𝑺𝒆𝒙𝒖𝒂𝒍 𝒅𝒆𝒔𝒊𝒓𝒆 | ᵛᵏᵒᵒᵏ

35

Jimin kam erst am Abend zurück, dabei hatte er dieses verliebte Grinsen auf dem Gesicht das ich lange nicht mehr gesehen habe.
Er scheint glücklich zu sein, und wenn er glücklich ist bin ich es auch.
„Jungkook" sagt er und lässt sich theatralisch neben mich auf die Couch fallen.
Ich hatte bis gerade eben Disney geschaut, deswegen ist Tangled noch pausiert auf dem Bildschirm zu sehen.
„Ja, Jimin?" erwidere ich in dem gleichen Theatralischen Ton und drehe mich zu dem älteren herum.
„Ich bin glücklich"
Ein Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, während ich die Fernbedienung vom Tisch nehme und den Fernseher ausschalte.
„Die frage ob es gut lief ist damit wohl überflüssig" sage ich.
"Jungkook" fängt Jimin nach einer kurzen Pause an und rutscht näher zu mir. „Färbst du mir die Haare?"
Überrascht blinzle ich. „Was?"
„Ich will meine Haare färben"
Ich bin mir ziemlich sicher dass das eine Impulsentscheidung, die er nur trifft weil er gerade glücklich ist, ist. Dennoch nicke ich leicht.
„Warum nicht" sage ich zögernd.

Natürlich wäre es eine bessere Idee gewesen, sich die Haare beim Friseur färben zu lassen.
Doch das würde keinen Spaß machen und außerdem bis morgen warten müssen wie Jimin sagt, und deswegen stehen wir keine Stunde später im Badezimmer und tragen Bleiche auf seine Haare auf.
Wir waren vorhin kurz vor Ladenschluss Einkaufen, wo Jimin eine Ewigkeit dafür gebraucht hat eine Farbe auszuwählen.
„Das brennt wie Hölle" sagt Jimin, der auf einem Hocker vorm Spiegel sitzt und darauf wartet das die Bleiche einwirkt.
„Stark?" frage ich leicht besorgt. Jimin schüttelt den Kopf und nimmt sein Handy von der Ablage.
„Also, wo wart ihr?" frage ich Neugierig, stelle die Plastikschale mit der Restlichen Bleiche neben das Waschbecken und setzte mich auf den Rand der Badewanne.
„Wir waren im Aquarium"
Ich zögere einen Moment und nicke dann.
„Wir haben uns geküsst und-."
Ich unterbreche Jimin bevor er mit mehr erzählt als ich eigentlich wissen will. „Danke, genug Informationen"
Jimin lacht und deutet auf seine Haare.
„Wie lange noch?" fragt er, worauf ich einen Blick auf den fast abgelaufenen Timer werfe.
„Kannst auswaschen" sage ich und mache ihm Platz.
Während Jimin die Bleiche aus seinen Haaren wäscht, checke ich meine Nachrichten die ich in den letzten Stunden ignoriert habe.

Ich will noch einen Kuss.
Seen. 20:24 pm

Für einen Moment habe ich das Gefühl mein Herz setzt für eine Sekunde aus, nur um dann ein klein wenig schneller zu schlagen. Ich schüttle leicht den Kopf und beiße mir auf die Unterlippe.
Jetzt bilde ich mir schon Sachen ein.
Jimin der anfängt sich die Haare zu Föhnen lenkt mich von Taehyungs Nachricht ab.
Während er noch seine Haare trocknet, rühre ich die Haarfarbe an.
„Hundertprozent sicher?" frage ich mit der Plastikschale voll Farbe in der Hand.
Jimin lacht und deutet auf seine blond gebleichten Haare. „Etwas spät für die Frage" sagt er.
„Stimmt" sage ich und verteile großzügig die Farbe auf seinem Kopf. „Das sieht ziemlich rot aus, dafür das es orange sein soll" sage ich nachdenklich während ich sie mit dem Pinsel verteile.
„Rot ist auch in Ordnung" sagt Jimin, mit einem nervösen Unterton den ich kaum überhören kann.
Grinsend mache ich weiter.
„Geht es dir eigentlich gut?" fragt Jimin und sieht zu mir auf, weswegen ich inne halte.
„Was meinst du?" erwidere ich, obwohl ich es mir ein wenig denken kann.
„Du hast dich von Shin-ah getrennt"
Ich wusste es.
Ich laufe einmal um Jimin herum und mache auf der anderen Seite weiter. „Mir geht es gut" sage ich was ihn schon wieder den Kopf zu mir drehen lässt.
„Du musst darauf nicht antworten; aber ich bin neugierig. Warum hast du Schluss gemacht?"
Ich halte inne und lasse den Pinsel sinken. Nachdenklich beiße ich mir auf die Unterlippe, während ich darüber nachdenke was ich ihm sagen soll.
„Du hast recht, ich beantworte diese Frage nicht. Und wag es nicht aus Neugierde Shin-ah zu fragen"
Jimin hebt abwehrend die Hände und nickt ergeben.
„Als könntest du Gedanken lesen"
Ich verdrehe die Augen und kümmere mich um den Rest seiner Haare.
Während ich versuche die Farbe gleichmäßig in seine Haare zu bekommen, fällt mir etwas ein an das ich vorhin noch gedacht habe.
„Sag mal Jimin, woher wusstest du das du in Yoongi verliebt bist?"
Ich dachte Jimin würde anders reagieren. Doch statt einem nervigen Kommentar legt er nur leicht den Kopf schief und denkt einen Moment nach.
„Ich glaube, ich wusste es einfach. Es hat sich gut angefühlt wenn ich in seiner Nähe war, und wenn wir-." ich unterbreche Jimin denn ich hab eine Ahnung was als Nächstes kommt. „Schon gut, ich brauch keine detaillierte Beschreibung"
Jimin lacht leise.
„Was ich meine ist; es hat mich glücklich gemacht in seiner Nähe zu sein. Es macht mich immer noch glücklich"
Ich nicke und denke über seine Worte Nach während ich den letzten Rest Farbe in seine Haare klatsche.

„Jungkook"
Ich hebe den Blick von meinem Laptop und sehe zu Jimin der mit verschränkten Armen vor der Couch steht.
„Guten Morgen" sage ich nach einem kurzen Blick nach draußen. Die Sonne geht gerade auf.
„Gehen wir Joggen?" fragt Jimin und setzt sich neben mich. „Vielleicht kannst du danach schlafen"
Ich kann die Besorgnis in seiner Stimme hören.
Nachdenklich sehe ich nach draußen. Es regnet gerade nicht, und die Luft ist bestimmt angenehm.
Außerdem wird mir Jimin keine Ruhe lassen.
„Okay"
Jimin's Haare sind wirklich Orange geworden, obwohl ich da gestern noch so meine Zweifel hatte. Dafür das wir es zuhause gefärbt haben sieht es noch nichtmal schlecht aus.
„Die Farbe steht dir" sage ich zu Jimin als ich umgezogen aus meinem Zimmer zurück komme.
Der ältere wartet schon im Flur auf mich.
„Willst du auch? Wir können ja Partner Look machen" schlägt er Grinsen vor. Kopfschüttelnd öffne ich die Haustür und gehe voran.
Die Luft ist wirklich so angenehm wie ich es mir vorgestellt hatte, und so früh am Morgen sind kaum Menschen unterwegs.
Nachdenklich laufe ich neben Jimin her der jedesmal wenn er zu mir sieht komische Grimassen zieht um mich zum Lachen zu bringen.
„Bekomm ich einen Pickel?" fragt er als ich wieder zu ihm sehe und grinst mich an.
Ich bin froh dass er mein bester Freund ist.
Dieser Gedanke schießt mir plötzlich durch den Kopf und lässt mich lächeln.
„Ja, genau hier"