Nervenzusammenbruch wegen dem Möchtegernheld vor mir.

Ich drehte mich um und lief einfach aus dem Raum, einige Gänge weiter ließ ich mich an der Wand runter und legte meinen Kopf auf die Knie. Stumme Tränen liefen meine Wangen hinunter und ich merkte nicht mal mehr wie sich jemand neben mich setzte. "Wir sollten nach Hause gehen!" ich blickte auf und sah in die braunen Augen meines Zwillingsbruders, dann umarmte ich ihn fest und heulte seinen Pullover voll. Schließlich ebbte mein Heulkrampf ab und ich ließ etwas lockerer. Er zog mich mit sich auf die Beine und dann gingen wir nachhause und ich würde meine erste Nacht bei meiner echten Familie verbringen. Es klang absurd für mich, doch war es die Wahrheit und das fühlte sich wieder etwas besser an.

*
Ich wacht genervt von dem klingeln des Weckers auf, ich wollte ihn ausmachen, griff jedoch ins leere. Neben mir war nichts, ich versuchte es erneut und flog fast aus dem Bett. Doch dann traf ich etwas, es war weich und wuschelig, also definitiv kein Wecker. Jetzt öffnete ich endlich mein Augen, so sah ich auch was oder eher wen ich getroffen hatte. In dem Bett unter mir saß ein verschlafene Peter der jetzt zu mir nach oben sah. Ich grinste leicht und setzte mich dann ebenfalls auf, dabei stieß ich mit voller Karacho gegen die Decke und sackte sofort wieder in mein Kissen zurück. Jetzt lachte Peter unter mir und ich versuchte zu schmollen, funktionierte leider nur nicht. Schlussendlich saßen wir beide da und lachten, bis May ins Zimmer gestürmt kam und uns aufscheuchte, dass wir noch rechtzeitig zur Bahn kommen würden.

Das hatten wir gerade so geschafft, wir standen nebeneinander und hörten beide Musik. Vor der High School stiegen wir mit den Massen aus und liefen mit allen zum Eingang. Ich war immer noch fasziniert und sah mich staunend um, immerhin hatte ich bisher nur einen Tag hier verbracht. Auf dem Weg zu meinem Spint schloss Ned sich uns an und wir holten unser Zeug. Bevor wir in den Chemiekurs gehen konnten, wurde ich von den Beinen gerissen und einmal fest durchgeknuddelt. Ich lachte, denn MJ war eigentlich nicht die Person der Umarmungen. Wir standen gemeinsam wieder auf und sahen zu zwei ziemlich perplexen Jungs die uns immer noch ansahen, als wären wir gestört. Sind wir ja in gewisser Weise auch. Zusammen liefen wir in den Raum und setzten uns hin, ich und MJ saßen direkt hinter Peter und Ned, wir redeten viel und trotzdem hatte ich es irgendwie geschafft dem Unterricht zu folgen. Und die anderen auch.

Wir hatten noch eine Stunde Mathe und saßen jetzt gerade in der Cafeteria. Ich hatte mir Nudeln mit Tomatensoße geholt, die anderen drei aßen Nudelauflauf. Wir redeten gerade über die Avengers Sache, nur ich und Peter mussten aufpassen nichts über uns preiszugeben, gar nicht so einfach. Ned wusste über Peter bescheid, MJ ahnte nur etwas, bei mir sagten sie beide nichts. Tony hatte mich ganz aus dem Konflikt herausgehalten und meinen Namen nicht genannt, obwohl ein gewisser Wakandaner vermutlich auch etwas damit zu tun hatte. Ich war ihm dankbar und konnte somit auch ohne Probleme weiter hier leben und die Schule abschließen. Von Tony selbst hatte ich seit gestern nichts mehr gehört, er suchte die anderen und vernachlässigte damit unsere Ausbildung. Wir hatten beschlossen ihm etwas seine Ruhe zu geben und nur noch mit uns zu trainieren, dafür hatten wir ein leerstehenden Haus auserkoren. Weit weg von allen anderen und genug Platz, Gerümpel zum verstecken und drei ganze Stockwerke für Sprünge.

"Erde an Scar, was sagst du zu meinem Vorschlag?" "Was? Ja klar, bin dabei." "Du willst wirklich mit ihr herausfinden wer Spiderman is?" fragte Peter mich entgeistert. Ich sah ihn verwirrt an, dann zu MJ die mich anstrahlte. "Ähm, nein... Sorry ich hab eigentlich nicht zugehört. Vielleicht ist das eher nichts für mich!?" sie sah nicht sonderlich glücklich aus, doch ich wollte Peter nicht enttarnen und so konnte ich ihr ja schlecht helfen. "Weißt du was MJ, ich helf dir, aber nur wenn ich Zeit habe und du mich nicht dazu drängst dir zu helfen! Ich mach das nur, weil du meine beste Freundin bist!" sie nickte erfreut und umarmte mich zum zweiten Mal heute. Ich war diese ganzen Umarmungen nicht mehr gewohnt, das ändert sich allerdings gerade wieder.

The White Black PantherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt