Reich der Vögel

4 0 0
                                    

In dieser Nacht schlafe ich nicht gut, ich habe wieder Albträume, aber eigentlich sind es nicht meine Träume, denn die Bilder die ich sehe sind nur Fetzenhaft und handeln von weit zurück liegenden Schlachten. Ich schrecke hoch. Ein eigenartiges Gefühl beschleicht mich. Ich bin Schweißgebadet und Maria und Denise haben sich an eine Seite der Hütte zurückgezogen.

Sie sehen zu mir herüber, Marias Blick und die zerstörte Einrichtung, sagen mehr als tausend Worte. Nicht schon wieder, seufze ich und richte mich ganz auf. Das muss aufhören!, meint Denise bestimmt. Ich kann doch nichts dafür, sage ich hilflos. Erst jetzt sehe ich Marias zerfetzte Schlafanzugshose und Denises aufgerissenes T-Shirt. Ich hab euch doch nicht Nein glücklicherweise hast du uns nicht gebissen, schüttelt Maria den Kopf. Es hat aber nicht viel gefehlt, meint Denise und fügt ihre und Marias Kleidung wieder zusammen. Ich rede am Morgen sofort mit Python!, sage ich bestimmt. Wir reparieren die Möble zusammen, und ich will mich danach wieder hinlegen, aber Denise hält mich zurück: Und was machen wir bis zum Morgen. Ich überlege kurz, was uns helfen könnte, dann fällt mir Railas Schildrune wieder ein und ich schlage die entsprechende Seite im Lexikon auf.

Wie wärs damit?, schlage ich vor. Könnte funktionieren, meint Denise zuversichtlich, aber kaum, dass ich angefangen habe, zu zeichnen, unterbricht mich Maria: Ich glaube, das ist keine gute Idee, wie wollt ihr die Rune wieder wegbekommen, wir haben schließlich keine Antirune gefunden! Ich halte inne und die schon gezeichneten Symbole zerbrechen. Hast du eine bessere Idee?, fragt Denise. Noch nicht, antwortet sie zögernd. Mir fällt auch gerade nichts ein, außer, dass wir getrennt schlafen. Ich könnte raus gehen, schlage ich wenig überzeugt vor. Ich glaub nicht, dass das der richtige Weg ist, meint Maria. Wie wärs mit einer Lähmung?, fragt Denise. Ich wende mich schnaubend um, aber ihr Gesicht ist vollkommen ernst: Ich meine einer magischen, wenn wir dich bewegungsunfähig machen würden. Nein danke, ich glaube, da suche ich mir liebe draußen ein Plätzchen.

Wir überlegen noch einige Minuten, aber da es zu gefährlich ist, wenn ich hier schlafe, mache ich mich kurze Zeit später auf den Weg nach draußen. Natürlich erst, nachdem ich geduscht und mich für den bevorstehenden Tag fertig gemacht habe. – Ein Glück, dass wir Sommer haben –. Ich überlege nur kurz und mache mich dann auf den Weg, zum See. Ich grabe mich als Basilisk in den weichen Sand ein, nur mein Kopf guckt aus den Körnern.

Da Schlangen, und auch Basilisken keine Augenlieder haben, schlafe ich mit offenen Augen ein, dabei sehe ich zwar immer noch alles, aber mein Geist registriert die Informationen nicht mehr bewusst. Selbst die mit der Zeit immer heller werdende Umgebung und die um ungefähr 5 Uhr aufgehende Sonne, stört mich nicht besonders, da der Berg und der Wald mich noch eine ganze Zeit vor ihr schützen.

Um viertel nach Zehn taucht eine Gruppe Camper auf, die sich neben meinem Kopf im Sand niederlässt. Durch die Bewegung und die Vibrationen im Boden langsam wachwerdend, zuckt meine Zunge aus dem schmal zulaufenden Maul hervor. Allein daran erkenne ich die Gerüche von Maria und Denise, sowie einigen anderen und etwas zu Essen.

Maria legt mir eine Hand auf den Kopf und streicht über die glatten Schuppen. Ich werde ganz wach und arbeite ich mich wieder aus dem mittlerweile recht warm gewordenen Sand heraus. Dann werde ich wieder zum Menschen und setze ich zu meinen Freundinnen. Außer Maria und Denise, sind noch Armina, Raila und Heka, sowie Zoe und Jessica dabei. Denise hat mir, wie ich es mir gedacht habe zwei belegte Brötchen und eine Thermoskanne Tee mitgebracht.

Morgen. Gut geschlafen?, Grüße ich. Naja, jedenfalls ohne weitere Angriffe, von mordlustigen Riesenschlangen, grinst Denise und reicht mir mein Frühstück. Danke, sage ich knapp, wie habt ihr mich gefunden?. Wir haben eine Aufspürrune genutzt, erklärt Raila. Warum hast du hier geschlafen, fragt Zoe neugierig. Wir hatten einen kleinen Zwischenfall, erklärt Denise. Was war?, fragt Jessica weiter, kleiner Ehekrach, fragt sie spöttisch. Haha! Nein, es gab eben ein paar Probleme, versucht Maria, mit einer wagen Antwort auszuweichen.

SchlangenzahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt