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Ich wachte auf, als die Sonne gerade aufging.
Obwohl ich auch in dieser Nacht kaum mehr als drei Stunden Schlaf bekommen habe, fühle ich mich erholt.
Taehyung lag neben mir und schlief.
So leise wie möglich stand ich auf, darauf bedacht ihn nicht zu wecken.
Ein Blick ins Wohnzimmer genügte um zu wissen das Jimin wirklich nicht wiedergekommen ist.
Nachdenklich gehe ich in die Küche und hole etwas zu trinken.
Zurück in meinem Zimmer blieb ich unschlüssig vor dem Bett stehen.
Zögernd setzte ich mich aufs Bett und sehe auf das Schlafende Gesicht von Taehyung.
Er schläft wirklich wie ein Stein.
Ich zucke Heftig zusammen als mein Handy beginnt zu klingeln.
Fluchend drehe ich mich herum, und nehme mein Handy vom Nachttisch.
Ich schaltete den Ton aus, und sah prüfend zu Taehyung der sich jedoch keinen Zentimeter bewegt hatte.
Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, dann fällt mir mein Handy wieder ein das immer noch in meiner Hand vibriert.
Als ich den Namen auf dem Display lese hebe ich überrascht eine Augenbraue.

Dawon

Ich werfe einen kurzen Blick auf Taehyung, dann stehe ich auf und verlasse mit dem Handy am Ohr den Raum.
„Hey Dawon" sage ich lächelnd und schiebe die Glastür zum Balkon auf.
„Jungkook" begrüßt mich die ältere mit fröhlicher Stimme.
„Wir haben uns ewig nicht gesehen, und alles was du sagst ist: hallo Dawon? Ein bisschen mehr Freude bitte, ich bin noch am Leben"
Ich lächle in mich hinein und lehne mich gegen das Geländer.
„Du bist in Washington DC, hätte ich auf einen Kaffee vorbei kommen sollen? Außerdem reicht ein Blick ins Internet um zu wissen dass du noch am Leben bist" erwidere ich und schüttle den Kopf.
„Das Leben als Promi" sagt Dawon mit einem Seufzer. Eine Weile ist es still, dann räuspert sie sich.
„Aber Merk dir das mit dem Kaffee, habt ihr immer noch dieses süße 24 Stunden Café in eurer Straße?"
Überrascht stoße ich mich vom Geländer ab und laufe auf dem Balkon hin und her.
„Du kommst also nach Seoul" sage ich und grinse leicht.
„Für wie lange? Zwei Tage?"
Dawon lacht, ich kann andere stimmen im Hintergrund hören.
„Ist Hoseok bei dir?" fragt sie dann.
Ich ziehe die Augenbrauen zusammen und bleibe auf dem Balkon stehen.
„Ich wollte dich gerade das gleiche fragen" sage ich und lache leise.
„Mein Bruder hat echt ein Talent dafür zu verschwinden" sagt Dawon mit einem Resignierten Seufzer.
„Er war vor ein paar Wochen bei mir, hat sightseeing gemacht, und ist wieder gegangen." erzählt Dawon lachend.
Ich schüttle lachend den Kopf. Ich kann mir gut vorstellen das Hoseok eines Tages auch vor meine Tür steht, aus dem Nichts und ohne Vorwarnung.
„Wir müssen uns wohl kaum sorgen um ihn machen, er genießt einfach sein Leben" sage ich.
„Apropos, Leben genießen. Was treibst du so?" fragt Dawon. Es war leiser um sie geworden, die Stimmen im Hintergrund waren verstummt.
Ich hebe den Blick und betrachte Seoul.
Von hier oben sehen die Menschen wirklich winzig aus.
„Nicht viel. Ich betrüge meine Freundin, mit einem Mann." ich mache eine kurze Pause.
„Und ich glaube, ich mag ihn mehr als ich sollte. Wie du siehst? Ich lebe mein Leben."
Dawon am anderen Ende des Hörers bricht in Schallendes Gelächter aus.
„Deinen Sinn für Humor habe ich noch nie verstanden Kooks. Shin-ah ist also noch deine Freundin?"
Ich gebe ein kleines „hm" von mir und sehe auf den Boden.
„Na, wann kann ich ihr gratulieren? Hast du schon einen Ring?" fragt sie neckisch.
Ich lache leise, doch ich höre selbst das es falsch klingt.
Dawon hatte es anscheinend nicht bemerkt, denn sie redet ohne Unterbrechung weiter.
„Aber was anderes, kann bei dir schlafen wenn ich ankomme? Nur für die ersten paar Tage"
Überrascht ziehe ich eine Augenbraue nach oben.
„Ich kann mir vorstellen was für ein Gesicht du gerade ziehst. Sei ein Guter Bruder und lass mich, deine Liebe ältere Schwester die dich über alles Liebt, auf deiner Couch schlafen"
Ich verdrehe die Augen.
„Wann kommst du? Ich hole dich vom Flughafen ab"
Dawon macht wirklich immer was sie will, und aus welchem Grund auch immer, fügt sich alles irgendwie für sie.
„Das Universum liebt mich."
Ich schmunzle leicht als ich mich an ihre Worte erinnere.
Vielleicht stimmt es dass, das Universum sie liebt.
„Hab ich schon gesagt das ich dich liebe?" sagt Dawon, ich kann das Grinsen auf ihrem Gesicht klar vor mir sehen.
„Mehrmals. Und ich glaube es dir nicht"
Dawon gibt einen empörten Laut von sich.
„Ich bin zutiefst verletzt Jungkook." sagt sie.
Ich lächle breit.
„Aber mal davon abgesehen, ich komme nächste Woche. Du brauchst mich aber nicht abholen, ich nehme ein Taxi"
Mit diesen Worten legt sie auf.
Kopfschüttelnd gehe ich rein und stecke mein Handy in die Hosentasche.

Ich hatte nicht vor wieder einzuschlafen, doch kaum das ich neben Taehyung im Bett lag überkam mich die Müdigkeit.
„Jungkook"
Ich öffnete blinzelnd die Augen. Die Sonne stand hoch am Himmel und schien mit ins Gesicht.
„Guten morgen" gähne ich, drehe mich auf den Rücken und wende den Kopf zur Seite.
Taehyung lag auf dem Bauch, das Gesicht zu mir gedreht und sah mich an.
„Wie hast du geschlafen?" frage ich und blinzle gegen die Sonne an.
Taehyung gab ein murmeln von sich was mich zum Lächeln bringt.
Mit einem wolligen Seufzer vergrabe ich das Gesicht in den Kissen.
Ich könnte für immer so liegen bleiben.
Ich hatte gar nicht bemerkt das ich es laut gesagt hatte, bis Taehyung den Mund öffnete und „Ich auch." sagte.
Ich hebe den Blick und setzte mich im Bett auf.
„Willst du was frühstücken?" frage ich und lehne mich zu Taehyung der sich auf die Unterlippe biss.
Vorsichtig setzt der ältere sich auf, die Decke fällt ihm von den Schultern. 
„Nein. Ich will lieber was anderes"
Da war es, das Glitzern dass mich irgendwann noch in den Wahnsinn treibt.
Ich fackelte nicht lange, überbrücke den Abstand zwischen uns und begann seinen Hals entlang zu seinem Schlüsselbein zu küssen.

 𝑺𝒆𝒙𝒖𝒂𝒍 𝒅𝒆𝒔𝒊𝒓𝒆 | ᵛᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt