Kapitel 6

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Objektive Sicht
Fragen über Fragen

Dunkelheit. Überall ist es unfassbar dunkel. Verschwommene Laute, die wohl Wörter sein sollen. Dann ein Schrei, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag. Schritte, dann wieder Stille. Eine sehr, sehr lange Stille. Plötzlich wieder Schritte, vorsichtiger diesmal. Ein Aufkeuchen, dann ein weiterer Aufprall. Schweres Atmen, Schreie. Plötzlich ist die Dunkelheit nicht mehr so dunkel, sie nimmt an Farbe an, und die verschwommen Konturen manifestieren sich. Unser Interesse ist geweckt, wir blicken uns um. Wir stehen in einem kleinen, engen Flur im zweiten Obergeschoss. Hinter uns führt eine Holztreppe nach unten. Wie blicken an uns herab. Wir sind weder Person noch Tier. Wir sind eine kleine, durchsichtige Wolke, ein stiller Beobachter einer Erinnerung. Wir schweben den Flur entlang auf eine etwas geöffnete Tür zu, aus der spärliches Licht auf den Boden des Flures scheint. Die Tür hängt schief in ihren Angeln. Unsere Neugier packt uns, fast als würde uns eine durchsichtige Hand in den Raum ziehen. Wir drücken die Tür sachte einen Spalt auf, dann betreten wir den Raum. Das erste, was wir ins Auge fassen, ist eine kleine Kinderlampe, die, immer noch leuchtend, auf dem Boden liegt. Wir lassen unseren Blick durch den Raum schweifen. Ein Schrank, der auseinander zu fallen droht, ein Kinderbettchem, indem ein kleiner Junge sitzt, eine frische Narbe in Form eines Blitzes an der Stirn. Ihm rollen ein paar Tränen die Wangen hinunter. Schließlich bleibt unser Blick an zwei Personen hängen. Eine junge Frau liegt reglos am Boden, die großen, grünen Augen aufgerissen, und das rot-braune Haar wirr um den Körper fallend. Ihr Kopf wird von einem Mann hin- und hergewogen. Ihm laufen Tränen über die Wangen und er schreit und zittert. Dieser Mann, der so am Boden zerstört ist, streicht nun seine schwarzen Haare aus dem Gesicht, und wir erkennen.. Es ist Severus Snape.
Das Schreien endet in einem kraftlosen Schluchzen, und er fängt an, "Lily" zu flüstern. "Nein. Nicht meine Lily" Wir verspüren ein Gefühl des Schmerzes, wir erleben mit, was Severus Snape in dem Moment fühlt.
Draußen tobt ein Sturm, und das Licht des Blitzes erhellt für einen Bruchteil einer Sekunde den Raum. Dann ertönt ein ohrenbetäubender Donner, und alles wird  wieder schwarz.

Kate schlug die Augen auf.
Das, was sie gerade gesehen hatte, hatte sie sehr verstört und erschreckt. Sie hatte geträumt, von ihrer Mutter, und von... Professor Snape.
Kate setzte sich auf, noch ganz benommen von ihrem Traum.
Dieser Mann, der dort vor Qualen geschrieben hatte, war Severus Snape gewesen! Sie hatte ihren Professor das erste Mal weinen gesehen, und das noch bei ihrer Mutter! Soweit sie wusste, waren ihre Eltern glücklich verheiratet gewesen. Und als sie starben, war sie gerade ein Jahr alt gewesen, und hatte in der Nacht bei Sirius Black übernachtet. Aufgewachsen aber war sie bei Remus. Sie wusste nicht, warum Harry nicht mit ihr aufgewachsen war, sondern bei den Dursleys, aber was Dumbledore tat, war immer die richtige Entscheidung. Viel mehr schockierte sie die Tatsache, daß Professor Snape und ihre Mutter anscheinend befreundet gewesen waren, und sie nichts davon gewusst hatte, und das obwohl sie so gut wie alles von Remus erfahren hatte. Kate nahm ihren Zauberstab und schaute mit einem Tempuszauber auf die Uhr. Es war 08:31 Uhr. Dafür, daß sie am Abend noch Einschlafprobleme gehabt hatte, war sie erstaunlich früh wieder wach geworden, fand Kate. Aber wenn sie schon einmal wach war, konnte sie auch gleich aufstehen und frühstücken gehen. Schnell rappelte sie sich auf, zog sich ihre Freizeitkleidung an und verließ die Slytherin Schlafsääle. Kate hoffte, beim Frühstück auf andere Gedanken zu kommen. Im Kerker Flur angekommen, fing sie an, schneller zu laufen, bis plötzlich jemand um die Ecke trat, und Kate leider nicht früh genug reagieren konnte, sodass sie ineinander krachten. „Miss Potter... " fing die Person an zu reden, Kate blickte nach oben und sah in schwarze Augen. „Professor Snape, es tut mir wirklich sehr leid..."
Aufeinmal schien etwas ins Snape "klick" zu machen, und seine Maske öffnete sich für ein paar Sekunden.
Kate erstarrte, denn das sonst so kalte und distanzierte Gesicht bekam auf einmal etwas Farbe, und Emotionen wie Wärme, aber auch Trauer spiegelten sich in seinem Gesicht wieder.
Aufeinmal bekam Kate eine Idee. „Pro.. Professor Snape? Ich würde sie gern etwas fragen, aber hier wäre nicht der richtige Ort dafür...“
Jetzt schaute Snape so kalt und teilnahmslos wie immer.
„Sicher, Miss Potter. Wenn sie mir in mein Büro folgen würden?“
Plötzlich war sich Kate sehr unsicher. Wie sollte sie Professor Snape denn nach seiner Mutter fragen? Vielleicht war das nur ein Traum, der nicht in der Realität passiert war? Vielleicht kannte er sie garnicht, und sie würde sich zum Affen machen? Aber das konnte nicht sein, Professor Snape und ihre Eltern waren im selben Jahrgang, sie waren also zumindest in einem Fach zusammen gewesen, und somit hatten sie sich zumindest ein Mal gesehen.
„Ja Professor, vielen Dank.“, sagte Kate nun mit festerer Stimme und folgte ihrem Professor in seine Räume. Er öffnete mit einem Gemurmel die Tür, und ein weiteres Mal überraschte Professor Snape Kate.
Die Wände waren Hellgrau gestrichen, was man aber nicht sah, da so gut wie jede Wand vollgestellt war mit Bücherregalen.
Die Regale quollen über vor Büchern, Zaubertrankutensielien und Kräuterbehälter. Die Regale waren aus dunklem, massiven Holz, die sicher schon ein paar Jahre alt waren. Der Boden war belegt mit großen, grauen Kacheln, und darüber war ein kleinerer, weißer Teppich, auf dem ein großer Schreibtisch als dem selben massiven Holz wie die Regale und zwei Stühle standen. In der hinteren, linken Raum Ecke führte eine Wendeltreppe in ein 2. Geschoss, ebenfalls aus demselben Holz wie schon der Schreibtisch und die Regale.
Kate kam aus dem Staunen fast nicht mehr heraus, nahm sich dann aber doch wieder zusammen und setzte sich auf einen Stuhl, Snape nahm ihr gegenüber Platz.
„Nun, Miss Potter, was führt sie zu mir?“
„Ich hatte heute einen Traum...“, Kate hielt kurz inne, und überlegte wie sie sich ausdrücken sollte.
„Soll ich ihnen einen Traumlos Trank bringen? Ich habe grade wieder welche auf Vorrat... " „Nein, vielen Dank, es ist kein Traum der mich belästigt oder ähnliches, nur... “
„Nun?“, fragte Snape schon etwas interessierter.
Kate konnte sich nicht mehr zurückhalten.
„Woher kennen sie meine Mutter?“

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Hallooo :3
Es tut mir so, so, so, so leid das ich solange nicht weitergeschrieben habe aber ich hatte einfach keine Motivation 😅
Ich verspreche das es jetzt weitergeht, und zwar regelmäßig 🌚❤️
Ich würde mich über Feedbacks sehr freuen 🙂
Eure Kato 🤍👀

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