"Du bist also mein kleiner Bruder?"
Keine Antwort.
"Na dann: freut mich, dich kennen zu lernen. Ich bin Charlene, aber du darfst mich Charlie nennen, so wie die anderen auch."
Wieder keine Antwort, doch dieses Mal konnte das Mädchen ein kurzes Zucken der Ohren beobachten. Der hellgraue, fast weiße, kleine Igel vor ihr, zog missmutig den Kopf ein und drückte sein Stofftier fest an sich. Und Charlene merkte, dass sie ihm Zeit geben musste, sich an sein neues Heim zu gewöhnen.
"Fühl' dich hier ganz wie Zuhause, Silver."
Ein zartes Kopfnicken, schon wurde der Kopf wieder im Kuscheltier vergraben.
Und Charlene fiel ein, dass sie ihn vielleicht in Ruhe lassen sollte. Mit etwas Glück, könnte sie heute Abend schon besser mit ihm sprechen. Doch vorerst stand sie auf und lief schnellen Schrittes zur Treppe.
"Ich gehe in mein Zimmer, leb' dich ruhig erstmal ein.":meinte sie und war im nächsten Moment auch schon verschwunden.
Silver, der kleine Igel, umklammerte seinen Teddy mit beiden Armen. Langsam glitt sein Blick im Wohnzimmer herum und blieb schließlich auf seinen Eltern haften.
Lauren, eine rosafarbene Kätzin mit silbernen Augen, sah ihren neuen Sohn mit einem Lächeln an. Sie begab sich vorsichtig auf seine Augenhöhe und strich ihm schließlich sachte durch die fünf Stacheln, die er an seiner Stirn trug. Eine Laune der Natur, ebenso wie seine geringe Körpergröße.
"Wie findest du es, dich mal etwas umzusehen?":fragte sie schließlich.
Der Igel zögerte für eine Sekunde, jedoch nickte er dann und war frei, das Haus zu erkunden, was er auch sofort tat. Mit langsamen behutsamen Schritten tastete er sich nach vorne. Sein Blick schweifte an den Wänden entlang, an Welchen viele Bilder von Charlene hangen.
Charlene.
Sie war ganz freundlich zu ihm gewesen. Hielt ihren Abstand zu ihm und ließ ihn erst einmal zur Ruhe kommen, bevor sie versuchte, sich mit ihm zu unterhalten. Er mochte sie.
Ja, er mochte sie.
Aber konnte er wirklich schon ein Urteil fällen? Immerhin kannte er sie noch nicht richtig und wollte schon meinen, sie seie freundlich? So, wie sein Unterbewusstsein sie vor einigen Sekunden eingeteilt hatte?
Nein, so ging das nicht. Da war sich Silver sicher.
Doch zählte nicht auch der erste Eindruck? So hatte ihm das seine Lieblingsbetreuerin, Catherine ,immer erklärt.
Sein erster Eindruck von Charlene?
Sie war freundlich zu ihm gewesen.
Mochte er sie?
Ja, definitiv.
Mit einem klitzekleinen, fast schon unsichtbarem, Lächeln im Gesicht, führte Silver seine Entdeckungstour fort. Er nahm dabei alles genau unter die Lupe. Auch die Küche, in der Lauren Abendessen kochte, und das Arbeitszimmer, in welchem Charlene's Vater, Marcus, saß. Ein dunkelgrauer Kater mit blauen Augen. So blau, wie die Augen seiner Schwester.
Der kleine Igel entschloss sich, seinen Vater nicht zu stören und schlich am Arbeitszimmer vorbei zur Treppe. Seine Neugier wuchs mit jedem Schritt, den er tat.
Kurz nachdem er die letzte Stufe überwunden hatte, fiel ihm Charlene's Zimmer in den Blickwinkel. Er erkannte es daran, da ihr Name an der Tür stand. Das wusste er, schließlich konnte er schon lesen.
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Die Kraft in mir [Silver the Hedgehog FF]
Fanfiction[Schul AU/ ABGESCHLOSSEN/ ALT] Ein Waisenkind, aufgenommen von einer liebevollen Familie... ------------------------------- Als Silver eines Tages herausfand, dass er bestimmte Kräfte besaß, wurde er unsicher. Die Angst stieg, dass ihn seine Freunde...