Keith POV
Heute war es so weit. Heute würde ich die Anderen wieder sehen. Nach drei Jahren hatten wir es endlich geschafft ein Treffen zu vereinbaren. Sonst war immer irgendjemand beschäftigt gewesen oder noch nicht über den Verlust Alluras hinweggekommen. Doch schließlich einigten wir uns auf das heutige Datum. Der Tag, an dem wir den Krieg gewonnen hatten. Der Tag, an dem wir Allura verloren hatten. Und um das ganze noch schrecklicher zu machen, hatten die Anderen gemeint, dass es doch eine tolle Idee wäre, sich für ein Picknick, auf einem Hügel zu treffen, von dem aus wir Alluras Denkmal direkt vor der Nase hatten. Das hatte mir noch gefehlt. Die Anderen würden wahrscheinlich die ganze Zeit die Statue anstarren, alles Andere vergessen und vielleicht auch noch anfangen zu weinen. Danke... aber NEIN Danke. Auf so was konnte ich gut verzichten. Nicht, dass mir Allura nicht auch fehlte. Ich hatte halt null soziale Fähigkeiten und wusste selbst nicht genau, wie ich mit der Situation umzugehen hatte. Tatsächlich hatte ich leichte Bedenken, ob der Ort für das Treffen gut gewählt war. Dafür war es jetzt allerdings schon zu spät. Um genau zu sein war ich tatsächlich spät dran und konnte also auch nicht einfach wieder verschwinden, da sie mich sehen würden. Na ja...Vielleicht würden sich mich ja garnicht wieder erkennen? Ich trug nämlich statt meiner damaligen Kluft eine enge graue Jeanshose, ein weißes Shirt und eine schwarz glänzende Lederjacke. Außerdem waren meine ebenfalls schwarzen Haare mittlerweile bis über die Schultern gewachsen und ich hatte sie zu einem einfachen Zopf im Nacken zusammen gebunden. Dazu kamen noch die zahlreichen Ringe in meinen Ohrmuscheln und ein kleiner silberner Stecker unterhalb meiner Unterlippe. Ich hatte auch ein Tatoo in Form eines brüllenden Löwen auf meinem Rücken, was die Anderen jedoch nicht sehen würden. Bamm! Huch! War ich gerade wirklich gegen einen Baum gelaufen. Gott, ich musste mich wirklich beruhigen. Außerdem stand ich eh kurz vor dem zum Treffpunkt vereinbarten Hügel und musste mich zusammenreissen. Schon von hier aus sah ich den oberen Teil der gigantischen Statue. Ich schluckte schwer und legte die letzten Meter zurück. Dort saßen sie alle. Bis auf Lance. Er würde wohl nie pünktlich kommen. Gerade redeten sie alle und lachten. Ein schöner Anblick.Verhalten räusperte ich mich, um sie nicht allzu abrupt zu unterbrechen. Hatte wohl nicht gewirkt.„Keith!" Hörte ich Pidge kreischen und schon im nächsten Moment wurde ich von ihr fast zu Boden geworfen, so stürmisch umarmte sie mich. Lächelnd drückte ich sie an mich. Als sie sich wieder aus der Umarmung löste sah sie mich mit großen Augen an. „Keith! Was hast du mit deinen Ohren gemacht? Und deiner Lippe?" Fragte sie erstaunt und ein wenig erschrocken. Aber ich lachte nur. „Wie's aussieht ist aus unserem kleinen Emo-Boy ein Bad-Boy geworden." Sagte eine ebenfalls lachende Stimme neben mir. Lance! Aber...Halleluja! Der sah ja auf einmal richtig gut aus! Seine Haut war noch stärker gebräunt als ohnehin schon. Durch die Arbeit auf der elterlichen Farm war er nun so muskulös wie ich, was besonders durch das enge, nicht ganz zugeknöpfte, blaue Hemd, zum Vorschein kam. Außerdem hatte er seine Haare etwas wachsen lassen, so, dass sie ihm jetzt in weichen Locken in die Stirn fielen. Sein Kinn wirkte nicht mehr so spitz, wie früher sondern eher markant. Seine Augen strahlten wie immer blau wie der Ozean. Der sah ja richtig süß aus! Warte...WAS?! Ok ich war mir schon lange über meine Homosexualität im Klaren gewesen, aber, dass ich LANCE süß fand?! Obwohl...Er sah wirklich gut aus und vielleicht tat ihm die Ruhe gut? Vielleicht war er gar nicht mehr sooo
schlimm? Das bestätigte sich auch gleich, denn er kam lächelnd auf mich zu und umarmte mich ebenfalls. Nur etwas sanfter, wofür ich ihm sehr dankbar war. Schon wurde ich von seinem Geruch eingehüllt. Er roch nach frischer Luft, Salzwasser und einem Hauch Apfel. Mein Herz stieg in ungeahnte Höhen. Meine Hände fingen an zu schwitzen. Echt jetzt? War ich wirklich dabei mich in Lance zu verknallen? Jap! Schon geschen! Flötete eine Stimme in meinem Hinterkopf. Na super...Das konnte ja heiter werden! (Achtung! Sarkasmus am Start!) Nach und nach begrüßte ich alle. Wobei Hunk so herzlich wie immer war. Er hatte sich bis auf die Haare kein bisschen verändert. Vorne waren sie jetzt ein wenig kürzer. Pidge umarmte mich einfach noch mal. Sie war immer noch viel zu klein, hatte aber ihre Haare zu einem Longbob wachsen lassen und schien sich nicht mehr von ihrem Laborkittel trennen zu können. Shiro hatte einen Bart und trug eine Brille, die ihm jedoch sehr gut stand. Etwas schüchtern berichtete er, dass er und sein Ehemann bald ein Kind adoptieren wollten. Ich war ihm sehr dankbar dafür. Ich wusste, wie es Kindern im Heim ging. Dort hatte ich schließlich selbst einen großen Teil meines Lebens verbracht. Coran sah als einziger noch so aus, wie früher. Stolz erzählte von seiner Nachbildung des Löwenschiffs, dass wir bei einer Mission verloren hatten. Höflich gratulieren wir ihm. Jeder von uns wusste, wie gern er in die Fußstapfen seines Großvaters hatte treten wollen. Außerdem hatte er uns eingeladen ihn auf dem Schiff zu besuchen. Dieses Mal war der Pool auch anders herum eingelassen bemerkte er mit einem Blick zu Lance und mir. Wir zwei hatten einmal versucht zum Pool zu kommen, doch dann war der Fahrstuhl stehengeblieben. Als wir es endlich geschafft hatten, mussten wir feststellen, dass der Pool in der Decke war. Bei der Erinnerung daran musste ich schmunzeln und von Lance vernahm ich ein leises Kichern. „Ach ja. Die guten alten Zeiten." Seufzte Coran, was Lance nun doch zum Lachen brachte. „So, genug jetzt!" Sagte Hunk „Ich hab mir solche Mühe mit den Snacks gegeben. Da wollen wir doch auch essen, oder?" Bei seinen mütterlichen Worten musste sogar ich ein Wenig lachen. Erstaunt sahen die Anderen mich an. „Was?" Hatte ich etwas Falsches getan? „Du kannst ja lachen!" Rief Lance gespielt entsetzt aus. „Ja und? Na kommt ich hab Hunger." Kicherte ich und nahm mir ein Sandwich. Auch meine Freunde nahmen sich Essen und fingen an, sich angeregt zu unterhalten. Ich genoss es einfach ihnen zuzuhören. Meine Augen wanderten immer wieder zu Lance. Warum waren mir diese süßen Sommersprossen nie aufgefallen? Und wie schön sein Lächeln war. Seine Lippen waren voll und rosig. Wenn ich es mir recht überlegte, war er wirklich hübsch. Gott, das war das Kitschigste, was ich mir je überlegt hatte!Insgesamt verlief das Ganze besser als gedacht und Tränen flossen nur einige beim Abschied. Schließlich trat jeder den Heimweg an. Auch ich machte mich nach weiteren Umarmungen auf den Weg zu meinem Motorrad. Plötzlich hörte ich etwas im Unterholz knacken. Misstrauisch sah ich mich um und wollte gerade mein Messer ziehen, da spürte ich einen unglaublichen Schmerz am Hinterkopf. Wie in Zeitlupe kippte ich vornüber. Dann wurde alles schwarz.
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Nur mit dir...
FanfictionKlance Fanfiction: 3 Jahre nach dem Krieg. Ezor kam bei der Explosion (bei der Acxa Coran geholfen hat) um. Zethrid schwört Rache und entführt Keith. Gleichzeitig hat Lance immer noch Schwierigkeiten Alluras Tod zu verkraften und seine Gefühl...