Abschlussritual

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Ich fühle wieder etwas. Keine Schmerzen mehr, das ist schon mal gut. Um mich herum höre ich einige Stimmen, einige bekannt, andere nicht. Unter mir ist weicher Sand, also bin ich vermutlich in der Arena. Langsam öffne ich die Augen, um genau festzustellen, wo ich bin. Einige Gesichter blicken von oben auf mich runter. Ich versuche mich aufzusetzen. Keine gute Idee, es fühlt sich an als ob jemand einen Presslufthammer in meinem Kopf benutzt.

Alles wieder in Ordnung?, fragt Sikal und reicht mir eine Flasche Wasser, in der sich eine Tablette langsam auflöst. Soweit, meine ich und trinke etwas. Wie gehts den anderen? Zoe ist immer noch betäubt, sie sollte aber bald aufwachen, den anderen geht es soweit gut, antwortet Sikal.

Maria reicht mir die Hand und hilft mir auf, die anderen unterhalten sich währenddessen über die vergangene Jagd. Armia steht etwas abseits und wartet offensichtlich auf uns. Wollen wir?, frage ich Maria und deute in Arminas Richtung. Sie nickt und Armina kommt uns entgegen.

Wie gehts deinem Kopf, frage ich zur Begrüßung. Sie schneidet eine Grimasse und grinst dann breit: Das kannst du gleich rausfinden, wenn du willst. Sie dreht einen Aluminium Pfeil in der Hand, an dem geronnenes Blut rötlich schimmert. Daran erkenne ich, dass es der gleiche ist, der mich in den Rücken getroffen hat. Also sind wir quit!, stelle ich fest. Für den Sturz habe ich noch was gut bei dir!, meint sie und grinst wieder.

Nachbesprechung!, schallt es durch die Arena und wir begeben uns alle zu Sikal, der bereits, zusammen mit Python und den anderen Trainern, auf einer Tribüne. Zoe ist in der Zwischenzeit auch aufgewacht und ich entschuldige mich für die Sache mit der Betäubung.

Durch die Nachbesprechung erfahre ich, was die anderen gemacht und wo sie gesucht haben und ich erkläre mein Vorgehen. Ich sitze zwischen Raila und Maria und wir unterhalten uns leise mit Denise, wenn wir gerade nichts zu sagen haben.

Jetzt erfahre ich auch endlich, wer das Hammerhai Weibchen ist, welches mich im See angegriffen hat. Sie heißt Naomi und kommt von der Nordseeküste. Ich bespreche mit ihr zusammen ihr Vorgehen, da die anderen nichts davon mitbekommen haben. Sie hat nichts von der elektrischen Überladung abbekommen, weil sich diese nur an der Wasseroberfläche entladen hat.

Durch die gemeinsame Besprechung reden wir mit vielen Campern, mit denen ich so noch keinen Kontakt hatte. Python fragt mich zwischen durch, wo ich die Runen gefunden habe und sieht sich noch einmal ganz genau die Klinge und die Gravuren des Dolchs an.

Er weiß ja wo ich ihn her habe aber für die anderen, ist er einfach von Herr Matat, der mir auch die Rüstung gegeben hat.

Nach der Nachbesprechung gibt es erst einmal Mittagessen, es gibt gewürzten Lachs, mit chinesischem Gemüse und panierten Kartoffelecken. Maria, Denise, Armina, Raila und ich sitzen gemeinsam an einem Tisch, und da heute Nachmittag nichts mehr ansteht, kommen wir überein im See schwimmen zu gehen.

Ich ziehe mich im Bad um, über meine Bade Sachen ziehe ich eine kurze Hose und ein schwarzes T-shirt. Ich nehme nur mein Katana mit und wir machen zusammen auf zum Strand. Wir legen eine große Picknick Decke, aus dem Lager, in den weichen Sand und springen ins kühle Wasser.

Es war eine schöne Woche oder nicht?, frage ich, während wir die Abwechslung genießen. Ja, ich komme nächstes Jahr gerne wieder!, meint Raila, der es hier offensichtlich sehr gefallen hat. Warum erst nächstes Jahr?, fragt Denise und sie zuckt die Schultern: Weiß nicht, vielleicht auch schon früher aber ich finde es im Sommer am schönsten. Also ich bin in den Herbstferien schon wieder dabei, meint Maria glücklich und kreiert mittels einer Rune, eine kleine Flutwelle.

Wenn ich kann, komme ich dann auch wieder!, verspricht Armina. Wieso wenn du kannst? frage ich erstaunt. Naja es ist so, dass wir vielleicht bald nicht mehr in Deutschland leben werden, erklärt sie traurig. Ach? Wie kommt das denn?, will Maria wissen. Naja, meine Mutter arbeitet in Amerika und ist deswegen nur selten zuhaue, deswegen haben wir entschieden, dass es besser wäre, wenn wir dort wohnen würden. Dann müsstest du fliegen, um her zu kommen!, stellt Maria fest und überlegt.

SchlangenzahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt