Burg

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Ich war schon lange nicht mehr einfach so in Clara's Zimmer gagangen. Wir waren damals immer unzertrennlich.
Ihr zimmer war wie mein eigenes.
Nach der schule bin ich immer zu ihr gegangen, hab ihr von meinem tag erzählt und sie gefragt wie ihrer war.
Wir saßen dann immer auf ihrem bett, sie flechtete mir die haare und manchmal guckten wir ein bisschen fern. Abends gingen wir dann immer auf das dach, bauten das teleskop von mama auf und betrachteten die endlosen sterne im Himmel.
Immer, wenn es mir damals schlecht ging, konnte ich einfach zu ihr gehen,
Meine sorgrn erzählen und einfach mal abschalten, um dann mit neuer energie weiter durch den tag zu gehen.
Sie war immer da.
Wir hatten mitlerweile beide mehr zu tun, sie hatte ihre wettkämpfe und ich strengte mich mehr ih der schule an,
Und so machten wir immer weniger zusammen. Irgendwann ging ich nurnoch alle zwei tage in ihr zimmer.
Dann einmal in die woche. Wir verstanden uns immernoch perfekt,und waren immer für einander da, aber irgendwie pflanzte sich ein trugbild in meine gedanken. Ich war immer mehr fest davon überzeugt, dass ich nicht die "perfekte" kleine schwester wäre.
Also wurde ich schüchtern und verletzlich. Wäre Clara nicht gewesen wäre ich wahrscheinlich in dieses gedanken schema tiefer reingefallen, doch sie konnte meine angst verstehen und war ohna zwang immer bereit, mich wissen zu lassen wie sehr sie mich bedingungslos lieb hat.
Jetzt ist sie, und ihr zimmer für mich eine art Burg. Immer, wenn alles zu zerfallen scheint, kann ich einfach ein bisschen zeit mit ihr verbringen und langsam fühlen wie meine sorgen und zweifel sich in luft auflösen.
Und auch jetzt brauchte ich sie.
Ich ging also in ihr zimmer.
Sie war an ihrem Schreibtisch uns schrieb auf ihrem Computer einen Artikel für ihren Blog. Sie bemerkte nicht, dass ich reingekommen war, da sie ihre lieblings musik hörte. Ich wusste sofort welches lied sie hörte da sie sanft und leise mit summte. Ich ging langsam auf sie zu und tippte ihr zwei mal auf die schulter. Das war damals eine art geheimes zeichen zwischen uns, das wir nur verwendeten wenn uns etwas wirkluch wichtig war und wir es mit dem anderen besprechen, oder uns ablenken wollten.
Sie nahm ihre kopfhörer ab und schenkte mir ein leichtes lächeln.
,, Setz dich mal auf das Bett, ok? Wir machen jetzt ein bisschen Sister-Zeit."
Sie holte einen wunderschönen Nagellack und ihren laptop. Wir sahen gemeinsam ein paar folgen unserer lieblings serie uund währendessen lackierten wir uns gegenseitig die nägel und sprachen über alles was man sich nur vorstellen kann. Eigentlich waren weder sie noch ich jemals beauty fanatiker, aber diese Sister-zeit war einfach irgendwie besonders. Sie war ein raum wo wir einfach bloß wir selbst waren. Es war fast genau so schön wie früher, wenn nicht sogar schöner. Denn wenn man etwas lange zeit vermisst hat, ist das wiederholen und neu aufleben lassen ein wunderschönes gefühl. Und so verbrachten wir den Abend, bis wir beide müde geworden waren.
Wir machten uns noch einen kleinen einschlaf kakao mit marshmallows und zimt und dann gingen wir beide auf unsere zimmer. Ich warf mich auf mein bett, und fühlte wie sich ein entspanntes und zufriedenes lächeln auf meinem Gesicht breit machte. Und mit einem Gefühl von Wärme und tausenden ideen was ich und was wir noch erleben könnten schlief ich langsam ein und glitt in das Land der Träume.

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